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Gerterode hat neuen Anziehungspunkt: Erinnerung und Radfahrerstation
16.04.24 - Seit dem Jahr 2021 wurde im Ortsbeirat von Gerterode darüber nachgedacht, die brachliegende Fläche, mitten im Dorf in der Bachstraße zu gestalten und sinnvoll zu nutzen. Es wurde beschlossen, an dieser Stelle eine Radfahrerraststation einzurichten und dem Platz einen Namen zu geben. Man entschied sich den Platz nach Heinrich Brand zu benennen.
Heinrich Brand war Landwirt in Gerterode. Er wurde am 11.05.1907 geboren und verstarb am 21.04.1984. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Heinrich Brand am 25.07.1947 zum ehrenamtlichen Bürgermeister der früher eigenständigen Gemeinde Gerterode gewählt. Er hat dieses Amt bis zum 31.12.1971 wahrgenommen, nachdem di3e Gemeinde Ludwigsau im Rahmen der Gebietsreform gegründet wurde. Er wurde am 29.12.1972 zum Ehrenbürgermeister ernannt. Mit Beschluss der Gemeindevertretung Ludwigsau am 13.09.2023, wurde zur Erinnerung dem Platz der Name "Heinrich-Brand-Platz" verliehen.
Die offizielle Einweihungsfeier fand bei einem frühsommerlichen schönen Tag am 13.04.2024 statt in einem würdigen Rahmen statt. Mit dem gemeinsam gesungenen Lied "Vor Gerteröders Toren" eröffnete Ortsvorsteher Rudolf Röhling die offizielle Veranstaltung. Als Ehrengäste nahmen an der Einweihungsfeier die Tochter von Brand, Lissy Ermert mit ihrem Ehemann Horst, der Urenkel Jan-Hendrik Ermert mit seiner Frau Tatjana und Kindern, die Enkelin Gudrun Korth sowie der Großgroßcousin Hans-Ulrich Brand, der als einziger noch diesen Namen trägt, und geladene Freunde der Familie Ermert sowie Gäste aus Politik und Kirche teil, darunter die Ehrenbürger der Gemeinde Peter Schütrumpf und Willi Kümmel. "Sie kamen dem Anlass entsprechend mit dem Fahrrad zur Veranstaltung und konnten so auch gleich die Radfahrerraststation nutzen", so Ortsvorsteher Rudolf Röhling.
Langer Werdegang
In seiner Eröffnungsansprache zeigte der Ortsvorsteher den langen Werdegang der Platzgestaltung und Namensgebung vom von der Planung bis zur Vollendung auf. Im Mittelpunkt der Ansprache stand aber das Leben und das vielfältige Wirken von Herrn Heinrich Brand zum Wohle der Dorfgemeinschaft und seiner Bewohnerinnen und Bewohner. Am Ende der Eröffnungsrede dankte der Röhling den vielen fleißigen Helferinnen und Helfern, "die durch ihren Einsatz und auch durch Spenden in den letzten Jahren geholfen haben, dieses Projekt zu verwirklichen". Mit in den Dank schloss er die Helferinnen und Helfer des Eröffnungstages für den Aufbau und die Bewirtung ein und vor allem auch diejenigen, die den Tag der Einweihungsfeier in vielfältigster Weise geplant, unterstützt, vorbereitet und organisiert haben.Grußworte überbrachten anschließend der Vizelandrat Dirk Noll, Markus Sauerwein als 1. Beigeordneter der Gemeinde Ludwigsau, Pfarrerin Richter und der 1. Vorsitzende des Wandervereins, Wolfgang Möller. Der Wanderverein weihte an diesem Tag auch die neu gestaltete Wandertafel, die sich neben dem Heinrich-Brand-Platz befindet, ein. Lissy Ermert und Markus Sauerwein, zogen die Verhüllung des Platzschildes ab, weihten mit diesem symbolischen Akt dem Platz ein und übergaben ihn seiner Bestimmung als Radfahrerraststation. Nach dem offiziellen Teil verbrachte man mit einem gereichten Imbiss und Getränken noch ein paar gemütliche Stunden.
Projekt abgeschlossen "Ein Projekt hat damit seinen Abschluss gefunden. Dieser Platz soll in Zukunft ein Ort und sozialer Treffpunkt sein, der von jungen und alten Gerteröderinnen und Gerterödern, von Wanderern und Wanderinnen und Fahrradfahrern und Fahrradfahrerinnen besucht wird. Er soll aber auch als Ort der Ruhe und Entspannung dienen", so Röhling. Der Ortsvorsteher gab der Hoffnung Ausdruck, dass der Platz sauber gehalten wird, von Vandalismus verschont bleibt und nicht als "Hundeklo" benutzt wird. "Der Platz erinnert wesentlich aber auch an die Anfänge unserer Großgemeinde Ludwigsau und somit auch an einen Menschen, der das Leben vor Ort maßgeblich geprägt hat. Er soll den zukünftigen Generationen als Vorbild dienen und in Erinnerung bleiben. Heinrich Brand hat ein Stück Gerteröder Geschichte mit all denen geschrieben, die ihm begegnet sind", sagte Rudolf Röhling. (pm) +++