Die Polizei sensibilisiert bei dem komplexen Thema nach der Aufruhr in den sozialen Medien. - Symbolbild: O|N/Henrik Schmitt

REGION HEF-ROF Aufruhr in den sozialen Medien

Männer haben sich vermeintlich als Jugendamt-Mitarbeiter ausgegeben

22.06.24 - Aktuell kursieren vermehrt Meldungen in Messenger-Gruppen sowie in den sozialen Medien, wonach Kinder im Bereich von Bad Hersfeld von unbekannten Männern angesprochen worden sein sollen. Diese sollen sich dabei als angebliche Mitarbeiter des Jugendamts ausgeben haben. Ein entsprechender Sachverhalt wurde der Polizei in Bad Hersfeld bisher jedoch noch nicht gemeldet. Auch der Landkreis Hersfeld-Rotenburg äußerte sich in einer Presseerklärung zu den vermeintlichen Vorkommnissen.

"Die Polizei Osthessen versteht die Sorgen der Eltern und nimmt solche Hinweise sehr ernst. Ermittlerinnen und Ermittler prüfen diese akribisch und gehen ihnen umgehend und mit großer Sorgfalt nach. Bitte wenden Sie sich bei Verdachtslagen umgehend an die jeweils örtlich zuständige Polizeidienststelle oder wählen Sie in dringenden Notfällen den Notruf und verbreiten Sie nicht eigenständig Fotos von fremden Personen, Fahrzeugen oder Kennzeichen. Dies kann verheerende Folgen für unbeteiligte Personen nach sich ziehen."

Unruhe, die durch soziale Medien potenziert wird

Dazu erklärt die Polizei sensibilisierend: "Seitens der osthessischen Polizei ergibt sich derzeit die Einschätzung, dass mitunter aufgrund der vielfachen Nutzung der sozialen Netzwerke im Zusammenhang mit dem Ansprechen von Kindern, es sowohl unter den Eltern, als auch an den Schulen und Kindergärten eine Unruhe gibt, die sich täglich potenziert. Etliche Eltern verbreiten in der Folge in großer Sorge entsprechende Meldungen."

Abschließend heißt es: "Es ist vollkommen richtig, dass Erziehungsberechtigte mit ihren Kindern immer wieder über die wichtigsten Verhaltensregeln - auch auf dem Schul- und Nachhauseweg - sprechen. Doch ihre Polizei Osthessen möchte zu bedenken geben, dass durch die vielen Gespräche mit den Kindern in Schulen, mit den Eltern, aber auch untereinander, die Kinder höchst sensibilisiert sind und folglich teilweise auch gewisse Alltagssituationen als gefährlich erleben. Eltern, die sich darüber hinaus allgemein zum Thema 'Ansprechen von Kindern' informieren möchten, können sich gerne mit ihren Fragen an die Präventionsabteilung des Polizeipräsidiums Osthessen unter der E-Mail-Adresse [email protected] wenden."

Landkreis bezieht ebenfalls klar Stellung

Der Landkreis Hersfeld-Rotenburg äußerte sich ebenfalls zu den Ereignissen, die in vielen Gruppen und in den sozialen Medien seit dem Freitagvormittag thematisiert werden: "Ein WhatsApp-Kettenbrief versetzt derzeit das Umfeld der Ernst-von-Harnack-Schule im Bad Hersfelder Stadtteil Hohe Luft in Aufruhr. In der Nachricht, die mittlerweile in ganz Bad Hersfeld geteilt wird, heißt es, dass Mitarbeitende des Kreis-Jugendamtes an Türen klingeln würden, um Kinder abzuholen. Auch – so steht es in der Nachricht – seien Kinder aus dem Auto heraus angesprochen und mit Süßigkeiten gelockt worden."

Der Erste Kreisbeigeordnete Dirk Noll (SPD) Archivfoto: O|N/Carina Jirsch

Der Erste Kreisbeigeordnete Dirk Noll, der als Sozialdezernent für das Jugendamt zuständig ist, versichert: "Unsere Mitarbeitenden handeln nach strengen gesetzlichen Vorgaben. Sie klingeln nicht einfach an Türen und holen Kinder ab." Trotzdem sei Vorsicht geboten, wie Jugendamtsleiterin Anette Kranz abschließend erklärt: "Die Mitarbeitenden des Kreis-Jugendamtes können sich jederzeit mit einem Dienstausweis mit Landkreis-Siegel ausweisen. Sollten bei Ihnen Zweifel bestehen, dass es sich um Mitarbeitende des Kreis-Jugendamtes handelt, wenden Sie sich bitte telefonisch an uns." (Kevin Kunze)+++


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