Der Arbeitsmarkt in Ost- und Waldhessen zeigt sich relativ stabil. - Foto: O|N-Archiv / Kevin Kunze

REGION Der Arbeitsmarkt im Juni 2024

Seitwärtsbewegung der Arbeitslosigkeit - Impulse fehlen, Konjunktur schwächelt

28.06.24 - Der Arbeitsmarkt in Ost- und Waldhessen zeigt sich relativ stabil, jedoch fehlen positive Impulse. Zum Ende des Monats liegt die Zahl der Arbeitslosen im Bezirk der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda mit 7.240 lediglich um 25 niedriger als im Mai und um 560 höher als vor einem Jahr (+8,4 Prozent). Die Arbeitslosenquote liegt unverändert bei 3,7 Prozent und ist die niedrigste aller Agenturbezirke in Hessen.

"Die verhaltene Entwicklung setzt sich wegen der schwachen Konjunkturentwicklung vom Frühjahr in den Sommer fort. Wir beobachten eine Seitwärtsbewegung, vor allem im Landkreis Fulda", fasst Waldemar Dombrowski, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda, zusammen.

Beim Vergleich mit dem Vorjahresmonat ist im Landkreis Fulda ein Anstieg der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen, während diese in Hersfeld-Rotenburg weiterhin unter dem Niveau des Vorjahres verbleibt. Die angespannte Arbeitsmarktsituation wirkt sich auf die Dynamik des Arbeitsmarktes aus.

Im Juni meldeten sich 522 Menschen aus vorheriger Erwerbstätigkeit arbeitslos. Dies waren 40 mehr als ein Jahr zuvor. Zugleich konnten nur 379 und somit 58 Personen weniger als im Juni 2023 ihre Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer Beschäftigung beenden.

Trotz des schwierigen Umfeldes ist der Bedarf der heimischen Betriebe und Unternehmen an Personal ungebrochen hoch. 2.596 Stellen sind in den beiden Landkreisen Fulda und Hersfeld-Rotenburg zu besetzen. Gesucht werden Fach- und Hilfskräfte in vielen Branchen und Bereichen.

Der Arbeitsmarkt im Juni 2024 im Landkreis Fulda

Der Arbeitsmarkt in Osthessen zeigt sich relativ stabil, jedoch fehlen positive Impulse. Zum Ende des Monats liegt die Zahl der Arbeitslosen mit 4.622 lediglich um 2 niedriger als im Mai und um 596 höher als vor einem Jahr (+14,8 Prozent). Die Arbeitslosenquote beträgt unverändert 3,6 Prozent und ist die niedrigste in Hessen.

"Die verhaltene Entwicklung setzt sich wegen der schwachen Konjunkturlage vom Frühjahr in den Sommer fort. Wir beobachten eine Seitwärtsbewegung", fasst Waldemar Dombrowski, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda, zusammen.

Erfreulich ist, dass die Anzahl der schwerbehinderten Arbeitslosen zwar leicht über der des Vorjahres liegt, aber im Vergleich zum Vormonat um 4,3 Prozent auf 314 abgenommen hat. Es gelte, diese Menschen weiterhin mit arbeitsmarktpolitischen Instrumenten und gezielt zu unterstützen.

Vor allem im Kontext der Thematik Flucht/Migration ist der Anstieg der Arbeitslosigkeit bei jüngeren Arbeitslosen zu sehen. 488 Personen unter 25 Jahren sind aktuell bei der Agentur für Arbeit oder beim Jobcenter des Landkreises Hersfeld-Rotenburg arbeitslos gemeldet – 107 mehr als vor einem Jahr (+28,1 Prozent). Hier bedarf es insbesondere der Fortsetzung von Sprachlehrgängen und beruflicher Qualifikation. Die angespannte Arbeitsmarktsituation wirkt sich auf die Dynamik des Arbeitsmarktes aus.

Im Juni meldeten sich 337 Menschen aus vorheriger Erwerbstätigkeit arbeitslos. Dies waren 27 mehr als im Vorjahr. Zugleich konnten nur 235 und somit 60 Personen weniger als im Juni 2023 ihre Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer Beschäftigung beenden.

