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Jan Marberg (SPD) oder Dirk Stumpe (PWG)? Neuer Wahltermin am Muttertag
29.04.24 - Die Kurstädter haben gewählt… und dürfen das am 12. Mai (Muttertag) noch einmal. In einer Stichwahl zwischen Jan-Malte Marberg von der SPD und Dirk Stumpe von der PWG wird sich dann entscheiden, wer künftig für acht Jahre als Bürgermeister an der Spitze der unterfränkischen Kommune stehen wird. Aus dem Rennen ist Heribert Übelacker von der CSU, der seit dem krankheitsbedingten Ausscheiden von Amtsvorgänger Jochen Vogel (CSU) nach nur vier Jahren Ende Februar übergangsweise als Dritter Bürgermeister bis dato die Rathausgeschicke leitete.
Im ersten Wahlgang kam es zu vorläufigem amtlichen Endergebnis, das Verwaltungsleiter Michael Worschech noch vor 19 Uhr den zahlreichen Zaungästen im und um das Bad Brückenauer Rathaus verkündete, das sich schon bei den ersten Hochrechnungen abzeichnete und sich im Laufe des Abends immer mehr verfestigte: Übelacker 606 Stimmen (22,09 Prozent), Marberg 1.157 (42,18 Prozent) und Stumpe 980 (35,73 Prozent). Von 5.240 Wahlberechtigten gaben nur 2.754 ihr Votum ab, was einer geringen Wahlbeteiligung von 52,56 Prozentpunkten entspricht. Es gab elf ungültige Stimmen.
Marberg: "Damit hätte ich nie gerechnet" Marberg zeigte sich positiv überrascht, "damit hätte ich nie gerechnet." Primäres Ziel sei zwar gewesen, die Stichwahl zu erreichen, "aber dass es so toll läuft, das hätte ich nicht erwartet." Er sei "sehr zuversichtlich" für und freue sich auf den zweiten Wahltermin und bedankte sich bei allen Bad Brückenauer, die ihn gewählt haben. Stumpe hätte sich "etwas mehr erwartet und einen engeren Abstand zwischen uns beiden erhofft, aber die Aussagen, die ich in Gesprächen in meinem Wahlkampf wahrgenommen habe, spiegeln sich in dem Ergebnis wider." Jetzt gelte es, den ganzen Fokus auf die Stichwahl zu legen. "Es läuft gut", gab sich Stumpe nach wie vor zuversichtlich.
"Maßlos enttäuscht, dass ich mit meinen Themen nicht durchgedrungen bin", so das Statement des unterlegenen CSU-Bürgermeister-Bewerbers Heribert Übelacker. Er hätte sich eine höhere Wahlbeteiligung gewünscht, sagte er in einer ersten Stellungnahme vor Ort gegenüber OSTHESSEN|NEWS. "Ich wünsche beiden verbliebenen Kandidaten bei der Stichwahl den Sieg sowie die Kraft und das Rückgrat, ihre Ziele für Bad Brückenau durchzusetzen. Übelacker wird Ende September als Kompanie-Feldwebel aus dem Bundeswehrdienst ausscheiden und "Pensonär werden", freilich als dritter Bürgermeister und Stadtrat weitermachen, "weil mir die Stadt sehr am Herzen liegt."
Ex-Bürgermeister Vogel "überrascht"
Der wegen eine Post-COVID-Erkrankung in den vorgezogenen Ruhestand versetzte Bürgermeister Vogel war "sehr überrascht, dass die Unterschiede zwischen den Dreien so groß ausfielen." Der frühere Mottener und Brückenauer Rathauschef erwartet "eine enge Kiste in der Stichwahl". Verwaltungsleiter Worschech sprach nach der Verkündigung des vorläufigen Wahlergebnisses von einem "sehr, sehr, sehr fairen Wahlkampf", der trotz der unterschiedlichsten prekären Sachthemen immer im Rahmen geblieben sei.Der amtierende Interims-Bürgermeister Jürgen Pfister war "mehr als enttäuscht von der sehr geringen Wahlbeteiligung" und appellierte im 75. Jahr des Bestehens des Grundgesetzes, "das Recht, ja die Pflicht, wählen zu gehen" am 12. Mai wahrzunehmen. "In 14 Tagen sehen wir uns hoffentlich gesund und fit hier wieder - dann mit einem Stichwahl-Sieger und neuen Bürgermeister unserer schönen Heimatstadt", so Pfister abschließend an das Auditorium gewandt. (Hans-Peter Ehrensberger) +++