Marcell Büttner wird neuer Kreisbrandinspektor im Vogelsbergkreis. - Fotos: Henrik Schmitt

LAUTERBACH Sein Motto: "Mensch bleiben"

Ein Leben für die Feuerwehr: Marcell Büttner wird neuer Kreisbrandinspektor

01.08.24 - Der Vogelsbergkreis bekommt einen neuen Brandschutz-Chef, oder anders gesagt: Marcell Büttner hat ganz viel Erfahrung aus der Mainmetropole im Gepäck. Er folgt als neuer Kreisbrandinspektor auf Dr. Sven Holland (wir berichteten). Wie Büttner sich für die insgesamt 19 Gemeinden vorbereitet und welche Schwerpunkte er setzen will, das erfahren Sie in diesem Artikel.

Sportlich gekleidet und mit der Schutzschleife des Hessischen Innenministeriums am Kragen treffen wir Marcell Büttner im Landratsamt in Lauterbach. Nur ein paar Gänge weiter, in der Nähe der Rettungsleitstelle, wird er sich sein neues Büro einrichten. Das dauert aber noch bis zum 1. Oktober.

Ein Kind vom Dorf

Büttner ist verheiratet und hat eine 17-jährige Tochter sowie einen zweijährigen Sohn. Er lebt im Ebsdorfergrund, einer Gemeinde im Südosten des mittelhessischen Landkreises Marburg-Biedenkopf. Dort ist er auch aufgewachsen. "Ich wollte hier nie weg, ich bin ein Kind vom Dorf." Und dort fing für ihn in Sachen Feuerwehr auch alles an.

Die Schutzschleife trägt Büttner an seinem Tshirt-Kragen.

Der 42-Jährige kommt aus dem Ebsdorfergrund bei Marburg.

OlN-Reporterin Nina Seikel

Das Interview wurde im Landratsamt in Lauterbach geführt.

"Im Alter von 16 Jahren bin ich in die Einsatzabteilung der Freiwilligen Feuerwehr gewechselt." Das Interesse rund um das Thema Brandschutz wuchs stetig weiter. Im Rahmen der Wehrpflicht wirkte er im Katastrophenschutz mit. 1997 ging es dann zur Berufsfeuerwehr nach Frankfurt am Main. Nach einer Ausbildung im gehobenen feuerwehrtechnischen Dienst und zahlreichen Lehrgängen an der Landesfeuerwehrschule war Büttner zuletzt als Lagedienstleiter in der Leitstelle in Frankfurt tätig.

"28 Jahre lang war ich bei der Feuerwehr Frankfurt tätig. Jetzt ist es Zeit für etwas Neues", sagt er entschlossen, auch, wenn der Feuerwehrmann mit einem lachenden und einem weinenden Auge die große Stadt verlässt. Seine Erfahrungen gilt es jetzt einzubringen.

Perspektivisch denken

Die Verzahnung von Haupt- und Ehrenamt und der Sport sind für ihn relevante Themen. "Ich war lange als stellvertretender Gemeindebrandinspektor tätig. Auch dort habe ich gelernt, perspektivisch zu denken." Wichtig sei auch eine allgemeine Fitness: "Sport und Feuerwehr gehören einfach zusammen."

In der Großstadt haben ihn seine Kollegen als teamfähig beschrieben und sein persönliches Motto "Mensch bleiben", authentisch sein, mitgetragen. Jetzt warten neue Herausforderungen auf ihn - nicht nur örtlich begrenzte. "Wir haben Krieg in Europa. In meiner neuen Rolle geht es nicht nur um Feuerwehr, sondern in großen Teilen auch um den Katastrophenschutz." Zivile Verteidigung, Unwetterereignisse, Infrastruktur - darüber müsse man sich Gedanken machen - auch im Vogelsbergkreis. (Nina Seikel) +++


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