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Innovative "Handfest"-Konferenz für alle, die sich in der Kirche engagieren
30.04.24 - Neue Wege der Kirche sind machbar: Die "Handfest"-Konferenz in Marburg hat ein vielfältiges Spektrum unterschiedlicher Perspektiven geöffnet. Innovative Ideen und "handfeste" Handlungsvorschläge machten frischen Mut und motivierten die mehr als 200 ehrenamtlichen und hauptamtlichen Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus dem ganzen Bistum in ihrem Engagement, für den Glauben aktiv anzupacken und neu loszulegen.
Inspiration, Vernetzung und Ermutigung für eine Kirche im Aufbruch – darum ging es bei der "Handfest"-Konferenz im Marburger Lokschuppen am vergangenen Wochenende. Dabei waren alle Engagierte, um Neues im Überraschenden und Unbekannten zu erkunden und Gott auf neue Weise zu entdecken: "Wir reden nicht nur über Veränderung, sondern gestalten sie auch aktiv", betonte Simone Twents, Leiterin der Initiative "Pastorale Innovation" im Bistum Fulda, die mit ihrem Team die Konferenz organisiert hatte.
Gekommen waren aus Kirchengemeinden, Jugendverbänden und kirchlichen Organisationen Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem ganzen Bistum Fulda. Ehrenamtliche und Hauptamtliche, Frauen und Männer, jung und auch älter, aus Kassel, Frankenberg, Bruchköbel, Flieden, Fulda, aus Kalbach und Niederdorfelden. Menschen, die der Glaube untereinander verbindet und die darauf brennen, ihre Erfahrungen und Inspirationen weiterzugeben, sich miteinander auszutauschen und dafür neue Impulse zu bekommen.
Alltagstaugliche Ansätze
Innovative und praxisrelevante Ansätze, die nicht immer und unbedingt "typisch kirchlich" sind, waren Schwerpunkte der Vorträge und der interaktiven Workshops der "Handfest-Konferenz". So machte der Niederländer Jos de Block seine Vision von neuen, zukunftsweisenden Arbeitsformen durch selbstorganisierte Teams deutlich.Torsten Huith, Berater der Strategischen Initiative "Pastorale Innovation" im Bistum Fulda, ging es in seinem Workshop um agile Führung in der Kirche, also um ein verändertes Verständnis von Leitung. Dabei plädierte er für Führungskräfte, die sich als Coach selbstorganisierter Teams verstehen, auf Augenhöhe agieren und damit die Weiterentwicklung und Eigenverantwortlichkeit von Mitarbeitenden fördern.
Mut zum Nicht-Perfekten
Weitere Impulsgeberin war Claudia Plociennik von der Citypastoral Marburg: "Einfach machen: Projektplanung mit Mut zum Nicht-Perfekten" hieß ihr zweiteiliger Workshop, in dem Teilnehmende einen Blick dafür bekamen, möglichst einfach und schnell ein Projekt zu entwickeln. Ihre Erfahrungen aus dem "pings Azubikampus" in Fulda vermittelten Michael Möller und Philip Schinkel. Hier ging es unter anderem um die Begleitung und Beteiligung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen.Ein Anliegen war es, Kreativität, Eigenverantwortlichkeit und eben selbstorganisierte Teams zu fördern, die in unserer Gesellschaft stehen und dort Kirche als relevant erfahrbar machen: "Ich erlebe eine sehr motivierte Grundstimmung, in der Menschen Lust haben, wirklich aus dem Glauben heraus und für die Kirche zu arbeiten, damit Menschen einen Zugang und eine Beziehung zu Gott und zu Jesus Christus finden", sagte Thomas Renze, Fachbereichsleiter Pastoral, Bildung und Kultur und stellvertretender Generalvikar, zur Offenheit und thematischen Vielfältigkeit der "Handfest"-Konferenz.
Impulse für die Zukunft
Programm und Themen der Konferenz haben unterschiedliche Veränderungen in Kirche und Gesellschaft angesprochen und "handfeste" Methoden, Mittel und Ideen vorgestellt und zum Ausprobieren vorgeschlagen.Es brauche eine starke Vernetzung von Menschen, die an diesen Themen dran sind, betonte Bischof Dr. Michael Gerber, der in Marburg mit dabei war und besonders die positive Kommunikation und den Austausch, den die Konferenz möglich gemacht hat, hervorhob: "Viele finden sich mit ihren Gedanken und Ideen vor Ort erst einmal relativ allein vor, aber sie brauchen es, sich gegenseitig den Rücken zu stärken und mit ihren Erfahrungen Resonanz erhalten. Das wird Kirche der Zukunft prägen." (pm) +++