Ab Mittwoch soll der Busverkehr wieder ruhen - Schlichtung ab Monatsende
27.05.24 - Schon wieder Streik! "Nach der 6. Runde sind die Tarifverhandlungen bei den privaten ÖPNV-Busunternehmen in Hessen gescheitert", schreibt die Gewerkschaft Verdi in einer aktuellen Pressemitteilung. Noch vor der Empfehlung einer Schlichtungskommission, voraussichtlich Anfang Juni, soll aber erneut gestreikt werden - unter anderen auch in Osthessen. Zuletzt war an den Tagen nach Pfingsten gestreikt worden.
Die Arbeitgeber hätten das Scheitern erklärt, sagt Verdi-Verhandlungsführer Jochen Koppel: "Nach drei Tagen Streik hatten wir heute Entgegenkommen erwartet. Das ist nicht eingetreten. Der Druck hat nicht gewirkt. Aber unsere Forderungen sind berechtigt. Die Arbeitgeber wollen jedoch offensichtlich gar nichts davon hören. Sie wollten auch nicht weiter verhandeln und wählten das Scheitern. Wir haben das akzeptiert. Denn es ist ohnehin nicht vorwärts gegangen."
Die Parteien wollen jetzt die Schlichtung anrufen. Sie haben sich bereits auf Details verständigt. So werden beide Seiten jeweils einen eigenen Schlichter benennen. Die Arbeitgeber wählen den Mobilitätsbeauftragten der hessischen Landesregierung, Volker Sparmann. "Verdi beruft den Verkehrsspezialisten und ehemaligen Verdi-Kollegen Rudolf Hausmann. Beide haben bereits in der Vergangenheit zusammengearbeitet und haben auch schon zugesagt", so die Gewerkschaft.
"Nochmal Nachdruck verleihen" Die Schlichtung soll laut Verdi am Freitag, 31.Mai, starten. Wie lange sie dauern wird, ist noch nicht geklärt. Währenddessen herrscht Friedenspflicht. In diesem Zeitraum wird nicht gestreikt. Vorher sind allerdings noch Streiks möglich. Laut dem Hessischen Rundfunk sagte Koppel am Sonntag: "Wir wollen vor der Schlichtung unseren Forderungen nochmal Nachdruck verleihen".
Wie der hr meldet, sollen die Busfahrer in Hessen ab dem kommenden Mittwoch ab 3.30 Uhr bis zum Ende der Spätschicht am Donnerstagabend erneut die Arbeit niederlegen. Betroffen sein sollen laut hr die Buslinien in Vellmar, Baunatal und Hofgeismar, Büdingen, Homberg/Efze, Melsungen, Offenbach, Fulda, Oberursel, Hanau, Gelnhausen, Bad Homburg und Weiterstadt.
Die Verdi-Forderungen
Verdi fordert in den aktuellen Tarifverhandlungen mit dem Landesverband hessischer Omnibusunternehmer, LHO, vor allem Entlastung für die rund 6.000 Beschäftigten. Das Entgelt soll um zweimal 8,5 Prozent steigen, und zwar jeweils zum 1. April 2024 und 2025. Verdi fordert außerdem einen Inflationsausgleich von 3.000 Euro für alle Beschäftigten.Geteilte Dienste will Verdi gekürzt haben auf eine maximale Länge von zehn Stunden inklusive der Unterbrechungszeit (Dienste mit einer Arbeitsunterbrechung von mehr als 1,5 Stunden sind geteilte Dienste). Die Pausen sollen durchbezahlt werden. Außerdem erwartet Verdi die Bereitschaft der Arbeitgeber, über die Entgeltordnung zu verhandeln. (pm/cdg) +++