Viele Buslinien fahren am Mittwoch nicht. - Fotos: Rene Kunze

REGION Heute wird erneut gestreikt

Verdi will den Druck erhöhen: Ausfall fast aller Linien im Landkreis Fulda

29.05.24 - Vor Beginn der Schlichtung in der Tarifrunde bei der privaten Busbranche Hessen ruft ver.di die beteiligten Betriebe zu einem Warnstreik auf. Der Ausstand beginnt am Mittwoch mit der Frühschicht und endet mit der Spätschicht. Betroffen sind Busbetriebe in Nordhessen (Homberg/Efze, nicht Fritzlar, Melsungen und Rotenburg), Fulda, Gießen, Frankfurt, Offenbach, Oberursel, Hanau, Nidderau, Büdingen, Weiterstadt, Rüsselsheim und Wiesbaden.

Nicht ein einziger Bus am Bahnhof.

Die RhönEnergie schreibt in einer Pressemitteilung, dass ab Donnerstag wieder regulärer Busverkehr besteht und betont: "Durch den Warnstreik von Verdi in vielen hessischen Busbetrieben fällt auch am heutigen Mittwoch, 29. Mai, der Schüler- und Linienverkehr im Landkreis Fulda fast vollständig aus. Das gilt auch für sämtliche Linien im Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Lediglich im Main-Kinzig-Kreis sind sechs Busse auf den Linien MKK-90 bis 99 im Raum Bergwinkel/Schlüchtern unterwegs. Im Raum Neuhof/Flieden/Kalbach fährt ein Bus auf den Linien 53 und 55", so die Pressestelle der RhönEnergie am Morgen.

"Der Streik endet heute Abend, sodass der Linienverkehr ab dem morgigen Donnerstag, 30. Mai 2024, wieder regulär stattfindet. In der ersten Juniwoche beginnt ein Schlichtungsverfahren. Die ersten Gespräche darin wurden für den 3., 4. Und 5. Juni vereinbart. Ab Freitag, 31. Mai beginnt die Friedenspflicht. Weitere Warnstreiks sind in dieser Zeit nicht möglich."

Jochen Koppel von Verdi Archivfoto: ON/Rene Kunze

ver.di fordert vor allem Entlastung 

ver.di-Verhandlungsführer Jochen Koppel: "Wir wollen den Druck noch einmal erhöhen und den Arbeitgebern signalisieren, dass wir es ernst meinen und ehrliche Anstrengungen bei der Schlichtung erwarten, um ein für alle akzeptables Ergebnis zu bekommen.  Mit dem Streik wollen wir unseren Forderungen nochmal Nachdruck verleihen."

Jörg Schädel, Mitglied der Tarifkommission LHO ist am Mittwoch als Verantwortlicher der Gewerkschaft ver.di vor Ort gewesen. Gegenüber OSTHESSEN|NEWS erklärt er: "Wir streiken für bessere Arbeitsbedingungen, kürzere Schichtzeiten, bessere Pausenzeiten, höhere Löhne, eine Inflationsausgleichsprämie und 13. Gehalt. Der Zeitpunkt ist bewusst vor der Schlichtung gewählt. Wir wollen zeigen, dass wir bereit sind für unsere Forderungen zu kämpfen und hoffen, dass es in der Schlichtung zu einem positiven Ergebnis kommt. Wir sind 6.000 Busfahrer in Hessen. Unser Beruf ist anstrengend und fordert viel Zeit, auch um sich vorzubereiten, da die Busse immer voll ausgebucht sind.  Busfahrer zu sein, ist ein guter und ordentlicher Job ist und sollte dementsprechend auch anerkannt werden."

Die Schlichtung wird in der 23 Kalenderwoche an einem nicht näher bezeichneten Ort beginnen. Als Schlichter für ver.di fungiert der Verkehrsexperte Rudolf Hausmann. Schlichter der Arbeitgeber ist der Mobilitätsbeauftragte der hessischen Landesregierung, Volker Sparmann. ver.di fordert in der aktuellen Tarifverhandlung mit dem Landesverband hessischer Omnibusunternehmer, LHO, für die rund 6.000 Beschäftigten vor allem Entlastung. Das Entgelt soll um zweimal 8,5 % steigen, und zwar jeweils zum 1.April 2024 und 2025. ver.di fordert außerdem einen Inflationsausgleich von 3.000 Euro für alle Beschäftigten.

