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"Mein Körper gehört mir": Präventionsprogramm gegen sexuelle Gewalt
10.05.24 - "Wir unterstützen das, was die Region stark macht", beginnt Richard Hartwig von der Sparkasse Fulda sein Statement zur finanziellen Unterstützung des Präventionsprojekts "Mein Körper gehört mir". Dazu hat sich ein regionales Kooperationsnetzwerk gebildet, deren Vertreterinnen und Vertreter sich am Freitag an der Grundschule Haimbach zum Pressegespräch getroffen haben.
In ihrer Begrüßung freute sich Konrektorin Friedgard Flache, dass das Projekt aktuell an ihrer Schule durchgeführt werde. Jedes Kind durchlaufe das Thema Gewaltprävention im Sachunterricht, es sei aber gar nicht so einfach, ein anspruchsvolles Angebot zu diesem hochsensiblen Thema zu bekommen. Sie bedankte sich deshalb bei Schulamtsleiterin Marion VanCuylenburg für die Unterstützung und betonte, dass es heute ein stärkeres öffentliches Bewusstsein für Gewaltprävention gebe als noch vor 20 Jahren, als man in der Auseinandersetzung mit Präventionsfragen "Exot" als Lehrkraft gewesen sei. Gleichwohl habe ihre Schule schon viele Jahre pädagogische Angebote hierzu im Schulcurriculum.
Pädagogische Haltung wichtig
Amtsleiterin Marion VanCuylenburg dankte allen Kooperationspartnerinnen und -partnern für die Zusammenarbeit und erläuterte die drei Bausteine des Projekts: Die Theateraufführung durch ein Schauspielerpaar der theaterpädagogischen Werkstatt Osnabrück, die Durchführung eines besonderen Elternabends sowie der Lehr- und Fachkräftefortbildung. Die Projektumsetzung bestehe in Fulda seit Juni 2023, seitdem 32 Schulklassen aus acht Schulen das Angebot wahrgenommen hätten. Weitere Projektedurchführungen seien geplant und es gebe auch schon zahlreiche weitere Anmeldungen. Die Kür des Projektes sei, Präventionsarbeit zwischen professionellen Schauspielern und den Schülerinnen und Schülern interaktiv umsetzen zu können, begleitet durch die Vor- und Nachbereitung der Lehrkräfte. Dazu sei die pädagogische Haltung von Schulleitungen und Lehrkräften eine wichtige Gelingensbedingung des Projekterfolgs.Doch was wäre ein solch kostenintensives Projekt ohne die finanzielle Unterstützung durch Kooperationspartner von Gewicht? Im Namen des Staatlichen Schulamtes, der theaterpädagogischen Werkstatt und dem Netzwerk gegen Gewalt bedankte sich Marion VanCuylenburg herzlich bei Marietta Lüders (Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen) und Richard Hartwig (Sparkasse Fulda) für deren großzügige finanzielle Unterstützung.
Herzensprojekt der Sparkassen-Kulturstiftung
Referentin Marietta Lüders berichtete von großen Vorbehalten, die es anfangs in den Schulen gegeben habe, das Thema "Sexuelle Gewalt" zu bearbeiten. In den letzten Jahren sei die Bereitschaft in der Öffentlichkeit jedoch merklich gewachsen, sich damit auseinanderzusetzen. Sie dankte ausdrücklich allen beteiligten Lehrkräften, die sich hier stark engagierten. Die Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen unterstütze gezielt gesellschaftlich relevante Themen und sei gerne Teil des Netzwerkes, dessen Zusammenwirken Lehrkräfte ganz konkret bei der Umsetzung der Präventionsarbeit unterstützen könne. Gerade deshalb sei es für sie ein "Herzensprojekt", so die Referentin der Sparkassen-Kulturstiftung, die eigens aus Frankfurt am Main angereist war.Als Vertreter der Sparkasse Fulda berichtete Richard Hartwig von zahlreichen Rückmeldungen aus Elternabenden, dass auch bei den Eltern etwas in Bewegung gekommen sei, von denen er viel Lob und gute Resonanz erhalten habe. Es brauche gestärkte Kinder, um diese gerade gegenüber Vertrauenspersonen stark zu machen. Da der Sparkasse Fulda das Thema "Gewaltprävention" wichtig sei, unterstütze das Kreditinstitut die Schulen bei der Finanzierung des Projekts, immer getreu dem Leitsatz "Wir unterstützen das, was die Region stark macht", so Richard Hartwig.
Präventionsarbeit als Erfolgsfaktor
Schulpsychologin Carmen Adenaw hob die sehr gelungene Umsetzung des Ziels hervor, den Kindern das Bestimmungsrecht über ihren Körper zu vermitteln: "Was ist OK und was nicht?" – dies werde aus fachlicher Sicht sehr sinnvoll und qualitativ hochwertig umgesetzt. Zwar habe das Staatliche Schulamt schon länger Präventionsarbeit gegen sexuelle Gewalt angeboten, doch mit dem aktuellen Programm sei es dank der Arbeit der theaterpädagogischen Werkstatt gelungen, eine hohe Professionalität und Nachhaltigkeit im Lernerfolg zu erreichen. Damit sei die Präventionsarbeit als Erfolgsfaktor zu sehen. Ende Juni stehe der Baustein "Lehrerfortbildung" an, mit allen Schulen, die am Projekt teilnehmen. Für die Zukunft sei wichtig, ein solches Projekt in der Region Fulda möglichst zu verstetigen.Das Staatliche Schulamt und seine Kooperationspartnerinnen und -partner freuen sich über die weitere Unterstützung der Sparkassen-Kulturstiftung und der Sparkasse Fulda. Um das Angebot der Präventionsarbeit auch für die Zukunft aufrechtzuerhalten, werden weitere Unterstützerinnen und Unterstützer für das Projekt gesucht. Interessenten können sich dazu gerne an das Staatliche Schulamt für den Landkreis Fulda wenden. (pm)+++