Stadtpfarrer Stefan Buß segnete die Räumlichkeiten - Fotos: Henrik Schmitt

FULDA In der Kanalstraße

Veränderte Formen der Armut: Segnungsfeier der Vinzenzküche

20.04.24 - Die Barmherzigen Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul hatten zur Segnungsfeier der neugestalteten Räume der Vinzenzküche in die Kanalstraße 22 in Fulda eingeladen.

Nach einem gemeinsamen Lied "Ich möchte mit dem Herzen sehen", begleitet auf der Gitarre von Sr. Maria Weber, begrüßte Generaloberin Sr. Birgit Bohn die Gäste, unter ihnen Stadtpfarrer Buß, Bürgermeister Dag Wehner sowie Kreisbeigeordnete Mechthild Klee. Schwestern der Benediktinerinnenabtei zur Hl. Maria, Vertreterinnen des SKF Fulda, die Leitung des Hauses Jakobsbrunnen, Vertreter der Vinzenzgruppe Fulda sowie Mitarbeitende und Schwestern des Mutterhauses waren anwesend.

Dem Vorbild des hl. Vinzenz von Paul und der hl. Luise von Marillac folgen noch heute Barmherzige Schwestern auf der ganzen Welt. Dieses Beispiel war auch richtungsweisend, als die Barmherzigen Schwestern im Jahre 1834 in das Landkrankenhaus nach Fulda kamen. Schon bald war für die Schwestern neben dem Dienst an den Kranken die Speisung von bedürftigen Menschen ein Anliegen.


Formen der Armut verändert

Im Wandel der Zeit haben sich die Formen der Armut verändert und wir erleben, dass Menschen in unserem Sozialstaat an materielle und seelische Grenzen kommen. Durch unsere Vinzenzküche, in der warme Mahlzeiten ausgegeben werden, und die Brotausgabe an der Pforte sowie weitere Hilfsangebote versuchen die Barmherzigen Schwestern, niederschwellig zu helfen.

Generaloberin Sr. Birgit ging auch auf die Geschichte der Vinzenzküche ein und erläuterte, dass diese schon seit dem Bau des Mutterhauses im Jahre 1886 in diesem auch untergebracht ist. Schon damals haben Fabrikmädchen hier ihre Mahlzeiten eingenommen und auch Schutz über Nacht gefunden. Sie zitierte aus der Chronik: "Es kamen Arme aus der Stadt und Umgebung, arme Familien, Alleinstehende, ebenso Brüder von der Landstraße. Sie bekamen Esskarten vom Vinzenzverein und vom Wohlfahrtsamt. Täglich wurden ca. 100 bis 150 Arme verköstigt." Im Krieg bekam die Vinzenzküche auch ausländische Fabrikarbeiter zugewiesen. Die Zahl der Gäste stieg manchmal auf 200 täglich und mehr. Anschließend waren es die Flüchtlinge, welche die Vinzenzküche Tag und Nacht beherbergte und versorgte, heißt es in der Chronik.


"Er sah die Not und half"

Die Vinzentinerinnen sehen es als ihren Auftrag an, gemäß den Worten des hl. Vinzenz "Er sah die Not und half" den hilfebedürftigen Menschen im Rahmen ihrer Möglichkeiten zur Seite zu stehen. Vinzenz von Paul, geb. 1581 in Frankreich, hat in seiner Zeit hunderttausende hilfesuchende Menschen in seinen Suppenküchen gespeist und getröstet. Er organisierte Hilfe, Pflege und Begleitung für die Menschen in Not und warb bei der Bevölkerung um Unterstützung. Seinem Beispiel und seinem Charisma wissen sich die Barmherzigen Schwestern verpflichtet. Sie wollen neben einer warmen Mahlzeit und belegten Broten, die an der Pforte des Mutterhauses ausgegeben werden, den Menschen eine behagliche Atmosphäre schaffen und Möglichkeit zum Austausch und zur Begegnung, und wenn gewünscht, Gesprächsangebote geben. Sie schenken den hilfesuchenden Menschen dadurch Würde und Angenommensein. Seit Februar d. J. werden sie - neben den Mitarbeiterinnen - von einem kleinen Ehrenamtsteam unterstützt.

Nach einem kleinen Panflötenspiel von Sr. Dominika erläuterte Herr Brähler, Leiter der Abt. Bau und Liegenschaften des Mutterhauses, die Umbaumaßnahmen, die das Haus momentan erfährt. Zunächst erfolgte die Sanierung der Räumlichkeiten der Vinzenzküche und des Gästebereichs. Zukünftig stehen ca. 20 Zimmer zur Übernachtung zur Verfügung, so dass dann Gruppenveranstaltungen in unserem Haus durchgeführt werden können.

Großes Interesse an Projekt

Es ist uns ein Herzensanliegen, die Vinzenzküche unter Gottes Schutz zu stellen. Deshalb erbitten wir Gottes Segen für alle, die diese Räume aufsuchen und für alle, die sich für bedürftige Menschen engagieren. Stadtpfarrer Buß segnete die Räumlichkeiten und definierte, dass mit diesem Segen auch die Menschen bedacht sind, die hier arbeiten und ein- und ausgehen. Ihnen soll der Segen Gottes zuteilwerden.

Bürgermeister Dag Wehner

Mit dem Lied "Großer Gott, wir loben dich" wurde der offizielle Teil der Segnungsfeier beendet und die Gäste konnten sich an einem kleinen, liebevoll hergerichteten Buffet stärken sowie gemeinsam die neugestalteten Räumlichkeiten besichtigen. Die Barmherzigen Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul dankten den Gästen für das spürbar große Interesse an diesem Projekt, wodurch neben den anderen Einrichtungen, die in diesem Sinne tätig sind, ein Zeichen für Menschlichkeit und Nächstenliebe erfahrbar wird. (pm) +++


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