Die "DAFKS Fuldimates" vor ihrem großen Auftritt - Fotos: Marius Auth

FULDA Im Sportpark Johannisau

Vom Studenten- zum Turniersport: Deutsche Meisterschaft im Ultimate Frisbee

14.07.24 - Frisbee ist in Deutschland immer noch Randsportart: 10.000 Enthusiasten spielen in Vereinen - im Vergleich zu Millionen in den USA. Am Samstag und Sonntag müssen sich die Fuldaer Drittligisten bei den Deutschen Meisterschaften im Sportpark Johannisau beweisen.

Im beziehungsweise hinter dem Stadion finden am Samstag und Sonntag die Deutschen ...

Fredrik Kempf, Assistenztrainer der "DAFKS Fuldimates"

Grundsätzlich ist das Spiel einfach: Mit einer Scheibe für 10 Euro wird versucht, ...

Aber die wird natürlich gut verteidigt

Mit dem "Clap Catch" kann die Scheibe sicher gefangen werden

"Ultimate Frisbee" nennt sich das Spiel und die Regeln sind einfach: Mit einer Kunststoffscheibe für 10 Euro muss die gegnerische Endzone erreicht werden, ähnlich wie beim American Football. Die wird gut verteidigt. Sieben Spieler in jeder Mannschaft spielen sich die Scheibe zu, teilweise über 50 Meter. Das Besondere: der "Geist des Spiels". Ganz ohne Schiedsrichter läuft das Spiel ab, als einziger selbstregulierter Teamsport der Welt. Das ist nur möglich, weil kontaktlos gespielt wird und jedem sofort klar ist, was Masse ist: Dem scheibenführenden Spieler ist nur ein Sternschritt erlaubt, berührt die Scheibe den Boden, bekommt sie der Gegner. Diskussionsbedarf gibt es deshalb kaum.

Lob für die Gegner

"Der Spirit beim Ultimate Frisbee geht aber noch ein bisschen weiter: Nach jedem Spiel steht man mit der gegnerischen Mannschaft zusammen und gibt einander Feedback: Lob für gute Spielzüge, aber auch Kritik an zu körperbetontem Spiel gehören dazu - und auch, dass man seinen Ärger dann abgelassen hat. Den Mitmenschen zu respektieren, auch wenn er im Spiel als Gegner auftritt, das ist für so einen Teamsport schon ungewöhnlich", meint Fredrik Kempf, Assistenztrainer der "DAFKS Fuldimates", Grundschullehrer an der Adolf-von-Dalberg-Schule in Fulda. Soziale Berufe seien deshalb stark repräsentiert unter den Frisbee-Spielern im Verein: "Sozialpädagogen, Psychologen, Lehrer - aber natürlich auch Studenten."

Vorhand ...

... oder Rückhand

Auch die "Fuldimates" haben vor 15 Jahren als reines Studierendenteam angefangen - inzwischen haben davon viele, die der Barockstadt treu geblieben sind, selbst Kinder. In der dritten Liga, die am Samstag und Sonntag in der Johannisau die Rückrunde ihrer deutschen Meisterschaft spielt, sind ein bis zwei Trainingseinheiten die Woche normal, in der zweiten Liga zwei. "Die Erstliga-Teams, das sind alle top Athleten, die trainieren bis zu fünfmal die Woche. Aber nur in den USA kann man dann davon leben." Bis die Techniken in Perfektion sitzen, vergehen schon mal Jahre: Kempf spielt seit acht Jahren, die teilweise spielentscheidenden Pässe über mehr als 30 Meter funktionieren bei ihm erst seit Kurzem. "Da geht man abends auf die Wiese mit zehn Scheiben und wirft, wirft, wirft." Ein frischer Wind weht über das Spielfeld, Kempf freut sich: "Das ist gut für uns, wir machen Raumverteidigung und für die gegnerischen Teams sind bei so einem Wind lange Würfe riskant."

Jan Eckelt studiert in Freiburg "Sustainable Systems Engineering", spielt seit 1,5 ...


Athletische Kondition braucht es nicht

Acht Teams treten am Samstag gegeneinander an, 90 Minuten geht ein Spiel, es sei denn, eine der Mannschaften erreicht vorher 15 Punkte. Laufen macht fünfzig Prozent des Spiels aus, athletische Kondition braucht es aber selbst für Turnierspiele nicht: "Ökonomisch spielen mit kurzen Laufwegen ist das Ziel. Nach jedem Punkt darf gewechselt werden, dann können auch Spezialisten für kurze Zeit ins Spiel gebracht werden. Die Offense Line, um schnell einen Punkt zu machen, die Defense Line, um die gegnerische Mannschaft möglichst lange zu verwickeln und dann selbst einen Punkt zu machen."

Zusammenstehen mit der gegnerischen Mannschaft und Feedback geben nach dem Spiel ...

Dehnen vor und zwischen den Spielen sorgt mit der kontaktlosen Interaktion für weitgehend ...

Gespielt wird auf 100 mal 37 Meter - Pässe übers ganze Spielfeld sind keine Seltenheit. Die versuchen die Gegenspieler mit Händen oder Füßen zu blocken. Zum dritten Mal spielen die Fuldaer bei den Deutschen Meisterschaften der Dritten Liga mit, zum ersten Mal rechnet man sich eine reale Chance aus. Bis zum Samstagabend: "Wir haben heute das erste Spiel 13:12 gegen Konstanz verloren, das zweite Spiel 15:8 gegen Freiburg, das dritte Spiel 13:12 gegen Stuttgart. Morgen sind noch zwei Spiele, dann entscheidet sich, ob wir Platz 5 oder 8 machen. Gießen, der Absteiger aus der zweiten Liga, hat heute alles gewonnen. Die werden wahrscheinlich auch wieder aufsteigen. Aber Karlsruhe hat auch gute Chancen", so Kempf. (mau) +++


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