Detlef In der Mühle gibt seine Erfahrung weiter: "Tauchen ist meine Leidenschaft"
23.04.24 - "Tauchen ist eine der schönsten Sportarten, die ich kennenlernen durfte. Ich bin sehr froh und glücklich, dass ich meine Leidenschaft vielen anderen Menschen weitergeben kann, sodass auch sie die wunderschöne Unterwasserwelt in ihrer einzigartigen Vielfalt und Schönheit kennenlernen können." Das sagt Detlef In der Mühle, der kürzlich für 25 Jahre als Tauchlehrer den "PADI Award" verliehen bekam.
"PADI" steht für "Professional Assoziation of Diving Instructors". Es ist die weltweit größte Tauchorganisation und zudem die Erste, die nach Standards ausbildet. "Das bedeutet, dass alle Tauchschüler auf der Welt werden standardisiert ausgebildet und unterrichtet werden, um sicheres Tauchen zu gewährleisten und zu erlernen", erläutert Detlef In der Mühle im OSTHESSEN|NEWS-Gespräch.
500 Tauchschüler ausgebildet 1998 hat der heute 57-Jährige sich entschieden, professionell Taucher auszubilden und seine Erfahrungen weiterzugeben. Seit 2003 ist er Tauchlehrer. "In dieser Zeit habe ich rund 500 Tauchschülern persönlich den Tauchschein überreichen können und habe selbst weit über 1.000 Tauchgänge absolviert. Mein besonderes Anliegen war und ist es, den beginnenden Tauchanfängern zu vermitteln, sorgsam und verantwortungsbewusst mit der Unterwasserwelt und deren Lebewesen umzugehen", so In der Mühle.
Die Leidenschaft zum Tauchen wurde im September 1995 in ihm wach. Damals war er einen Blick in die Zeitschrift "Tauchen", die ein Arbeitskollege und Sporttaucher ihm gab. "Da wurde ich neugierig", so der 57-Jährige. Die Schwerelosigkeit und die Ruhe unter Wasser beeindrucken ihn immer wieder aufs Neue. "Die aquatische Unterwasserwelt mit den verschiedenen Lebewesen und der reichhaltigen Flora und Fauna wirken auf mich wundervoll und faszinieren mich. Sämtliche negative Gedanken verschwinden plötzlich, man befindet sich in einer anderen Welt", schwärmt er.
In der Ferne und in der Nähe Eine seiner liebsten Tauch-Locations ist das Rote Meer. "Vor allen Dingen in Ägypten ist die Unterwasservielfalt einzigartig, aber auch im Mittelmeer an der Costa Brava oder im Atlantik an der Algarve in Portugal. Einer meiner schönsten Tauchspots habe ich kurz nach der Absolvierung des Tauchscheins betaucht. Das war im Indischen Ozean auf den Malediven", erzählt In der Mühle. Doch man müsse gar nicht so weit reisen, denn auch die deutschen und österreichischen Bergseen bieten laut dem Sporttaucher viele schöne Tauchspots. "Hier bin ich immer wieder gerne im Sundhäuser See bei Nordhausen, im Cospudener See bei Leipzig oder in einem der schönsten Bergseen, dem Plansee in Reutte/Tirol. In den Wintermonaten trainiere ich gerne das Tauchen mit den Tauchschülern auch Indoor im schönen Monte Mare in Rheinbach bei Bonn", sagt er.
Laut dem Tauchlehrer kann prinzipiell jeder zwischen acht und 80 Jahren das Tauchen erlernen. "Jeder, der körperlich und geistig fit ist, der Spaß an der Bewegung über und unter Wasser hat und natürlich auch gerne im Wasser ist." Für den Ausbildungseinstieg reicht normalerweise die Erklärung des Tauchschülers oder des Erziehungsberechtigten zum guten Gesundheitszustand aus. "Die meisten Urlaubstauchbasen sehen gerne ein Tauch-fachärztliches Attest, das man vorweisen muss, bevor man vor Ort tauchen gehen darf", so In der Mühle. Ein Tauchkurs zum Erlangen des "PADI-Open Water Diver" dauert in der Regel vier Wochen. "In dieser Zeit lernt man theoretisch und praktisch sämtliche Tauchfertigkeiten wie beispielsweise seinen Lungenautomaten wiederzuerlangen, unter Wasser zu schweben oder seine Tauchermaske auszublasen, um sicher und verantwortungsbewusst - vor allem mit der Unterwasserwelt - im See oder Meer tauchen zu können", erläutert der 57-Jährige gegenüber O|N.
Tauchen lernen in Fulda In Fulda kann man die Tauchausbildung in Neuenberg in der Tauchschule "Fuldas Tauchertreff" absolvieren. Dort unterrichtet auch In der Mühle. "Wer sich nicht sicher ist, ob der Tauchsport das richtige für einen ist, kann sich gerne zu einem Schnuppertauchen anmelden. Vom Tauchanfänger bis zum Tauchprofi kann man in Fuldas-Tauchertreff alles bei einem tollen Tauchlehrerteam in einer sehr schönen Atmosphäre erlernen. Die praktische Ausbildung findet im Sommer im Rosenbad und in den Wintermonaten im Hünfelder Hallenbad statt", so der Tauchlehrer.
Um als Tauchlehrer arbeiten zu dürfen, sollte man mindestens 100 Tauchgänge in Meer oder See absolviert haben. "Dann wird man in einem mehrtägigen Kurs auf das theoretische und praktische Unterrichten eines Tauchschülers in mehreren Lehrproben theoretisch und praktisch vorbereitet. Am Ende der Tauchlehrer-Ausbildung wird man von einem unabhängigen PADI-Tauchlehrer-Ausbilder theoretisch geprüft. Im Praktischen zeigt man in der Regel nochmal alle Tauchfertigkeiten, die man auch im 'Open Water Diver'-Kurs gelernt hat. Wenn man alle theoretischen und praktischen Prüfungen, die in der Regel ein ganzes Wochenende dauern, bestanden hat, kann man sich über eine Tauchlehrer-Urkunde, freuen. Um Tauchschüler professionell ausbilden zu können, bedarf es allerdings auch nach dem Tauchlehrer-Examen noch sehr viel Erfahrung", weiß In der Mühle. Über den "PADI"-Award für 25 Jahre als Tauchlehrer freut er sich besonders.
Auch der Beruf hat mit Luft zu tun Detlef In der Mühle wurde in Gelsenkirchen und wuchs in Marburg an der Lahn auf. "Seit 1993 lebe ich in Fulda und fühle mich sehr wohl hier. Ich bin Fachkrankenpfleger für Anästhesie- und Intensivpflege und arbeite seit 1993 im Klinikum Fulda in der Anästhesie- und Notfallmedizin, auch da hat vieles passend zu meinem Hobby, mit Luft zu tun", erzählt der 57-Jährige. Und er hat noch ein zweites Hobby: Seit mehr als 30 Jahren macht er Judo. Der ledige Fachkrankenpfleger hat in seinem 14 Jahre alten Sohn Julian bereits die Leidenschaft für das Sporttauchen entfacht: "Er begleitet mich bei meinen Tauch-Abenteuern stets als Tauchbuddy", so Detlef In der Mühle. (Christopher Göbel) +++