Sichtlich stolz auf das zehnjährige Sternenpark-Bestehen (von links): Torsten Raab (Biosphärenreservat), Landrat Bernd Woide, Doris Pokorny, Ulrike Schade (beide Biosphärenreservat), Sternenpark-Beauftragte Sabine Frank, Andreas Hänel (wissenschaftliche Begleitung) und Rhön-GmbH-Chef Johannes Metz. - Foto: Mediennetzwerk Hessen/Sabrina Mehler

REGION Gewinn für Tourismus

Zehn Jahre Sternenpark Rhön - große Jubiläumsfeier

13.07.24 - Im Biosphärenreservat Rhön gehen schon seit zehn Jahren die Lichter aus: 2014 war das Gebiet im Dreiländereck Hessen, Thüringen und Bayern als Sternenpark anerkannt worden. Während eines Festaktes im Radom auf der Wasserkuppe wurde das Jubiläum gewürdigt.

Poppenhausen - So sieht es noch in den meisten Gemeinden Deutschlands aus: Laternen leuchten auf den Straßen, aus Häusern dringt Licht, bunte Werbung blinkt an Fassaden. Richtig dunkel wird es heutzutage nur noch an wenigen Orten. In der Rhön hingegen hat der Mensch uneingeschränkten Blick auf den Nachthimmel mit Tausenden Sternen. Vor zehn Jahren hatte die International Dark Sky Association (IDA) daher Teile des Biosphärenreservats zum Sternenpark erklärt.

Landrat Bernd Woide (CDU) blickte während des Festakts in der Radomkuppel auf die Anfänge und die Gründe für die Bemühungen um eine Zertifizierung zurück. Damals habe man im Biosphärenreservat überlegt, was hier eigentlich so besonders und einzigartig sei. "Dabei ist uns bewusst geworden: Wir haben die Nacht – und zwar eine besondere Nacht, die nicht von künstlichem Licht beeinträchtigt wird."

Symbolfoto: rhöngmbh

Einzigartig sei das deshalb, weil andernorts oft die Nacht zum Tag gemacht und verschwenderisch mit Licht umgegangen werde, sagte Woide, der ausdrücklich das Wirken von Sabine Frank hervorhob. Sie habe sich seinerzeit selbst die Aufgabe gegeben, das Biosphärenreservat zum Sternenpark ohne Lichtverschmutzung zu machen – mit Herzblut und viel Engagement. Und sie habe Partner wie Unternehmen und Kommunen ins Boot geholt. Auch in Zukunft werde man sich auf "den Schutz der Nacht und die Schönheit des Sternenhimmels" konzentrieren, versprach der Landrat. Frank warnte in der Vergangenheit immer wieder vor Lichtverschmutzung im Kreis Fulda.

Dr. Doris Pokorny, Leiterin der Verwaltungsstelle des Biosphärenreservats auf bayerischer Seite, erinnerte, wie viel Überzeugungskraft es bei den Akteuren gebraucht habe. Licht mache das Leben häufig angenehmer, allerdings strahlten regelrechte Lichtkuppeln über Ballungszentren bis weit ins Umland hinein. "Doch Dunkelheit ist wichtig für den Schutz der Biodiversität." Hinzu komme, dass dies Energie spare und dem Klimaschutz helfe: "Es bedeutet mehr Lebensqualität für alle. Pokorny bekräftigte, wie wichtig die Rolle der Kommunen hierbei sei. Viele hätten die Laternenbeleuchtung umgestellt oder teilweise nachts ganz abgeschaltet.

Wie viel der Status als Sternenpark wert ist, rechnete Johannes Metz, Geschäftsführer der Rhön GmbH, vor. So würden jährlich zwischen 50 und 60 Aktivitäten, etwa astronomische Führungen, angeboten, an der insgesamt etwa 2000 Personen teilnähmen. "Damit einher geht eine Wertschöpfung, bei der wir schnell bei einer Summe zwischen einer Viertelmillion und einer halben Million Euro liegen." Dass sich die Rhön derart gegen Lichtverschmutzung engagiere, bringe den Tourismus erheblich voran, lobte er.

Mitverantwortlich dafür ist Sabine Frank, die Dr. Mathias R. Schmidt, der Moderator des Abends, wahlweise als "Sternenfee", "Enthusiastin" und "Gesicht des Sternenparks" bezeichnete. Die Sternenpark-Beauftragte beim Landkreis Fulda hatte einst mit einer Studienarbeit den Anstoß für das Projekt gegeben und verbreitet seitdem die Bedeutung eines dunklen Nachthimmels mit Vehemenz und Überzeugungskraft.

Sie sowie ihr einstiger Mentor Dr. Andreas Hänel, wissenschaftlicher Begleiter des Sternenparks, hielten während der festlichen Veranstaltung einen Vortrag, in dem sie den Werdegang des Sternenparks sowie die positiven Auswirkungen einer dunklen Nacht auf die Rhön mit ihren vielen Tieren beschrieben.

Den Festakt hatten Klaus Schenk am Vibraphone und George Wagner mit der Gitarre musikalisch begleitet. Anschließend lud Sabine Frank zu einem astronomischen Spaziergang zur Blauen Stunde ein. (sam) +++


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