Eine Leserin schickte uns den Zettel, den der aus ihrer Sicht betrügerische Telekom-Berater zurückgelassen hatte. - Foto: Privat

REGION FD Falsche Telekom-Mitarbeiter?

Entwarnung: Echte Berater zum Thema Glasfaser sind in der Region unterwegs

26.04.24 - Mehrere Leser-Mails erreichten unsere Redaktion. Darin wurden Haustür-Gespräche mit "angeblichen Telekom-Mitarbeitern" geschildert. Die Leser hatten Angst, dass sie Betrügern aufgesessen wären, die ihnen überteuerte Verträge aufschwatzen wollten. "Man muss gerade ältere Bürger wieder warnen vor solchen Betrügern", so eine OSTHESSEN|NEWS-Leserin aus Künzell. Wir fragten bei der Telekom und der Polizei nach.

2023 unterzeichneten Künzells Bürgermeister Timo Zentgraf (links) und Telekom-Regionalmanager ...Foto: Deutsche Telekom

Die Gemeinde Künzell hat im vergangenen Jahr gemeinsam mit der Telekom eine Erklärung unterzeichnet, mehr als 8.600 Haushalte der Gemeinde mit Glasfaser zu versorgen. "Glasfaser ist die Schlüsseltechnologie für unsere digitale Gesellschaft. Das neue Netz erhöht die Attraktivität unserer Kommune. Es sichert die Zukunftsfähigkeit als Wohn- und Wirtschaftsstandort. Der Glasfaseranschluss steigert außerdem den Wert einer Immobilie", sagte Künzells Bürgermeister Timo Zentgraf damals.

"Aktuell beraten autorisierte Vertriebsmitarbeiter unseres Vertriebspartners Ranger Marketing & Vertriebs GmbH Haushalte und Gewerbe zu Glasfaseranschlüssen, passenden Tarifen und dem TV-Angebot der Telekom. Denn zum 1. Juli fällt das sogenannte Nebenkostenprivileg weg. Und bis dahin müssen sich viele Mieterinnen und Mieter einen neuen TV-Anbieter suchen", schreibt die Telekom-Pressestelle nach O|N-Anfrage. Die Direktvermarktung sei für den Glasfaserausbau ein sehr wichtiger Kanal, der Kundinnen und Kunden eine umfassende Beratung und einen Service bei sich zu Hause biete.

"Die Telekom setzt auf den Direktvertrieb in Zusammenarbeit mit erfahrenen Partnern und nach ganz klaren Regeln: Alle unsere Vertriebspartner müssen mindestens zehn Pflichtschulungen erfolgreich durchlaufen. Alle haben sich unserem "Code of Contact" vertraglich verpflichtet. Darin ist festgelegt, wie die Kundenkontakte im Auftrag der Telekom ablaufen sollen. Dazu gehören beispielsweise Telekom-Kleidung, ein Ausweis mit Lichtbild in Sichthöhe sowie ein Autorisierungsschreiben der Telekom. Darüber hinaus haben die Direktvermarkter eine Rückrufnummer dabei, über die man per Telefon den Mitarbeitenden identifizieren lassen kann. Diese Nummer lautet bundesweit 0800 3309765", so die Telekom.

"Grundsätzlich an der Haustür"

Die Beratungsgespräche finden laut dem Unternehmen grundsätzlich an der Haustür statt. "Die Wohnung dürfen die Beraterinnen und Berater nur betreten, wenn sie dazu eingeladen werden. Wenn der Kunde im Beratungsgespräch einen Auftrag erteilt, erhält er einen nachgelagerten Qualitäts-Call und eine E-Mail mit den Informationen zum beauftragten Produkt. In dem Telefonat wird dem Kunden nochmals erläutert, welches Produkt beauftragt wurde und welche Kosten hierfür entstehen. Im Zweifel kann der Auftrag dabei auch direkt storniert werden. Erst wenn der Kunde in diesem Gespräch alle Punkte bestätigt, wird der Auftrag an die Telekom übermittelt. Selbstverständlich gilt im Anschluss das 14-tägige Widerrufsrecht auch für Haustürgeschäfte."

Weiter schreibt die Telekom: "Der Direktvertrieb trägt einen wichtigen Teil zum Glasfaserausbau und zur Digitalisierung Deutschlands bei. Ohne den Direktvertrieb sind die Ziele der Bundesregierung beim Glasfaserausbau nicht zu erreichen. Bis 2030 sollen alle 41,5 Millionen Haushalte die Möglichkeit bekommen, mit einem Glasfaseranschluss schnell wie nie im Internet zu surfen, zu arbeiten, zu spielen oder Serien und Filme zu erleben. Deshalb hat die Telekom gemeinsam mit den Mitgliedern des VATM (Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten e.V.) den Branchenkodex für den Direktvertrieb erarbeitet und sich dem Haustürkodex unterworfen."

Screenshot: Privat

Tipp: Direkt beim Anbieter nachfragen

Ein weiterer Leser machte sich Gedanken, weil ein "angeblicher" Telekom-Mitarbeiter ihm zum Abschluss eines teureren Vertrages habe überreden wollen. "Ich bin aktuell Kunde bei der Telekom und hatte am 5.4.24 -E-Mail bekommen zum Glasfaserausbau in Künzell und Möglichkeit mich für den Anschluss zu registrieren", schreibt unser Leser. "Der Mitarbeiter der Telekom sagte mir, dass meine Registrierung noch nicht final sei und begann meine Daten abzufragen und in seinem Notepad meine Akte aufzurufen. Seine Diagnose war, dass ich einen Tarif ausgewählt habe, der einem Downgrade von meinem aktuellen Tarif entspräche. Er sagte mir, dass ich nur Glasfaser bekäme, wenn ich bei ihm nun einen höherwertigen Tarif abschließen würde", so der Leser. Wer bereits einen Glasfaser-Vertrag bei der Telekom (oder einem anderen Anbieter) abgeschlossen hat, kann normalerweise den Auftragsstatus online nach dem Login bei den jeweiligen Anbietern überprüfen. Wer unsicher ist, sollte sich direkt online oder unter einer Hotline-Nummer an den Glasfaser-Anbieter wenden.

Der Polizei sind aktuelle keine Fälle bekannt

"Unseres Wissens gibt es derzeit keine Fälle von angeblichen Telekom-Mitarbeitern", sagt Julissa Sauermann, Pressesprecherin beim Polizeipräsidium Osthessen auf Nachfrage von O|N. Sie rät allerdings dazu, dass sich Bürgerinnen und Bürger, die den Verdacht haben, dass sie an der Haustür betrogen worden seien, direkt an die Polizei wenden sollten. "Wir gehen den Hinweisen nach", so Sauermann. (cdg) +++


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