Der Neue traf wieder: Nils Fischer war zum 1:1 erfolgreich - O|N-Archivfotos

FULDA Nachdreher zur SG Barockstadt

Gute Teamleistung. Gute Laufleistung. Jeder war für den anderen da

19.08.24 - Natürlich war sie noch frisch. Yasin Kocatepes Erinnerung am Tag nach dem 1:1 der von ihm trainierten Kicker der SG Barockstadt Fulda-Lehnerz im Gastspiel bei Aufsteiger Göppinger SV in der Regionalliga Südwest. Für Kocatepe war es Spiel eins nach "der Ära Sedat Gören", wenn man so will. Was als wesentliche Botschaft zurückbleibt, möchte nicht nur er betonen - schließlich liegt es allen am Herzen, die es mit der SGB halten. Es sind drei Attribute, die Fuldas Kicker mitnehmen aus dem Spiel in Göppingen: gute Teamleistung, gute Laufleistung, jeder schaffte es, für den anderen da zu sein.

Es war im vierten Spiel der frischen Serie das dritte gegen einen Aufsteiger: 1:1 gegen Villingen zum Saisonauftakt, das gleich folgende 2:2 in Gießen - und jetzt das 1:1 in Göppingen. Jeder Fußballer weiß, wie schwer es ist, gegen Neulinge der Liga zum Beginn einer Runde zu spielen. Das Gute: die SGB hat diese Vergleiche jetzt hinter sich - abgesehen vom Duell gegen Eintracht Trier, der ja gefühlt gar keiner ist; Rückkehrer ist treffender, und das Duell steigt am 12. Oktober in der Johannisau.

Jetzt in erster Reihe: Yasin Kocatepe

Osthessen|News möchte von Kocatepe wissen, wie er das Spiel er lebte, bei dem er nun verantwortlich an der Seitenlinie das Geschehen verfolgte? "Das frühe Gegentor war natürlich eine kalte Dusche, mit der wir erstmal klarkommen mussten", sagt er, "da muss man zur Ruhe kommen". Nach 50 Sekunden schon hatte Göppingen getroffen - nach einem Angriff über die rechte Seite der SGB, die die Situation gar nicht gut verteidigte. "Und es war natürlich eine Motivation für den Gegner", verdeutlichte Fuldas Coach. Er unterstrich: "Du darfst dem Gegner halt nicht das Gefühl geben, dass in den ersten zehn Minuten was zu holen ist."

Doch was folgte, das freute ihn. "Wir haben es geschafft, uns ins Spiel reinzuarbeiten. Und uns auch einige Chancen erarbeitet. Auch wenn im letzten Drittel die Ruhe gefehlt hat." Möglichkeiten für Korzuschek und Fischer gab's, die SGB wurde präsenter gegen Ende der ersten Hälfte. Kocatepe sagte seinem Team zur Pause: "Männer, wir haben jetzt gut aufgehört. Und so machen wir weiter." Erfreuliche Folge: der Ausgleich folgte auf dem Fuße. Nils Fischer traf - nach Rückpass des eingewechselten Keanu Kraft.

Krafts erster Scorerpunkt - Respekt an die Mannschaft

Der holte sich seinen ersten Scorerpunkt ab. Der Trainer lobte ihn, nicht nur deswegen - auch Köhl und Korzuschek, für ihre Laufleistung und Bereitschaft, defensiv zu kitten. Sei's drum: "Durch das Tor haben wir einen Extra-Schob bekommen", registrierte Kocatepe. Er sah jetzt Verbesserungen im Auftreten seines Teams - im Gegensatz zur ersten Hälfte. "Wir haben dann alle Zweikämpfe gewonnen. Alle zweiten Bälle." Doch er schiebt nach, was ihm abging: "Die Ruhe hat gefehlt." Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Der brachte keine bedeutenden Chancen auf beiden Seiten. Und keinen Sieger. Doch Fuldas Trainer war zufrieden. Sein Fazit: "Respekt an die Mannschaft. Eine gute Teamleistung. Sie hat gekämpft. Jeder für den anderen. Daran müssen wir anknüpfen."

Habermehl (links) schob an, Korzuschek wurde vom Trainer gelobt - und "Zapi" musste ...

Was gut war, ist benannt. Was sein Team verbessern muss, folgt an dieser Stelle. Da ist das Verhalten im letzten Drittel - was die SGB schon länger begleitet und ein zentrales Thema im Fußball ist. "Wir müssen einfach den letzten Pass genau spielen und auf das Momentum warten", bemerkt er. Dass das alles andere als leicht ist, weiß er, "wann man seine Bewegung abkappen oder den Steckpass spielen sollte". Und er gibt zu bedenken: "Im letzten Drittel hast du halt mehr Zeitdruck und mehr Gegner-Kontakt. Je näher du dem Tor kommst." Doch der Coach weiß auch: "Wir müssen die Entscheidungen schneller treffen und schneller handeln."

Lücken in defensiven Halbräumen bald behoben

Die große Stärke und Basis der SGB war und ist das Spiel gegen den Ball. Dennoch gab es in der ersten Halbzeit Löcher und Lücken in defensiven Halbräumen. "Wir hatten vor, im 4-4-2 gegen den Ball zu spielen. Doch wenn du zurückliegst, spielen auch die Köpfe eine entscheidende Rolle." Und der Abstand der Ketten untereinander war da zu groß. Doch Kocatepes Team löste auch das. "Nachdem wir das Spiel wieder in den Griff bekommen hatten, waren wir auch defensiv wieder stabil. Ich fand die Reaktion im Großen und Ganzen sehr gut."

Dienstag und Mittwoch werde man wieder Gas geben im Training, "da werden wir die Dinge angehen, die wir besser machen müssen". Etwa, zu Beginn eines Spiels keine Gegentore zu kassieren. "Das ging uns in Gießen so. Und jetzt auch in Göppingen", ist sich Kocatepe bewusst. "Es ist ja nicht so, dass die Mannschaft nicht wach ist. Aber wir müssen in den ersten zehn Minuten das Glück auf unsere Seite ziehen. Durch Zweikampfhärte, bessere Kommunikation oder was auch immer. Wir müssen da sein." Zurück zu den positiven Aspekten. "Alle Jungs, die reingekommen sind, waren gut. Ich hatte das Gefühl, dass die Spieler auch stolz auf sich waren über ihre Leistung bei diesen Temperaturen." (wk)

So gesehen, freut sich auch Osthessen|News auf die nächste Aufgabe. Die folgt am kommenden Samstag in der Johannisau gegen Steinbach-Haiger. +++


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