Freiwilliges Soziales Schuljahr: Erfolgreicher Einsatz für die Gesellschaft
09.08.24 - Sportvereine, Hilfs- und Rettungsdienste, Pflege oder Kinderbetreuung: Die Einsatzstellen des Freiwilligen Sozialen Schuljahres Hessen (FSSJH) im Landkreis Hersfeld-Rotenburg sind genauso vielfältig und abwechslungsreich, wie die Aufgabenbereiche, die auf die jugendlichen Teilnehmenden warten. Schülerinnen und Schüler können sich beim Koordinierungszentrum für Bürgerengagement der Kreisverwaltung bewerben und im Rahmen des FSSJH in die ehrenamtliche Arbeit reinschnuppern.
Marlon Stein und Johanna Weber sind zwei von 47 Schülerinnen und Schülern, die sich während des Schuljahres 2023/2024 ehrenamtlich engagiert haben. Beide sind über eine Informationsveranstaltung an ihren Schulen auf die Möglichkeit ein FSSJH zu absolvieren, aufmerksam geworden.
"Ehrenamt ist mein Ding"
Der 15-Jährige Marlon Stein besuchte im vergangenen Schuljahr die 9. Klasse und absolviert sein FSSJH beim Bad Hersfelder Ortsverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). "Durch meinen Vater war ich gelegentlich beim DRK aktiv. Mit dem FSSJH hat sich mein Engagement aber fest in meinem Alltag verankert. Ehrenamt ist einfach mein Ding", erklärt Stein, der bereits über 120 Stunden auf seinem Ehrenamts-Konto gesammelt hat und auch im kommenden Jahr wieder am FSSJH teilnehmen möchte.Weil Marlon bereits vorher einen Lehrgang zum Sanitätsdienst absolviert hat, kann er viele verschiedene Aufgaben in der Rettungsdienst-Organisation übernehmen. So teilt er beispielsweise einmal im Monat bei der Blutspende Essen an die Spenderinnen und Spender aus. Außerdem ist er an Dienstabenden anwesend und hilft bei Sanitätsdiensten beispielsweise während der Festspiele, des Lullusfestes oder bei der Motocross-Veranstaltung in Meckbach mit. "Mir machen alle Aufgaben sehr viel Spaß", erklärt Stein: "Besonders in Erinnerung bleiben natürlich größere Ereignisse." Im vergangenen Winter war er beispielsweise bei einem Feuerwehr-Großeinsatz in Bad Hersfeld oder beim Schneechaos auf den Autobahnen gefragt. Gemeinsam mit seinen Kolleginnen und Kollegen vom DRK war er bei beiden Einsätzen für die Verpflegung der Einsatzkräfte zuständig. "Bei den verschiedenen Aufgaben lerne ich täglich etwas dazu. Vor allem meinen Umgang mit älteren oder kranken Menschen konnte ich verbessern. Auch im medizinischen Bereich habe ich schon einige Dinge lernen können", so Stein.
Anja Warneke, die Gruppenleiterin des Jugendrotkreuzes und Marlons Betreuerin ist, sagt über ihren Schützling: "Marlon ist ein Muster-Junge, er ist – egal wo und wann - immer am Start und erledigt seine Aufgaben mit Bravour. Er ist eine echte und wichtige Unterstützung für uns."
"Am Schönsten, zu sehen, dass die Kinder Spaß haben"
Zehn Kilometer Luftlinie entfernt macht Johanna Weber, die nach den Sommerferien in die 11. Klasse geht, ihr FSSJH beim Sportverein LC Marathon 80 Rotenburg. Die 16-Jährige, die selber als Läuferin im Verein aktiv ist und im vergangenen Jahr beim Abend des Sports in der Kategorie Nachwuchssportlerin nominiert war, ist unter anderem für das Training einer Kindergruppe zuständig. Gemeinsam mit einer weiteren FSSJHlerin organisiert und plant sie das Training für die acht- bis zwölf-Jährigen. Während der Einheiten unterstützt sie und leitet verschiedene Übungen an."Das Training gehört zu meinen Lieblingsaufgaben", erklärt Johanna: "Am Schönsten ist es, zu sehen, dass es den Kindern Spaß macht und, dass sie sich verbessern. Der Kontakt mit den Kindern ist super und, dass ich selber Wettbewerbe laufe, motiviert sie zusätzlich." Neben den Trainingseinheiten ist Weber auch bei Wettkämpfen im Einsatz. Dort achtet sie beispielsweise darauf, dass die Kinder sich ausreichend aufwärmen und, dass sie rechtzeitig am Start stehen. Johanna Weber führt außerdem den Instagram-Account des Sportvereins und war Teil der Planungsgruppe für die Teilnahme am diesjährigen Strandfestumzug, an dem der Verein unter dem Motto "LC Marathon auf dem Weg nach Paris…" teilgenommen hat.
"Ich war schon länger selber aktiv als Sportlerin im Verein tätig. Dann bin ich ins Nachwuchstraining mit reingerutscht. Das FSSJH hilft mir, auch mit den verschiedenen Workshops, dabei, mich weiterzuentwickeln. Ich trete sicherer vor Gruppen auf, lerne auf die Kinder einzugehen und habe meine Fähigkeiten in der Organisation und im Zeitmanagement ausgebaut", so Weber. Begleitend zum FSSJH hat sie die Ausbildung für die Jugendleiter-Card (JuLeiCa) absolviert. In Zukunft möchte sie zudem noch einen Trainerassistenten-Schein machen.