Geteilte Dienste will ver.di gekürzt haben auf eine maximale Länge von 10 Stunden inklusive der Unterbrechungszeit (Dienste mit einer Arbeitsunterbrechung von mehr als 1,5 Stunden sind geteilte Dienste). Die Pausen sollen durchbezahlt werden (Busfahrer*innen bekommen derzeit pauschal ein Fünftel oder ein Sechstel ihrer Arbeitszeit als Pausenzeiten abgezogen, unabhängig von den gesetzlichen Ruhe- und Pausenzeiten). Außerdem erwartet ver.di die Bereitschaft der Arbeitgeber, über die Entgeltordnung zu verhandeln.

Buslinien in Osthessen betroffen

Die RhönEnergie erwartet, dass es nach Mittwoch zunächst zu keinen weiteren Streiks kommt. Die Tarifparteien gehen in ein Schlichtungsverfahren, das in der ersten Juniwoche beginnen soll. Ab Freitag, 31. Mai, beginnt die Friedenspflicht. Während der Schlichtung sind Warnstreiks ausgeschlossen.

Der Streikaufruf richtet sich unter anderem an Busunternehmen, die im Auftrag des Nordhessischen VerkehrsVerbunds (NVV) Buslinien im Landkreis Hersfeld-Rotenburg betreiben. Fahrgäste müssen sich daher am genannten Tag ganztägig auf Fahrtausfälle voraussichtlich auf folgenden Linien einstellen: 

Linie 301 (Rotenburg a.d. Fulda <> Lispenhausen <> Dankerode)
Linie 302 (Rotenburg a.d. Fulda <> Atzelrode)
Linie 303 (Stadtverkehr Rotenburg a.d. Fulda)
Linie 304 (Rotenburg a.d. Fulda <> (Heinebach <>) Obergude)
Linie 305 (Rotenburg a.d. Fulda <> Baumbach <> Heinebach)
Linie 308 (Rotenburg a.d. Fulda <> Baumbach <> Hainrode)
Linie 310 (Bebra <> Ronshausen (<> Obersuhl))
Linie 311 (Bebra <> Breitenbach (<> Rotenburg a.d. Fulda)
Linie 313 (Stadtverkehr Bebra: Bahnhof <> Luisenstraße)
Linie 314 (Stadtverkehr Bebra: Bahnhof <> Industriegebiet)
Linie 315 (Bebra <> Solz <> Nentershausen)
Linie 320 (Bad Hersfeld <> Ludwigsau)
Linie 330 (Obersuhl <> Heringen <> Friedewald (<> Bad Hersfeld))
Linie 331 (Obersuhl <> Kleinensee <> Heringen)
Linie 335 (Philippsthal <> Heringen)
Linie 340 ((Philippsthal <>) Hohenroda <> Schenklengsfeld <> Bad Hersfeld)
Linie 341 Hohenroda <> Friedewald <> Schenklengsfeld)
Linie 345 (Schenklengsfeld <> Bad Hersfeld) 

StadtBus Bad Hersfeld: 

Linie 350.1 (Linie 1: Frauenberg <> Breitenstraße <> Hohe Luft)
Linie 350.2 (Linie 2: Klinikum <> Breitenstraße <> Johannesberg)
Linie 350.2ab (Linie 2ab: Breitenstraße <> Johannesberg)
Linie 350.3 (Linie 3: Eichhof <> Breitenstraße <> Petersberg <> Sorga <> Kathus)
Linie 350.4 (Linie 4: Heenes <> Allmershausen <> Kalkobes <> Breitenstraße)
Linie 350.5 (Linie 5: Breitenstraße <> Güldene Kammer)
Linie 350.7 (Linie 7: Obersberg Schulen <> Petersberg <> Breitenstraße <> Bahnhof Breitenstraße > Petersberg > Obersberg Schulen > Sorga > Kathus > Petersberg)

Alle hier nicht aufgeführten Linien werden nach jetzigem Stand wie gewohnt fahren. Auch die Buslinien zum Hessentag sind voraussichtlich nicht betroffen. Informationen zu den streikbedingten Fahrtausfällen finden Fahrgäste auch unter unter nvv.de/fahrplanauskunft, in der NVV-App, unter nvv.de/stoerungen sowie beim gebührenfreien NVV-ServiceTelefon unter 0800-939-0800, (erreichbar täglich von 5 bis 22 Uhr, Freitag und Samstag bis 0 Uhr). (ms/pm) +++

Fotos: Rene Kunze


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