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Wilhelm Hartmann von der Gärtnerei Hartmann in Fulda - Fotos: Henrik Schmitt

FULDA Flut ist die Gefahr - Tipps

Starkregen: Das regionale Wetterphänomen hat zugenommen

22.05.24 - Gefühlt sind die Wettervorhersagen ständig im Wechsel: Kaum ist es schön, lacht die Sonne vom Himmel und die Freiluftsaison soll durchstarten, da melden sich die Meteorologen schon wieder zu Wort. Sie warnen vor Starkregen und Hagel. Aktuell gilt dies auch für Hessen.

Wo genau der Wettergott seine Schleusen öffnet, das kann nicht genau vorhergesagt werden. Gärtnermeister Wilhelm Hartmann aus Fulda beschäftigt sich seit vielen Jahren mit den Folgen der Wetterereignisse. Ob in Dresden oder Ahrtal - er ist mit seinen Teams zur Stelle, wenn Hilfe nötig ist. In diesen Tagen wird er nach Kirn-Sulzbach in der Nähe von Idar-Oberstein (Rheinland-Pfalz) fahren, um zu helfen. "Dort hat es Leute getroffen, die selbst im Ahrtal geholfen haben. Wir sind nach wie vor im Helfernetzwerk aktiv", sagt Hartmann.

"Diese Wetterereignisse haben definitiv zugenommen", erklärt er. Durch die mediale Vernetzung bekommen die Menschen die Flut- und Hochwasserereignisse natürlich noch präsenter mit. Für Hartmann sind zwei Gründe für die Zunahme ausschlaggebend: "Zum einen befinden wir uns in einem Klimawandel. Aber diesen Wandel gibt es schon immer. Die Temperaturerhöhung in allen Luftschichten führt zur vermehrten Aufnahme von Feuchtigkeit. Die warme Luft vom Mittelmeer trifft über Deutschland auf kühlere Luft." Bei schwacher Luftbewegung regnet es dann an einer Stelle extrem, während es ein paar Kilometer weiter durchaus trocken bleibt.

Sandsäcke sollen vor den Fluten schützen

Das Befüllen der Sandsäcke

Versiegelte Flächen verursachen Fluten und Hochwasser

Die zweite Herausforderung ist eher menschlicher Natur: die ausgedehnte Besiedlung. Immer mehr Baugebiete sorgen für eine Zunahme der versiegelten Flächen. Auch die aktuellen Beispiele in Saarland und Rheinland-Pfalz zeigen, dass immer wieder Altstädte oder Innenstädte in Tallagen an Flüssen betroffen sind. Das Regenwasser suche sich seinen Weg ins Tal, ob über- oder unterirdisch. Trotz Ausbau und Pufferzonen unter den Straßen kann das Kanalnetz die Regenmassen nicht aufnehmen. Wasserfontänen aus Kanalschäften sich die Folge. Waldgebiete sorgen dagegen wie ein Schwamm und federn so die Folgen von Starkregen ab.

Viele Grundstückeigentümer stellen sich die Frage, was sie gegen drohende Unwetter tun können, um zumindest die Folgen bestmöglich eindämmen zu können. Hartmann sagt: "Achten Sie darauf, dass Ihre Dachrinnen sauber sind und nicht verstopfen. Schließen Sie Kellerfenster und Lichtschächte. Schauen Sie nach, ob die Gullys in Ihrer Straße frei sind und nicht durch Äste oder Schmutz verstopfen und das Wasser erst gar nicht abfließen kann. Schauen Sie nach, was sie im Keller wie gelagert haben. Stromkabel sollten nicht auf dem Boden liegen und ganz wichtig: Bei Wasser im Keller nicht im Wasser umherlaufen - es besteht die Gefahr eines Stromschlages."

Sind Sie richtig versichert?

Prüfen Sie, ob Sie eine Versicherung gegen Elementarschäden haben. Die Politik diskutiert darüber, diese Versicherung als Pflicht einzuführen. In Frankreich ist dies innerhalb einer Wohngebäudeversicherung enthalten. Dies fordert die SPD auch in Deutschland.

Wer sein Gebäude - beispielsweise Lichtschächte - noch besser schützen will, der kann sich bei der Gärtnerei Hartmann in der Washingtonallee in Fulda gegen einen Selbstkostenbeitrag Sandsäcke besorgen. Der gefüllte Sack kostet 1,50 Euro, leere Säcke gibt es für 90 Cent.

Am besten ist es, wenn es erst gar nicht zum Unwetter kommt. "Schimpfen Sie dann nicht auf die Wetterdienste, sondern seien Sie froh, wenn es bei Ihnen nicht so extrem regnet", sagt Hartmann abschließend. (Hans-Hubertus Braune) +++


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