Das Ziel: Wie eine Mannschaft trainieren, wie eine Einheit funktionieren
25.06.24 - Petr Paliatka ist ein Fußballer aus Fleisch und Blut. Und die von ihm trainierten Kicker wissen, was sie in der Vorbereitung erwartet. Drei oder vier Tage haben sie in der fünfwöchigen Vorbereitung auf die anstehende Saison in der Hessenliga, die wie im vergangenen Jahr auch, am letzten Juli-Wochenende beginnt, gerade mal frei. Doch Stress in der Vorbereitung hin oder her - am Ende profitieren alle davon: Mannschaft, Trainer und Verein. Auch Osthessen|News weiß das einzuschätzen. Am Montagabend begann die Vorbereitung am Mühlengrund.
Zum Trainingsauftakt war das Steinbacher Team gut besetzt. Auch die Namen der Testspielgegner klingen ansprechend. Schon in der nächsten Woche ist Verbandsligist und Nachbar Eiterfeld/Leimbach der Gegner im Kreispokal aus der letzten Saison - Barockstadt II, der SV Neuhof (das Spiel findet in Magdlos statt) und der 1. FC Schwalmstadt, vom ehemals in Steinbach tätigen Ante Markesic trainert, sind zusätzliche Gegner.
Doch dem Trainer Paliatka sind andere Dinge wichtig. So etwas wie in der vergangenen Saison, die der SVS auf den letzten Drücker mit dem Klassenerhalt krönte, das braucht der Coach nicht noch einmal. "Nicht wegen des Tabellenplatzes", sagt er bestimmt und es klingt nicht nur ernst, es ist es auch - "sondern wegen der Trainingsbeteiligung". Die wünscht er sich nicht mehr in Steinbach. Schließlich spielt das Team in der Hessenliga, der höchsten Liga Hessens.
Paliatka: "Es gab Jungs, die mitgezogen haben. Aber der Rest ..."
Mit acht Spielern zu trainieren oder zu zehnt zu Spielen zu fahren, das müsse und dürfe nicht sein. "Es gab Jungs, die mitgezogen haben. Zehn waren immer da, aber der Rest ..." Man hat den Eindruck: Paliatka schweigt lieber. Und es wurmt ihn. Er weiß, dass der Beruf vorgeht. "Und ich habe kein Problem damit, wenn wir Vollgas geben und es dann am Ende nicht reicht." Aber was mangelnde Beteiligung am Training angeht, bringt er die Dinge auf den Punkt: "Das hasse ich. Das brauchen wir hier nicht mehr." Und er bezieht seinen "Co" David Fladung mit ein.Natürlich sei es wieder das Ziel, in der Klasse zu bleiben. Doch tatsächlich hat Paliatka andere Ziele. Zunächst. "Wir wollen wie eine Mannschaft trainieren - und wie eine Einheit funktionieren. Das ist das Erste, das wir brauchen." Klare Aussage. Klare Ansage. Unmissverständlicher geht es nicht.
Den SVS verlassen haben die Budesheim-Brüder Niklas und Tim, Thore Hütsch und Luca Uth. Neu im Mühlengrund: David Brähler (Hünfelder SV), Darian Jung (FV Bebra), Moritz Herbig (ESV Hönebach), Fabian Koch (SV Niederaula) und Aurelius Röth (zuletzt Nachwuchs der SG Barockstadt). Eines herrscht jedoch vor: Es wäre schön, wenn alle Paliatkas Bitte ge- und erhört hätten - und ihr vor allem folgen würden. (wk) +++