Um Badeunfälle zu verringern: Neues Schwimmerprogramm gestartet
14.06.24 - Es ist eine alarmierende Statistik: Jedes dritte Kind im Grundschulalter kann nicht oder nicht richtig schwimmen. Eine Zeitenwende: Denn früher konnten viele Kinder bereits schwimmen, bevor sie in die Schule gekommen sind, erinnern sich Landrat Thomas Habermann und Schulamtsdirektor Karl-Heinz Deublein. Das lag nicht zuletzt an den Eltern, die sich um diese "Pflicht" gekümmert hatten. Diese sei, so der Landrat, in den vergangenen Jahren jedoch immer mehr in Vergessenheit geraten.
Daher kommt dem Schwimmunterricht inzwischen eine immer größere Bedeutung zu. Das Problem: In diesem befinden sich nicht selten 28 Kinder, vergleichbar mit einer Klassengröße im herkömmlichen Schulunterricht. Durch die immer größer werdende Zahl an Nichtschwimmern in der Grundschule ist es für eine Lehrerin bzw. einen Lehrer fast ein Ding der Unmöglichkeit, den Kindern das Schwimmen beizubringen.
Unter der Schirmherrschaft der Spitzensportler Anna Lena Klee und Klaus Arnold (Teilnahme am Ironman-Triathlon auf Hawaii) sowie des Landrats Thomas Habermann ist deshalb ein neues Schwimmhelferprogramm im Landkreis Rhön-Grabfeld gestartet.
"Schwimm mit – werd‘ fit!"
Dieses Programm hat zum Ziel, die Schwimmfähigkeit der Grundschulkinder im Landkreis zu verbessern und Badeunfälle zu vermeiden beziehungsweise zu verringern. Das Konzept "Schwimm mit – werd‘ fit!" setzt gezielt am Schwimmunterricht der Grundschulen an. Schwimmhelferinnen und Schwimmhelfer unterstützen Grundschullehrkräfte im Unterricht:· Begleitung und Lotsen zu Umkleidekabine, Duschen etc.
· Beaufsichtigung im Schwimmbad
· Durchführung von Schwimmtraining
· Wassergewöhnung
· Technikübungen
· Hilfestellung nach dem Schwimmunterricht beim Föhnen etc.
· Austausch und Feedback
Daher ergeht ein Aufruf an Mamas, Papas, Omas, Opas, Onkel, Tanten, große Schwestern, großer Brüder, Cousins, Cousinen oder einfach nur Schwimmfans. "Lassen Sie sich als ehrenamtliche(r) Schwimmhelfer ausbilden und helfen so Kindern bei Erwerb der lebensrettenden Schwimmfähigkeit", appelliert Landrat Thomas Habermann. Darüber hinaus steige so das Selbstbewusstsein der Kinder "und sie sind mächtig stolz, wenn sie beispielsweise das Seepferdchen an der Badehose tragen dürfen." (pm)+++