Attentat auf Trump: Was wir wissen, was wir nicht wissen
15.07.24 - Das Attentat auf Ex-Präsident Trump erschüttert die USA. Die Ereignisse überschlagen sich. Was genau ist passiert? Und welche Folgen wird der Angriff auf den Wahlkampf haben?
Ein Schütze hat Ex-Präsident Donald Trump bei einer Wahlkampfveranstaltung im Bundesstaat Pennsylvania angeschossen. Der 78-Jährige wurde bei dem Vorfall am Samstag (Ortszeit) verletzt. Hier ein Überblick über das, was wir wissen und die Aspekte, die aktuell noch unklar sind:
Wie schlimm ist Trumps Verletzung?
Trump schrieb auf der von ihm mitbegründeten Plattform Truth Social, eine Kugel habe ihn am oberen Teil seines rechten Ohrs getroffen. Aufrecht und gestützt von Sicherheitskräften des Secret Service verließ er mit einem blutenden Ohr die Bühne. Dabei reckte er seine Faust in die Luft. Trump wurde medizinisch untersucht. Wenige Stunden später veröffentlichte sein Wahlkampfteam ein Video, das zeigte, wie er bei der Ankunft seines Flugzeugs im Bundesstaat New Jersey die Treppe an der Maschine herunterkam.Hatte Trump Glück im Unglück?
Es ist noch zu früh, das mit Sicherheit zu sagen. Aber seine Angaben ließen zunächst darauf schließen, dass er von einer Kugel nur leicht am Ohr verletzt wurde. Ein um wenige Zentimeter versetzter Einschuss hätte ihn also - im schlimmsten Fall - direkt am Kopf treffen können.Wer hat die Schüsse auf Trump abgefeuert?
Die Bundespolizei FBI identifizierte den mutmaßlichen Schützen als Thomas Matthew Crooks, ein 20 Jahre alter Mann aus der Nähe von Pittsburgh im Bundesstaat Pennsylvania. Sein Wohnort Bethel Park liegt rund 75 Kilometer weiter südlich vom Anschlagsort in Butler. Er wurde in Butler von Sicherheitskräften getötet. Medienberichte legten nahe, dass er rasch von Scharfschützen erschossen wurde. Der Secret Service gab zunächst aber keine Details zur Tötung des Schützen preis.Was war das Motiv des Täters?
Dazu gab es zunächst keine gesicherten Erkenntnisse. US-Medien zufolge soll der Schütze als Republikaner im Wahlregister eingetragen gewesen sein, er soll aber auch mindestens einmal an eine demokratische Gruppe gespendet haben. Ermittler dürften unter anderem die psychische Verfassung des Mannes, seine Finanzen und seine Online-Aktivitäten genau unter die Lupe nehmen. Berichten zufolge fanden die Ermittler auch Sprengsätze - oder zumindest Teile dafür - im Auto des Täters und bei ihm Zuhause.Wie schaffte es der Täter, auf Trump zu schießen?
Der mutmaßliche Schütze eröffnete von einer «erhöhten Position» außerhalb des Veranstaltungsortes das Feuer. Videos legten nahe, dass er von einem nahen Dach aus schoss. Ermittler stellten am Tatort US-Medien zufolge ein halbautomatisches Gewehr vom Typ AR-15 sicher. Ob der mutmaßliche Täter die Waffe legal erworben hatte, und wie viel Munition er mit sich führte, blieb zunächst noch unklar. Es war zunächst auch nicht bekannt, wie geübt der Mann im Umgang mit der Waffe war.Waren die Sicherheitsmaßnahmen ausreichend?
Ex-Präsident Trump wird vom Secret Service beschützt - die Sicherheitsmaßnahmen sind allerdings nicht so umfangreich wie bei einem amtierenden Präsidenten. Es ist in den kommenden Wochen und Monaten mit einer detaillierten Aufarbeitung des Einsatzes in Butler zu rechnen. Eine zentrale Frage dürfte dabei sein, ob die Sicherheitsleute die «erhöhte Position» mit offenbar direkter Sichtlinie zu Trump auf dem Podium hätten (besser) kontrollieren müssen, obwohl diese außerhalb des Veranstaltungsgeländes lag.