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Im Bild von links: Dennis Bardt, Mustapha Trari, Ilknur Ceylan, Alma Omeroviq. - Foto: privat

REGION HEF-ROF Viele Fragen und ein gutes Beispiel

Arbeitsagentur und Kreisjobcenter wollen geflüchtete Menschen in Arbeit bringen

26.06.24 - Was ist zu beachten bei der Einstellung eines Mitarbeiters aus dem Ausland? Wie geht man als Arbeitgeber dabei vor? Und welche Unterstützungsmöglichkeiten gibt es? – Diese und ähnliche Fragen beantworteten die Vermittler des Arbeitgeberservices der Arbeitsagentur in Bad Hersfeld. Im Rahmen der "Jobturbo-Aktionswochen" besuchten sie 24 Unternehmen, teilweise in Begleitung des Kreisjobcenters. Im Gepäck: geeignete Bewerberprofile und eingehende Informationen.

"Viele Arbeitgeber sind offen für die Beschäftigung zugewanderter Menschen, sind aber unsicher, wie das funktionieren kann", erklärt Marvin Kraft, Teamleiter des Arbeitgeberservices. Es gelte, Hemmschwellen abzubauen und Hindernisse zu beseitigen, die oftmals nur aus unzureichendem Wissen bestehen.

So waren bei den Betriebsbesuchen nicht nur die gesetzlichen Regelungen des relativ neu aufgesetzten Fachkräfteeinwanderungsgesetzes Thema, sondern auch Förderungen. "Die Agentur für Arbeit sowie das Kreisjobcenter haben Möglichkeiten, die Einstellung von Personen aus dem Ausland finanziell zu begleiten. Das geht von Probe-Arbeitstagen im Betrieb bis zu Eingliederungszuschüssen, wenn zum Beispiel ein erhöhter Einarbeitungsbedarf besteht. Was Sinn macht, ist individuell abzustimmen", weiß Kraft, der interessierten Arbeitgebern empfiehlt, sich bei den Expertinnen und Experten in seinem Team zu informieren.

Unternehmen aus der Region zeigen, wie es geht

Dass dies zielführend sein kann, zeigen Unternehmen aus der Region, bei denen die Integration geflüchteter und anderer ausländischer Personen bereits an der Tagesordnung ist. Wie bei der Krankenpflege Bardt in Ronshausen. Im Rahmen einer sogenannten "Beschäftigtenqualifizierung" bereiten sich Ilknur Ceylan aus der Türkei und Alma Omeroviq aus dem Kosovo sechs Monate lang auf die "Kenntnisprüfung" vor. Beide haben in ihren Heimatländern eine Ausbildung bzw. Studium im Bereich der Pflege absolviert. Nun gilt es, ihre Kenntnisse den Anforderungen in Deutschland anzupassen. Neben den praktischen Erfahrungen in der Pflegeeinrichtung absolvieren die Kandidaten für sechs Monate an zwei Tagen pro Woche einen Onlinekurs zur Vorbereitung auf die Kenntnisprüfung vorbereitet. Der Kurs wird über einen Bildungsgutschein finanziert. Parallel werden Sprachkenntnisse vermittelt.

Marokkaner Mustapha Trari hat die Prüfung bereits erfolgreich abgelegt. "Herr Trari wird uns als Pflegefachkraft erhalten bleiben", freut sich Prokurist Dennis Bardt. Neben der Gewinnung von Auszubildenden und dem Werben um die bestehenden Pflegefachkräfte, bilde das Auslandsrecruiting eine wichtige Säule, um zukünftig dem Auftrag gerecht zu werden. Damit dies gelingen kann, stellt das Unternehmen anfänglich Unterkünfte zur Verfügung. "Und ich bin unserem Team sehr dankbar, dass es die neuen Mitarbeiter mit offenen Armen in Empfang nimmt und diese bei vielen Themen unterstützt – zum Teil über das Berufliche hinaus", erklärt Bardt.
 
Hintergrund: Um Geflüchtete noch schneller in Arbeit zu bringen, hat die Bundesregierung den "Job-Turbo" initiiert. Wer einen Integrationskurs absolviert hat, soll so schnell wie möglich Arbeitserfahrung sammeln und mit dem Ziel der nachhaltigen Integration parallel weiter qualifiziert werden. Die Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda hat den "Job-Turbo" weiter gefasst und auf alle Menschen ohne deutschen Pass ausgedehnt. (pm)+++


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