50 Jahre Leonhardt KFZ-Teile: Von Stahlrädern zum Vollsortimenter
11.06.24 - 1974 wurde die Leo Leonhardt KG in der Frankfurter Straße in Fulda gegründet - und versorgte die Osthessen mit Stahlrädern, bis es 1979 ins neue Firmengebäude im Kohlhäuser Feld ging. Dort konnte sich das Unternehmen zum Vollsortimenter für Kfz-Verschleißteile entwickeln, das auch in Zeiten starker Onlinekonkurrenz die Vorteile des stationären Handels ausspielen kann.
Thomas Leonhardt blättert im Fotoalbum. In den 1970er-Jahren sah das Kohlhäuser Feld noch anders aus, gelinde gesagt: "An manchen Stellen war nur Feld, ein paar der Firmengebäude standen schon. Und das hier war ursprünglich der Löschteich der Firma Mehler. In der Frankfurter Straße war es für meinen Schwiegervater Leo Leonhardt irgendwann zu eng geworden, wir waren mit ZF Fikentscher in den Räumlichkeiten dort. Das Stahlradgeschäft war ein Saisongeschäft, das im Winter geboomt hat, der Betrieb war dort nicht mehr möglich. Deswegen hat er sich selbstständig gemacht, mit Kfz-Ersatzteilen. Außerdem hatte er die Werksvertretung für Lemmerz Stahlräder, WEBCO-Druckluftbremsen, Fichtel und Sachs Kupplungen und Stoßdämpfer. Es war aber noch ein sehr begrenzter Produktbereich - im Vergleich zu heute."
Immer am Bedarf orientiert
Ein Hallenanbau im Jahr 1984 ermöglicht nicht zuletzt eine Erweiterung des Portfolios: "An viele Tankstellen der Region war damals eine Werkstätte angebunden, unsere Kunden wollten mehr: Zündtechnik, Aggregate, Verteilerkappen, Wasserpumpen, Zündkerzen, Verteilerkappen, technische Riemen - die Sortimente wurden tiefer und breiter. Lemmerz hatte damals schon eine EDV-Abwicklung: Die Artikelnummern wurden über Akustikkoppler durchgegeben, sonst lief der Datenversand über 8-Zoll-Disketten, per Post." Um die Wendezeit herum erlebt die Stahlräder-Vermarktung ihren Höhepunkt. "Danach wurden Aluräder attraktiver für Kunden - und wir sind mitgegangen. Inzwischen sind wir Vollsortimenter im Verschleißteilebereich, aber auch Werksausrüstung vom Diagnosegerät bis zu Großobjekten wie Hebenühnen für Werkstätten bekommen Kunden bei uns."
Sowohl Ehefrau Maja als auch Tochter Vivien Leonhardt sind in der Geschäftsführung tätig. 20 Mitarbeiter versorgen die Kunden, ein eigener Außendienst und Auslieferfahrer sorgen für Flexibilität. "Die Konkurrenz durchs Internet ist natürlich eine Herausforderung - aber billig kann jeder: Ich muss mich immer fragen, wie ich den Kunden professionell versorgen kann. Trotzdem darf unsere Preisgestaltung den Kunden nicht reuen, lokal gekauft zu haben", erklärt Leonhardt. Die Kunden kommen aus einem Umkreis von 50 Kilometern. (mau) +++