Ausstellung in der Galerie: Der geheimnisumworbene Fritz Pfeiffer
01.06.24 - Gemeinsam mit Julius von Kreyfelt (1863-1947) und Pedro Schmiegelow (1863-1943) gehörte der Maler und Karikaturist Fritz Pfeiffer (1878-1953) in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu den wichtigsten Künstlern in Fulda.
Seit dem Ende des Ersten Weltkrieges lebte und arbeitete er im Familienhaus seiner Eltern in Neuenberg. Neben zahlreichen Karikaturen schuf der hervorragende Zeichner expressive, oft symbolbeladene Landschaften, die ihn von der traditionellen Fuldaer Landschaftsmalerei seiner Zeit deutlich absetzten.
Zum typischen "Bohemien" stilisiert, scheint er in den dreißiger und vierziger Jahren mit dem Bild Fuldas unzertrennlich verbunden, auch wenn heute eine nur noch relativ kleine Fan-Gemeinde von seiner schillernden Gestalt überhaupt Kenntnis besitzt.
Die unglücklichen Ereignisse in seinen letzten Lebensjahren und die unbeleuchteten Umstände seines Freitodes haben im Wesentlichen dazu beigetragen, dass um die Persönlichkeit des Künstlers viele Legenden entstanden, deren Aufklärung trotz einiger Anstrengungen bis heute nicht gelang!
Einen Meilenstein auf diesem Weg hätte die Produktion eines Spielfilms über Fritz Pfeiffer bedeutet, der nach sorgfältigen Recherchen in den Jahren 1984/85 leider nur als ein von Stefan Kempf und Hans-Jürgen Hartmann verfasstes Drehbuch in den Schubladen der Autoren landete. Auch die erste große Retrospektive im Vonderau Museum Fulda im Jahr 2010 nicht alle Fragen beantworten.
Fritz Pfeiffer bleibt eine geheimnisumworbene Fuldaer Künstlerpersönlichkeit aus der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts.
Die kleine Schau "zwei (mehrere) gesichter des fritz pfeiffer", die in Galerie&Kabinett vom 31. Mai bis zum 23. August 2024 gezeigt wird, kann diesen Fragen nicht nachgehen, soll aber wenige besonders interessanten Aspekte seines künstlerischen Schaffens vor und nach 1933 erläutern. Die Galerie in Fulda hat folgende Öffnungszeiten: Mi. bis Fr. 10 - 12 Uhr und 17 bis 18 Uhr. (pm) +++