Am Rossmarkt kein Abriss, sondern: "Seit 7 Uhr wird zurückgebaut!"
14.05.24 - Den Worten folgten Taten: Was in der Vorwoche von Alsfelds Bürgermeister Stephan Paule angekündigt wurde, nahm und nimmt nun ganz reale Formen an. Um 7 Uhr rückten die Bauarbeiter der Abrissfirma mit schwerem Gerät an, die Durchfahrt am Roßmarkt wurde für Fahrzeuge gesperrt, ein Bauzaun errichtet – und nun geht es der verfallenen Doppelhaushälfte Rossmarkt 18-20 an den Kragen.
Bauleiter Heinz-Helmut Finger, Fa. Archinal, ist mit vier Fachkräften im Einsatz. Mit dem ersten Vormittag ist er zufrieden, alles läuft nach Plan. In das Gebäude hinein lässt er um halb elf niemanden mehr: "Wir haben das Dach bereits eingeschnitten und geöffnet, da geht mir jetzt keiner mehr rein – das ist viel zu gefährlich. Es sieht drinnen unabhängig von den Bauarbeiten auch nicht schön aus…"
Michael Hölscher vom Bauamt der Stadt Alsfeld erklärt vor Ort gegenüber OSTHESSEN|NEWS: "Wie angekündigt wurde heute um 7.00 Uhr die Baustelle eingerichtet. Auf der Rückseite stützt ein großer Container die denkmalgeschützte Steinmauer des Hauses, die an die Kirche reicht. Diese historische Mauer soll erhalten werden. Auf der durchfahrtgesperrten Vorderseite bildet ein Bagger das Gegenlager für den Giebel des Hauses – der Bagger selbst hat also nur Stützfunktion. Für den Fall, dass doch etwas herabfällt, wurden Stahlplatten auf der Fahrbahn ausgelegt. Vor der Entsorgung des Baumaterials werden nun noch acht Container angefahren, in die die Materialien getrennt einsortiert werden müssen, sonst nimmt uns das keine Deponie an." Hölscher betont: "Es ist kein Abriss, sondern ein Schritt-für-Schritt erfolgender Rückbau, denn auf der Rückseite wird vom Kran aus tatsächlich alles händisch abgetragen werden. Durch den Schutz der historischen Mauer wird unmittelbar der Denkmalschutz verkörpert."
Am Freitag werde, so Hölscher, bis auf eine Breite von zwei Metern der Bauzaun zurückgebaut. Die Sperrung werde dann nach Pfingsten für den Abschluss der Maßnahme aufleben. "Wir hoffen, dass wir spätestens am 27. Mai fertig sind."
Kein Abriss des Rathauses, sondern "energetische Ertüchtigung"
Passanten, die vom Rossmarkt zum Marktplatz gehen, stoßen auch dort auf Bauarbeiten mit exponiertem Gerät – an keinem geringeren Gebäude als dem einmalig schönen historischen Rathaus. Doch keine Sorge: der Baubetriebshof der Stadt führt dort lediglich im obersten Dachgeschoss Rückbauarbeiten ehemaliger Büroräume durch. "Das ist zur energetischen Ertüchtigung notwendig", beruhigt Michael Hölscher besorgte Bürger.
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