Sie stehen mitten im neuen Gebäude (von links): Vomberg-Geschäftsführer Andreas Roßmar, Bürgermeister Matthias Möller und Vomberg-Prokurist Gerhard Wiegand. - Fotos: Bensing & Reith

SCHLÜCHTERN Projektvolumen in Höhe von 11 Millionen Euro

Vomberg-Chef Andreas Roßmar präsentierte Neubau

26.04.24 - Das war beeindruckend: Vomberg-Geschäftsführer Andreas Roßmar hatte Schlüchterns Bürgermeister, Magistrat und Stadtverordnete eingeladen, um den Neubau auf dem Reitstück zu präsentieren – und ist dabei auf riesiges Interesse gestoßen. Ein Blick in die Zukunft des Familienunternehmens lieferte Roßmar auch und machte dabei deutlich: Das Bekenntnis zu Schlüchtern ist stärker denn je.

Das Interesse war riesig, als Vomberg-Prokurist Gerhard Wiegand (13. von links), ...

30 Lokalpolitiker waren zugegen und besichtigten das neue Gebäude, das in der Kurfürstenstraße "Am Reitstück" liegt. Das Unternehmen Vomberg ist auf die Belieferung des holz- und kunststoffverarbeitenden Handwerks, insbesondere Innenausbauer, Fensterbauer und Bauschreiner spezialisiert.

Startpunkt der Besichtigungstour war allerdings der aktuelle Standort in der Gartenstraße 25. Dort lieferte der 38-jährige Unternehmer Roßmar das nötige Hintergrundwissen für den Neubau: Die Halle ist 209 Meter lang, 41 Meter breit und damit 8569 Quadratmeter groß. Aufs Dach kommt eine PV-Anlage mit sagenhaften 1,5 Megawatt Leistung für Strom und Heizung, aber auch für E-Ladesäulen für Fahrräder, Autos und sogar Lastwagen. Roßmar: "Ich bin nicht nur davon überzeugt, dass E-Laster in Zukunft Teil einer modernen und nachhaltigen Fahrzeugflotte sein werden, sondern auch davon, dass diese Fahrzeuge während der Be- und Entladung bei uns zwischengeladen werden. Darauf wollen wir bestens vorbereitet sein."

BIM-geplantes Gebäude

Eine Besonderheit: Das neue Gebäude wurde komplett BIM-geplant. BIM heißt Building Information Modeling und bedeutet, dass ein digitaler 3D-Zwilling erstellt wird. In diesem wird jede Wand, jede Tür, jede Leitung und auch das Interieur vollständig gespiegelt. Roßmar: "Dank BIM ist die Planung wesentlich einfacher, da wir alle Aspekte des Gebäudes digital visualisieren und sofort auf alle nötigen Informationen zugreifen können."

Weitere Pläne: Durch das Lager sollen künftig zahlreiche agile Roboter navigieren, "um die Effizienz und Präzision unserer Abläufe zu erhöhen", so Roßmar. Das Gebäude wird natürlich intelligent gesteuert, der Be- und Entladebereich ist komplett überdacht, Ware kann rund um die Uhr zum Abholen bereitgestellt werden, und sogar eine extern zugängliche Toilette steht für die Kunden und Lieferanten bereit. "Da haben wir aus der Pandemie gelernt", sagte Roßmar. Das Projektvolumen liegt bei circa 11 Millionen Euro, die Fertigstellung ist für Ende dieses Jahres und der Einzug für das erste Quartal 2025 geplant.

Der Neubau soll nicht nur mit großen, hellen Pausenräumen und Duschmöglichkeiten die Aufenthaltsqualität für die Mitarbeitenden steigern, sondern auch nachhaltige Mobilität fördern. "Wir bieten ein Jobrad-Programm sowie E-Bike-Ladesäulen, um umweltfreundliche Wege zur Arbeit zu unterstützen und die Arbeitsplatzqualität weiter zu erhöhen", erklärte Roßmar.

Bekenntnis zu Schlüchtern

Anschließend ging es mit der Delegation auf die Baustelle – und die wusste die Interessierten wirklich zu beeindrucken. Peter Ebner von der mäx Group kümmert sich um die komplette Bauleitung bei diesem Projekt. Er präsentierte, wie sich der digitale 3D-Zwilling auch bei der Arbeit bemerkbar mache: "Das Modell wird auf den Bagger oder die Raupe exportiert, die die Arbeiten dann mithilfe von GPS und Laser teilautomatisiert ausführen. Beispielsweise planieren sie in der exakt geplanten Höhe oder sie graben auf die exakt vorgesehene Tiefe aus", erläuterte Peter Ebner: "Wir sprechen hier von einer maximalen Abweichung von einem Zentimeter."

Schlüchterns Bürgermeister Matthias Möller erinnerte sich an die vielen Gespräche, die er direkt zu Beginn seiner Amtszeit mit Vomberg-Chef Andreas Roßmar geführt hatte, weil dieser Abwanderungsgedanken in die Nachbargemeinde Flieden hegte: "Meine Ausdauer hat sich absolut gelohnt. Ich freue mich sehr, dass sich das Unternehmen mit diesem Neubau so deutlich zu Schlüchtern bekennt." Möller unterstrich: "Vomberg ist nicht nur ein wichtiger Gewerbesteuerzahler, sondern auch ein klasse Arbeitgeber und ein absolutes Aushängeschild für Schlüchtern."

Und was passiert mit dem bisherigen Standort in der Gartenstraße? Für die weitere Nutzung der frei werdenden Lagerflächen sei noch keine endgültige Entscheidung getroffen, betonte Roßmar. Klar sei aber bereits: "Nicht nur einige unserer Mitarbeitenden, sondern auch einige Produktgruppen verbleiben am bisherigen Standort." Das drei Hektar große Gelände ist mit dem Neubau nämlich bereits voll ausgeschöpft: "Wir haben also jetzt schon wieder dieselbe Situation wie am alten Standort." Roßmar unterstrich: "Um langfristig auf diesem umkämpften Markt bestehen zu können, müssen wir kontinuierlich wachsen. Deshalb wäre eine Erweiterungsfläche in unmittelbarer Nachbarschaft natürlich klasse."

Dieses Thema sei bereits beim Grundstückskauf mit der Stadt Schlüchtern besprochen worden, jetzt will es der Unternehmer wieder aufgreifen. So seien auf dem benachbarten Areal bis zu fünf weitere Hallen möglich. Roßmar dazu: "Das wäre eine super Perspektive, bedeutet aber nicht, dass wir gleich morgen die nächsten fünf Hallen bauen wollen. Als Familienunternehmer denkt man schließlich nicht in Jahren, sondern in Generationen. Wir bekennen uns zu Schlüchtern und sehen uns hier für die nächsten Jahrzehnte."

Abschließend betonte Roßmar, dass auf dem Areal auch ein gemeinsames Projekt mit der Stadt Schlüchtern denkbar sei: "Wenn sich zum Beispiel herausstellen sollte, dass der beste Platz für den neuen Feuerwehrstützpunkt ebenfalls dort ist, kann ich mir grundsätzlich vorstellen, das Gebäude zu bauen." (pm) +++


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