Der Feuerwehr ist es gelungen, etwa 7.000 Liter des verunreinigten Gemisches abzupumpen und gesondert aufzufangen, um zu verhindern, dass diese "stark umweltschädigende Menge" über die Absetzbecken des Klärwerks den Weg in die nahe Saale finden konnte. - Foto: Kreisbrandmeister Christoph Wohlfart

BAD KÖNIGSHOFEN Fast wäre das Gemisch in der Saale gelandet

Massive Umweltschäden verhindert: Unbekannte leiten Heizöl in Kläranlage

22.04.24 - Skurril, aber gefährlich: Unbekannte haben offenbar etwa 300 bis 400 Liter Heizöl in die Kläranlage in Bad Königshofen im Grabfeld (Landkreis Rhön-Grabfeld / Unterfranken) geleitet. Nur dem schnellen Eingreifen eines Klärwerkmitarbeiters ist es zu verdanken, dass das Heizöl nicht in die Saale floss. Das hätte wohl massive Umweltschäden mit sich gebracht.

Wie die Polizei berichtet, alarmierte am Samstag ein Mitarbeiter des Klärwerks Feuerwehr und Polizei, da er während eines Betriebsganges einen starken Dieselgeruch und schließlich im Einlaufbecken der Anlage eine erhebliche Menge eines "Mineralgemisches" feststellte. Ein ebenfalls hinzugerufener Sachverständiger des Wasserwirtschaftsamtes Bad Kissingen schätzte die eingebrachte Menge auf etwa 300 bis 400 Liter. "Nach Probenentnahme kann mit großer Wahrscheinlichkeit angenommen werden, dass es sich bei dem verunreinigenden Gemisch um Heizöl handelt, welches deutlich rötlich schimmert", so die Polizei.

Ölschlieren auf einem der beiden Absetzbecken des Klärwerkes Bad Königshofen. ...Foto: Polizei
Feuerwehreinsatz verhindert Einfließen in die Saale

Der Feuerwehr sei es gelungen, etwa 7.000 Liter des verunreinigten Gemisches abzupumpen und gesondert aufzufangen, um zu verhindern, dass diese "stark umweltschädigende Menge" über die Absetzbecken des Klärwerks den Weg in die nahe Saale finden kann. Die weiteren Maßnahmen beinhalten nun die fachgerechte Entsorgung des bereits abgepumpten Heizölgemisches, das Spülen eines Teils der Kanalisation und die weitere Entsorgung des Spülgutes durch eine entsprechende Fachfirma. Die entstehenden hohen Kosten kommen nun erst einmal unplanmäßig auf die Stadt Bad Königshöfen zu.

Es hätten beträchtliche Schäden an Kläranlage und Umwelt entstehen können

"Bei dieser strafbaren, umwelt- und allgemeinschädigenden Art des Umgangs mit einer nicht unerheblichen Menge an mineralischem Öl können beträchtliche Schäden an der Kläranlage und der Umwelt entstehen. Es war letztlich der Umsicht und dem schnellen Handeln des Verantwortlichen des Klärwerkes zu verdanken, dass kein Heizöl in die Saale gelangte", so die Polizei. Um den Verursacher zu ermitteln, haben Feuerwehr und Polizei mit Unterstützung der Mitarbeiter des Klärwerks mehrere Pumpstationen und Zuläufe zu selbigem überprüft. Wie und wo das Heizöl dem Klärwerk zugeführt wurde, ist bislang aber unklar.

Die Polizei und die Stadtverwaltung bitten daher die Bürger von Bad Königshofen um Mithilfe: "Wenn Sie Hinweise haben, die zu Ermittlung des oder der Verursacher führen können, wenden Sie sich bitte an die Polizei oder die Verwaltung der Stadt Bad Königshofen". (Moritz Bindewald) +++