Stadtpfarrer Stefan Buß predigt im Apfelgarten zu Christi Himmelfahrt
10.05.24 - Zum heutigen Feiertag von Christi Himmelfahrt hat Stadtpfarrer Stefan Buß im Apfelgarten des Bischofshauses einen Gottesdienst gehalten. Wir veröffentlichen einen Auszug seiner Predigt im folgenden im Wortlaut:
"Als Kind faszinierte mich die Geschichte vom 'Hans Guck-in- die-Luft' Er schaute unentwegt zum Himmel, dabei kam es wie es kommen musste, er fiel in einen Bach. Moral der Geschichte: Kinder, schaut vor eure Füße, wenn ihr nach draußen geht und seid achtsam auf das, was um euch herum passiert!
Jesus nicht zum Himmel hinterher starren
Erzählung von Himmelfahrt aus Apostelgeschichte. Bericht: Jünger schauen unentwegt zum Himmel! Männer in weißen Gewändern werden zu Boten. Sie erinnern die Jünger, dass Jesus wiederkommen wird. Jesus verheißt seinen Jüngern, dass er sie nicht alleine lässt, sondern den Heiligen Geist sendet. Sie werden durch den Geist befähigt, Zeugen der Auferstehung zu werden. Dies wird möglich, weil sie Jesus nicht hinterher starren zum Himmel, sondern weil sie 'zum Boden' schauen, den Alltag wieder in den Blick nehmen.
Mit Himmelfahrt und Pfingsten beginnt etwas Neues. Der Blick der Jünger richtet sich fortan in die Welt. Doch dieser Blick macht es notwendig, doch hin und wieder auch in den Himmel zu blicken. Gestärkt durch Gottes Geist in die Welt zu blicken. Himmelfahrt ist kein Grund, wie Hans Guck in die Luft, die Realität auszublenden und nur verträumt in den Himmel zu gucken. Sie lädt dazu ein, gestärkt durch den Geist Gottes diese Welt zu gestalten, zu verändern und mutig zu verkünden. Wie aber bleiben wir mit Gott in Kontakt?
Wir sind eingeladen, unser Leben von Gott her in den Blick zu nehmen. Daher lohnt es sich durchaus immer wieder in den Himmel zu schauen, nicht gedankenlos wie Hans Guck in die Luft. Nur wenn wir aus Gottes Gegenwart leben, werden wir die Welt mit eigenen Augen sehen können. Zu einem missionarischen Blick gehört es, immer wieder einmal den Blick nach oben zu richten, auf Gott hin. Die Geschichte von Hans Guck in die Luft macht deutlich, dass alleine der Blick nach oben dazu führen kann, dass wir die Realität nicht mehr richtig wahrnehmen.
Ein ständiger Blick nach unten, nur vor die eigenen Füße, lässt uns vergessen, dass Gott, der ist, der uns eigentlich sendet. Es braucht den Blick nach oben als Kontakt zu Gott und Offenheit für seine Liebe. Aus dem Blick nach oben gestärkt, können wir immer auch den Blick nach unten wagen, um in dieser Welt die Menschen wahrzunehmen und ihnen Gott zu künden. Dabei dürfen wir vertrauen, dass Gottes Geist uns führt, um den wir in den kommenden Tagen bitten." (pm)+++