Benefizauktion im "Karl" erzielt Erlös von 1.890 Euro
07.07.24 - Vitrinen, Regale, Schreibtische, Kleiderständer und mehr: Ingesamt 393 Objekte konnten während einer Benefizauktion im Konzeptkaufhaus "Karl" am Samstagvormittag ersteigert werden. Letztlich wechselten nur neun den Besitzer.
Die Fuldaerin Marion Haag freut sich sichtlich über ihre ersteigerten Gegenstände. "Das ist zum einen so ein witziger orange-türkisfarbener Garderobenschrank. Den kann man streichen und hat einen Hingucker zu Hause. Zum anderen habe ich mich für einen wunderschönen Glastisch und einen Drehständer, an den wir Werkzeug hängen können, entschieden", sagt sie. An dem Schrank sei sogar ein kleiner "Galeria-Magnet". "Den finde ich cool und werde ihn auf jeden Fall auch mitnehmen." Nostalgisch werde Haag beim Anblick der vielen zu versteigernden Objekte zwar nicht, sich ein Stück Kerber nach Hause holen zu können, gebe ihr dennoch ein angenehmes Gefühl. Schon kurz nach der Schließung des Kaufhauses erstand die Fuldaerin einen Garderobenhocker. "Das war ein schönes Stück, das ich leicht nach Hause tragen konnte."
Für alle drei Möbelstücke zahlt Haag an diesem Vormittag weniger als 100 Euro. Erfahren hatte sie von der Auktion erst einen Tag zuvor im Radio. "Wir waren eben noch in der Stadt frühstücken und haben uns gesagt, wir gehen mal rüber." Konkrete Kaufabsichten hatte Haag zuvor nicht, berichtet allerdings über ihren Faible für Auktionen, den sie wohl von ihrem Vater geerbt habe.Neben Haag ersteigern lediglich drei weitere Personen Gegenstände der ehemaligen Galeria-Kaufhof-Einrichtung. "Ich finde es schade, dass jetzt so wenige hier waren, dass es so schlecht angenommen wurde, denn prinzipiell ist die Idee einer Benefizauktion gut."
Wie die Idee für die Auktion entstand Ideengeber und Mitorganisator ist Dujano Schmitt, Inhaber des Fuldaer Antiquitäten- und Schmuckgeschäfts Fine Art Schmitt. "Ich saß mit einer der Geschäftsführerinnen der Städtischen Entwicklungsgesellschaft (SEG), Petra Hohmann, zusammen und wir redeten über die Entsorgung der Objekte. Dann schlug ich stattdessen eine Benefizauktion vor und sie war sofort begeistert", sagt Schmitt, der so Leben ins Karl bringen wollte, und am Rande verrät, dass es bald Änderungen am Karl-Konzept geben werde, die er jetzt jedoch noch nicht kommunizieren dürfe. Insgesamt habe die Organisation etwa drei Monate in Anspruch genommen. Dass sich dieses Engagement trotz des geringen Interesses an der Auktion dennoch auszahlte, ist Marcel Otto, einem Fuldaer eCommerce-Unternehmer, der selbst einen Stand im Karl betreibt, zu verdanken. Er ersteigerte außer Konkurrenz das teuerste Objekt.
Insgesamt 1.700 Euro war ihm das Auktionshighlight, eine drei Tonnen schwere Kartonpresse aus dem Jahr 2008, Wert. "Bei uns im Online-Handel fällt immer viel Kartonage an. Allerdings hatte ich nicht unbedingt einen großen Bedarf an so einer Maschine", so Otto. Zudem habe der Umstand, die Presse selbst abholen, also einen Tieflader und Stabler organisieren zu müssen, zunächst abgeschreckt. "Das ist mit immensen Kosten verbunden." Der faire Auktionspreis hat ihn letztlich dennoch überzeugt. Zusätzlich ersteigerte Otto einen von der Metzgerei Kleinhenz zur Verfügung gestellten Präsentkorb für 25 Euro und setzte sich hier in einer vorangegangen amüsanten Bieterschlacht gegen Marion Haag durch. Von Schmitt Fine Art und Art for Rent gesponserte Warengutscheine im Wert von 500 Euro fanden trotz eines Einstandsgebots von 250 Euro keine Abnehmer.
Übrige Objekte werden verkauft Der Erlös von ingesamt 1.890 Euro soll zu gleichen Teilen dem Tierheim Fulda-Hünfeld, dem Verein Känguru e.V. und dem Kinderschutzbund zugutekommen. Erhofft hatten sich die Organisatoren der Auktion allerdings mehr. "2.000, 3.000 Euro etwa. Es soll schon ein ordentlicher Betrag sein für die Vereine, die sich sehr freuen, mit einer Spende bedacht zu werden", sagte Daniel Freidhof, einer der Geschäftsführer des SEG, kurz vor Beginn der Auktion.
Was mit den übrigen Objekten geschehen soll, werde noch beraten. Am wahrscheinlichsten sei ein Nachverkauf. "Unsere Idee ist es, die Gegenstände an Ort und Stelle zu belassen und mit einem Preisschild zu versehen", so Freidhof. Aufgrund der hohen Entsorgungskosten hoffe er, dass auf diese Weise möglichst viel Inventar neue Besitzer finden wird. (Toni Spangenberg) +++