g:artentreff Bistro mit Biergarten bietet Vielfalt auf ganzer Linie
10.07.24 - Regionale Produkte schmecken besser und sind gut fürs Klima. Im Bistro und Biergarten g:artentreff von antonius am Eingang des WirGartens stammen fast alle verwendeten Produkte aus eigenem Anbau, weshalb der g:artentreff auch das Förderprogramm FOLL REGIONAL nutzt. Weitere Highlights: Hier arbeiten Menschen mit und ohne Behinderungen zusammen, und die Location hat vor allem für Familien viel zu bieten.
Im g:artentreff ist der Name Programm: Herrlich gelegen zwischen dem WirGarten mit dem besonderen pädagogischen Konzept und den Gärten des ehemaligen Landesgartenschaugeländes, treffen hier wortwörtlich "Arten” aufeinander. Fuldaer Küche trifft auf aktuelle kulinarische Trends, Menschen mit Behinderung treffen auf Familien, lokal produzierte Lebensmittel treffen auf Ernährungstrends.
Menschen zusammenbringen: Treffpunkt für Familien und Events
Die Speisekarte des g:artentreffs ist so zusammengestellt, dass sowohl Kinder (die erfahrungsgemäß ausgeprägte Präferenzen haben), Vegetarier/-innen und Veganer/-innen sowie Angehörige aller Konfessionen als auch "die breite Masse” angesprochen werden, wie Cindy Hölzer, Abteilungsleiterin der Gastronomie der antonius : gemeinsam begegnen gGmbH, erklärt: "Wir verfolgen hier verschiedene Ansätze. Erstens schauen wir, was wir auf dem Hof in Haimbach selbst produzieren und lokal veredeln können. Aus diesen Lebensmitteln entwickeln wir in der Küche selbst Gerichte, die wir auf die Speisekarte setzen. Was gut ankommt, darf da bleiben – das ist der zweite Ansatz. Was nicht gut läuft, wird wieder von der Karte genommen.”
Swen Friedrich, Führungsmitglied der antonius : gemeinsam begegnen gGmbH, ergänzt: "Aktuelle Trends greifen wir auf und versuchen, sie mit den uns aus der eigenen Produktion zur Verfügung stehenden Naturalien zu bedienen. Wir haben zum Beispiel gerade aus unserem Emmer einen Brotaufstrich entwickelt, der den Trend Hummus aufgreift und uns ermöglicht, eine Art Hummus selbst herzustellen, der auf die Importware Kichererbsen zu verzichtet. Dazu gibt es unser Brot: Anbau des Getreides in Haimbach, Verarbeitung in der Erlenmühle in Kleinlüder, Fertigstellung in der eigenen Bäckerei und Küche von antonius. Kürzere Wege vom Feld auf den Teller gibt es nicht. Das ist unsere Wertschöpfungskette, die wir im g:artentreff zeigen."
Ganzheitlicher Ansatz
Dass Menschen mit Handicap entlang der gesamten Lebensmittelproduktion beteiligt sind, gehört ebenfalls zum Konzept. Denn auch das ist Wertschöpfung, wie Swen Friedrich betont. Im g:artentreff werden die engen Zusammenhänge von menschlichem Miteinander und nachhaltigem Umgang mit Lebensmitteln deutlich. Von den zwölf Festangestellten des g:artentreffs haben sieben Menschen Lernschwierigkeiten. Sie arbeiten in der Küche, an der Theke, im Service, haben Kundenkontakt. Dazu kommen bei Bedarf bis zu 10 Aushilfskräfte, mal mit, mal ohne Beeinträchtigung.
Der g:artentreff fungiert dazu als Ausbildungsbetrieb für antonius und die zum Netzwerk gehörende Arbeitsschule Startbahn. Hier und im FLORA Klostercafé erwerben Menschen, die ein geschütztes Lernumfeld benötigen, ihre Ausbildungsbausteine, um sich im eigenen Tempo für den allgemeinen Arbeitsmarkt zu qualifizieren. Laura Kaib bewies beispielsweise während der Landesgartenschau, dass sie dem Alltag in der Küche des g:artentreffs gewachsen ist, und wurde von Nelles Catering übernommen. Hier kann sie ihre Ausbildung abschließen und in ein reguläres, sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis übernommen werden.
Location für Events
Der g:artentreff kann für private Veranstaltungen und sogar das Klassenfrühstück der Schule gebucht werden. Dann finden bis zu 80 Menschen in dem lichten Raum und einem kleinen, abgetrennten Bereich des Biergartens Platz. Es steht aber auch ein kleiner Tagungsraum für bis zu 20 Personen inklusive moderner Technik für Vorträge und Präsentationen zur Verfügung.Unter der Woche lockt ein reiches Frühstücksangebot. Das ist ein echter Geheimtipp für Familien mit kleinen Kindern, weiß Cindy Hölzer: "Draußen frühstücken, sich unterhalten, die Kinder sind auf dem Spielplatz unterwegs und immer im Blick – das ist perfekt. Die Straße ist weit weg, der große Parkplatz in Laufnähe. Ideal für junge Familien also.”
Hin und wieder wird der g:artentreff für Events zur Verfügung gestellt. Henrik Jankwitz bietet hier in Zukunft regelmäßig "Quizzen mit Herrn Usenburger” an, und am 12. Juli ist die Städtische Musikschule Fulda mit ihrem Percussion-Ensemble Get Rhythm zu Gast. Die Veranstaltung nennt sich "Tapas und Rhythmus”, der Name ist Programm: Zu karibischen Rhythmen verwöhnt der g:artentreff mit hausgemachten Tapas, also Appetithäppchen, die Wein und Bier begleiten. Natürlich kommt auch an diesem Abend alles weitestgehend aus eigener Herstellung. Käse beispielsweise lässt antonius aus der Milch vom eigenen Hof in Haimbach von der Rhöner Hofkäserei Katja Richter in Gersfeld herstellen, das Bier "Frauenberger Frohnatur” entsteht als Zusammenarbeit mit den Franziskanern am Frauenberg und der Hochstift Brauerei. Da wundert es eigentlich nicht, dass der g:artentreff "fast das Maximum der gefordeten regionalen Lebensmittel aus dem Programm FOLL REGIONAL erfüllt”, wie Swen Friedrich erzählt: "Oder ist es sogar das Maximum? Ich weiß das gar nicht genau. Das Förderprogramm ist gut. Es geht uns um die Wertschöpfung und um die Förderung und die Lebensperspektiven von jungen Menschen.”
Veranstaltungshinweis:
12. Juli 2024, 18:00 Uhr
Tapas und Rhythmus mit Get Rhythm (Städtische Musikschule Fulda)
Eintritt frei
FOLL REGIONAL? Voll genial!
Wie kann man die landwirtschaftlichen und erzeugenden Betriebe in der Region fördern, der Gastronomie unter die Arme greifen, beide zusammenbringen und das auch noch den Gästen vermitteln? Genau diese Aufgabe ist die Stadt Fulda mit dem Förderprogramm FOLL REGIONAL angegangen. Gastronomien erhalten in dem zunächst auf drei Jahre angelegten Förderprogramm Zuschüsse, wenn sie nachweisen können, dass sie ihre Lebensmittel zu einem fest definierten Anteil von regionalen Erzeugern beziehen. Das Förderprogramm verbindet Netzwerken mit Marketing-Kampagnen und finanzieller Förderung.Weitere Informationen unter https://www.follregional.de/.+++