Reith crasht die rot-weiße Party gleich doppelt
05.08.24 -
Denn beim FSV Wolfhagen war alles angerichtet. Nach dem Durchmarsch von der Gruppenliga in die Hessenliga ist die Stimmung rund um das Limeckestadion ohnehin gut, dann gewann auch noch die zweite Mannschaft vor vollbesetzter Tribüne das erste Gruppenliga-Spiel nach dem Aufstieg. Die Zuschauer waren bereit, die nächste rot-weiße Party zu feiern, doch der SV Steinbach hatte mit Kapitän Alexander Reith jemanden mitgebracht, der seine eigene Feier veranstalten wollte.
Hessenliga: Alexander Reith crasht Party des FSV Wolfhagen Keine zehn Minuten waren gespielt, da hatte Reith bereits einen Doppelpack geschnürt und auf der Tribüne für lange Gesichter gesorgt. Beide Male kombinierte sich der SVS gut in den Strafraum des FSV, der den Gästen allerdings auch genügend Freiraum gewährte. Beide Male war der Steinbacher Kapitän Nutznießer. "Wir waren super in den Zweikämpfen drin und haben eine starke erste Halbzeit gezeigt", sagte SVS-Trainer Petr Paliatka, der kurz vor dem Führungstreffer einmal tief durchatmen musste, als Philipp Bagus mit einem überragenden Reflex das 1:0 durch Silvio Babic verhinderte. Reith hätte gar einen Dreierpack schnüren können, scheiterte aber mit einem Foulelfmeter an Wolfhagens Schlussmann Moritz Schunke.
Dass Schunke den Strafstoß stark parierte, hielt Wolfhagen noch im Spiel. Nachdem dem Aufsteiger in der ersten Halbzeit, außer dem Abschluss von Babic, offensiv nichts mehr gelang und auch in den meisten Zweikämpfen als Verlierer herausging, zeigte der FSV nach dem Seitenwechsel ein ganz anderes Gesicht. Die SVS-Defensive war nicht mehr so präsent wie noch in den ersten 45 Minuten und so war der Anschlusstreffer durch Tjarde Bandowski folgerichtig. Plötzlich war die Tribüne wieder richtig da und tobte nach der Parade von Schunke gegen Reith. Aber nur vier Minuten nach dem großen Jubel folgte die Ernüchterung: Max Stadler machte eine Flanke von Reith nochmal scharf für Juan Paez, der erst nicht richtig an den Ball kam, stolperte, und den Ball mit dem Kopf über die Linie bugsierte.
Paez, der sich im September vergangenen Jahres einen Kreuzbandriss zuzog, feierte im Auswärtsspiel in Wolfhagen sein Comeback und holte sich ein Extralob von Trainer Paliatka ab: "Er hat ein überragendes Spiel gemacht und sich dieses Tor verdient. Der Sieg ist für ihn." Wolfhagens Trainer Valentin Plavcic sah hingegen eine verdiente Niederlage und ärgerte sich über die Abwehrfehler, die zu den Gegentoren führten, sagte aber auch: "Wir werden an unserem Spielstil nichts ändern. Defensiver Fußball ist langweilig. Guter Fußball, volle Tribüne. Defensiver Fußball, mehr Punkte, leere Tribüne." (tg)
Die Statistik zum Spiel
FSV Wolfhagen: Schunke; Täge, Gerwardt, Jerkovic – Salzmann, M. Deiß (76. Knatz) – Illian, Jagelski (26. Sattorov), Degenhardt (85. Galeas) – T. Bandowski, Babic.
SV Steinbach: Bagus; F. Wiegand, T. Wiegand, Neacsu – Paez (90. Scholz), Wittke (62. Hartung) – Kehl, Paliatka jr., Yanez (47. Weitz) – Reith, Stadler (84. Jung).
Schiedsrichter: Felix Ebert (TSG Kirtorf).
Zuschauer: 450.
Tore: 0:1 Alexander Reith (5.), 0:2 Alexander Reith (9.), 1:2 Tjarde Bandowski (60.), 1:3 Juan Paez (77.).
Verschossener Foulelfmeter:Alexander Reith (Steinbach) scheitert an Moritz Schunke (73.).+++