Beim 5. Konjunkturgespräch der IHK Fulda im Morgensternhaus berichteten regionale Unternehmer von aktuellen Herausforderungen - Fotos: Marius Auth

FULDA IHK-Konjunkturgespräch

Regionale Unternehmer: "Wir werden von der politischen Kaste dominiert"

08.05.24 - Zum 5. Konjunkturgespräch hatte die IHK Fulda am Dienstagabend unternehmerische Schwergewichte ins Morgensternhaus geladen: JUMO, FFT und EDAG stehen nicht nur für tausende Arbeitsplätze in der Region, sondern auch für den Innovationsstandort Osthessen. Um den aber stünde es schlecht, wenn die wirtschaftspolitischen Weichen nicht bald neu gestellt würden, mahnten die Manager.

JUMO-Geschäftsführer Dr. Steffen Hoßfeld, FFT Produktionssysteme-Geschäftsführer Tristan Pfurr und EDAG-Konzernrechnungswesenvize Andreas Schwabauer sparten gegenüber den versammelten regionalen Unternehmern nicht mit drastischen Worten: "Wir werden in Deutschland von einer politischen Kaste dominiert, die sich mit Cannabislegalisierung beschäftigt. Deswegen müssen wir darüber nachdenken, wir wir uns besser politisch einbringen können", mahnte Hoßfeld. Es herrsche bei größeren Unternehmen inzwischen eine ausgeprägte Unzufriedenheit mit dem Standort Deutschland. Das neue JUMO-Werk im Technologiepark Fulda koste 50 Millionen Euro, in China würde der Staat bei solch einer Investition Land und Gebäude schenken. Diese Subventionierungen führten auch zu einer Wettbewerbsverzerrung - trotzdem wolle man das Werk auf die grüne osthessische Wiese bauen und durch Optimierung und Automatisierung geringe Stückkosten ermöglichen.

Michael Konow, Hauptgeschäftsführer der IHK Fulda, erläuterte zu Beginn die derzeitige ...

Tristan Pfurr (CEO, FFT Produktionssysteme)

Dr. Steffen Hoßfeld (Geschäftsführer JUMO)

Andreas Schwabauer (Vice President Group Accounting & Tax, EDAG)


Wie blickt China auf Osthessen?

FFT ist seit 2019 Tochtergesellschaft des chinesischen Fosun-Konzerns. Pfurr konnte deshalb Einblicke geben, wie China auf den Wirtschaftsstandort Deutschland und sogar Osthessen blickt: "Solange wir in Fulda erfolgreich sind, lässt man uns machen und wir haben die Führerschaft", erklärte Pfurr. Forschung und Entwicklung für die automatisierten Produktionsanlagen würden weiterhin in Fulda erfolgen. Der Auftragseingang im Jahr 2023 habe bei einer Milliarde Euro gelegen, 50 Prozent davon alleine in Verbindung mit Elektromobilität. Allerdings falle es der jungen Generation an Nachwuchsfachkräften in Deutschland schwer, sich für den Automobilbereich begeistern zu können. Die bereits viel gescholtene Generation Z fand auch bei den regionalen Managern im Morgensternhaus keinen Gefallen: "In Polen bekommen wir fertige Menschen, die nicht fragen, wie viele Stunden pro Woche gearbeitet werden muss. Osteuropäische Länder haben einfach eine andere Lebensphilosophie", so Hoßfeld. Junge Menschen in Deutschland verlören den Bezug zur Arbeit.

Abgabenbefreite Mehrarbeit, eine vereinfachte Einbürgerung von Fachkräften, Bürokratieabbau und eine bessere Bekämpfung von Cyberkriminalität wurden am Abend von den Unternehmern auf den Wunschzettel an die Politik geschrieben. "Es muss sich lohnen, aus der Komfortzone herauszukommen. Die Bereitschaft bei den Menschen ist da, aber sie wird ausgebremst", so Pfurr. (mau) +++


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