In Deutschland leiden nach Zahlen des Robert-Koch-Instituts 13,6 Prozent der Frauen und 8,6 Prozent der Männer an Schlafstörungen und sind von den Folgen der Erkrankung betroffen. - Symbolfotos: Pixabay

REGION Ursachen, Auswirkungen und Behandlung

Viele Menschen in Deutschland leiden an Schlafstörungen

03.08.24 - Der Mensch schläft in seinem Leben 30 Prozent der Zeit, was im Durchschnitt ungefähr 24 Jahren entspricht. Dieses Drittel Lebenszeit dient der körperlichen und psychischen Regeneration. In unserer modernen und schnelllebigen Gesellschaft sind Schlafstörungen ein weit verbreitetes Problem.

Dabei haben Schlafstörungen eine erhebliche Auswirkung auf die Lebensqualität und Gesundheit der betroffenen Personen. In Deutschland leiden nach Zahlen des Robert-Koch-Instituts 13,6 Prozent der Frauen und 8,6 Prozent der Männer an Schlafstörungen und sind von den Folgen der Erkrankung betroffen. Zu dieser beachtlichen Zahl kommt sicherlich eine Dunkelziffer, die noch höher sein dürfte.

Ursachen von Schlafstörungen

Schlafstörungen können durch eine Vielzahl von unterschiedlichen Ursachen ausgelöst werden. Stress und Angst sind dabei die häufigsten Auslöser. Stress kann von unterschiedlichen Quellen stammen. Das Berufsleben und privater Stress tragen maßgeblich zu Problemen beim Schlaf bei. Zudem fällt mit der ständig präsenten digitalen Kommunikation das Abschalten im Feierabend schwerer. Neben Stress haben auch individuelle Lebensgewohnheiten unmittelbare Auswirkungen auf den Einschlafprozess und die Schlafqualität. Dabei spielen neben künstlichem Licht am Abend unregelmäßige Schlafenszeiten und der Konsum von Koffein, Nikotin und Alkohol eine besondere Rolle. Künstliches Licht von Handy- und Computerbildschirmen hemmt die Produktion des körpereigenen Schlafhormons Melatonin. Der Effekt ist bei den Bildschirmen durch das von ihnen ausgesendete blaue Licht besonders groß.

Außerdem können Krankheiten wie beispielsweise die Schlafapnoe, bei der die Atmung während des Schlafes wiederholt aussetzt, zu wenig erholsamem Schlaf führen. Auch das sogenannte Restless-Legs-Syndrom, das durch einen übermäßigen Bewegungsdrang in den Beinen charakterisiert ist, kann die Nachtruhe bedeutend stören. Herz-Kreislauf- oder Lungenerkrankungen erschweren das Atmen in der Nacht und tragen somit ebenfalls zu Unterbrechungen und Reduktion der Schlafqualität bei. Zudem kann die Menstruation und die Wechseljahre der Frau Auswirkungen auf die Schlafdauer und Qualität haben.

Treten Schlafstörungen auf, zeigen sich die Folgen des Schlafmangels schnell. Müdigkeit, Konzentrationsschwäche und Reizbarkeit sind die ersten Symptome und können den beruflichen und privaten Alltag von betroffenen Menschen in großem Maße negativ beeinflussen. Zudem steigt das Risiko für Arbeits- und Verkehrsunfälle deutlich an. Leider bleibt es nicht bei diesen kurzfristigen Symptomen. Langfristig können schwerwiegende gesundheitliche Probleme verursacht werden. Dabei gehen chronische Schlafstörungen mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes mellitus, Übergewicht und Depressionen einher. In Studien zeigt sich aus diesen Gründen bei Menschen mit Schlafproblemen eine geringere Lebenserwartung im Vergleich zu Menschen mit gutem Schlaf.

Therapeutische Konzepte sind vielfältig

Um Schlafstörungen zu bekämpfen, gibt es verschiedene Strategien. Der verhaltenstherapeutische Ansatz eine regelmäßige und gute Schlafroutine zu etablieren ist ein wesentlicher Bestandteil. Dabei geht man zur immer gleichen Zeit ins Bett und entwickelt ein Ritual, das dem Körper signalisiert, dass es Zeit zum Schlafen ist. Das Schlafzimmer sollte dementsprechend nur zum Schlafen da sein. Weder sollte hier Fernsehen geschaut werden, noch empfiehlt es sich hier zu lernen oder etwas für die Arbeit tun. Regelmäßige Schlafzeiten helfen dem Körper, einen stabilen Schlaf-Wach-Rhythmus zu entwickeln. Zudem ist es förderlich, eine optimale Umgebung für erholsamen Schlaf zu schaffen. Auch ein dunkles, kühles und ruhiges Schlafzimmer kann hierbei Wunder wirken.

Entspannung kann ebenfalls helfen, am Abend in eine entsprechende Stimmung zu kommen. Zu entspannenden Ritualen gehören das Lesen von Büchern, Meditationen oder ein warmes Wannenbad. Darüber hinaus sollten stimulierende Aktivitäten vor dem Schlafengehen vermieden werden. Bereits einige Stunden vor dem Schlafengehen sind Koffein und schwere Mahlzeiten zu vermeiden.
Sollten alle diese Maßnahmen keine Besserung bringen oder ist der Leidensdruck besonders hoch, ist es nun spätestens an der Zeit zum Arzt zu gehen. Schlafmediziner und Psychotherapeuten können spezielle Behandlungen durchführen, die verhaltenstherapeutische Ansätze beinhalten. Diese haben sich bei Schlafstörungen als sehr effektiv erwiesen. (Adrian Böhm) +++


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