Trotz des schwierigen Umfeldes ist der Bedarf der heimischen Betriebe und Unternehmen an Personal ungebrochen hoch. 1.591 Stellen sind zu besetzen. Gesucht werden unter anderem Fach- und Hilfskräfte im Lager, Fachinformatiker – Systemintegration, Verkäufer und Anlagenmechaniker Sanitär- Heizungs- und Klimatechnik. Auch seltenere Berufe sind im Angebot, wie Uhrmacher, ein Tierpfleger, Physiker und Bibliothekar (alle m/w/d).

Der Arbeitsmarkt im Juni 2024 im Landkreis Hersfeld-Rotenburg

Der Arbeitsmarkt in Waldhessen zeigt sich relativ stabil, jedoch fehlen wegen der schwachen Konjunkturentwicklung positive Impulse. Zum Ende des Monats liegt die Zahl der Arbeitslosen mit 2.618 um 27 niedriger als im Mai (-1,0 Prozent)und um 36 unter dem Vorjahresniveau (-1,4 Prozent). Die Arbeitslosenquote verharrt bei 4,0 Prozent, ist jedoch niedriger als im Hessendurchschnitt. Im Vergleich zum Vorjahr sank die Arbeitslosigkeit um 1,4 Prozent.

Waldemar Dombrowski, Chef der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda. Foto: Arbeitsagentur

"Besonders erfreulich ist, dass im Juni trotz der Abschlussprüfungen die Arbeitslosigkeit bei jüngeren Personen mit 271 um 4,9 Prozent unter dem Niveau des Vormonats sowie um 12 Prozent unter dem Vorjahreswert liegt", erklärt Waldemar Dombrowski, Chef der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda. Er geht davon aus, dass der regionale Arbeitsmarkt trotz der gedämpften Konjunktur aufnahmefähig für Berufsanfänger ist.

Negativ ist hervorzuheben, dass die Anzahl der schwerbehinderten Arbeitslosen sowohl im Vergleich zum Vormonat als auch zum Vorjahr deutlich angestiegen ist, und zwar um 4,8 bzw. 12,7 Prozent auf 195. "Hier werden wir mit individueller Beratung und arbeitsmarktpolitischen Instrumenten gezielt ansetzen", verspricht der Agenturleiter.

Im Juni konnte der Arbeitgeberservice der Arbeitsagentur 141 Stellen akquirieren. Das waren 90 weniger als im Juni des vergangenen Jahres. Der auffällige Rückgang ist mit einer besonderen Auftragssituation einiger Unternehmen im vergangenen Jahr in Verbindung zu setzen.

Der Bestand an offenen Stellen ist dennoch weiterhin hoch. 1.005 Stellen sind derzeit in der Region zu besetzen. Bedarf an Hilfs- und Fachkräften besteht in nahezu allen Branchen und Bereichen. Auch seltenere Berufe sind im Angebot. So werden im Altkreis Hersfeld beispielsweise ein Buchbinder – Druckweiterverarbeitung, eine Tiermedizinische Fachangestellte, eine Fachkraft – Arbeitssicherheit sowie ein Vermessungsingenieur (alle m/w/d) gesucht. Im Altkreis Rotenburg hält man beispielsweise Ausschau nach einem Controller , einer CAD-Fachkraft – Bau sowie nach einer Kunsthandwerkerin (alle m/w/d).

Ausbildung

Kurz vor den Sommerferien sind noch mehr als 400 Ausbildungsplätze zu besetzen. Möglichkeiten bestehen in vielen unterschiedlichen Bereichen und Berufen. "Die Chancen, eine passende Ausbildungsstelle zu bekommen, stehen gut", freut sich Waldemar Dombrowski. Er empfiehlt Jugendlichen, die nicht als Bewerber*innen gemeldet sind, sich schnell einen Termin bei der Berufsberatung zu sichern. Möglich ist dies unter der kostenfreien Service-Rufnummer 0 800 4 5555 00. (pm)+++


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