SVS völlig ohne Chance - Köpfe müssen jetzt hochgehen
25.08.24 - Trainer Petr Paliatka wollte seine Spieler noch aufwecken, war aber zu spät dran. Der SV Steinbach geriet in der Hessenliga durch einen kuriosen Freistoßtreffer gegen Rot-Weiß Walldorf in Rückstand und kassierte beim 0:5 (0:3) eine richtige Abreibung.
Im Hessenpokalspiel unter der Woche beim Lichtenauer FV war die personelle Not beim SV Steinbach bereits groß, mussten doch neben Co-Trainer David Fladung auch Trainer Petr Paliatka auflaufen. Im Hessenliga-Duell gegen Rot-Weiß Walldorf musste das SVS-Trainerteam zwar nicht die Fußballschuhe schnüren, doch dass Michael Wiegand, der aufgrund von Familie und Beruf kürzer tritt, nicht nur im Kader stand, sondern kurzfristig auch noch für Tom Wiegand in die Startelf rücken musste, spricht eine deutliche Sprache über die Situation in Steinbach.
Trotz dieser Umstände spielte der SVS gegen die zweitjüngste und einzige Mannschaft ohne Punktverlust zunächst gut mit, war phasenweise das bestimmendere Team. Nach der Trinkpause zogen sich die Hausherren allerdings selber den Stecker, waren bei einem Freistoß für Walldorfs Aid Sulejmani nicht auf der Höhe. Während Steinbachs Torhüter Philipp Bagus noch die Mauer stellte, schoss Sulejmani den freigegebenen Freistoß einfach ins leere Tor (28.). "Ich hätte den Freistoß nicht gepfiffen.
Gastgeber lässt sich auskontern
Aber wie Aid das macht ist clever, was ich extra betone, weil er erst 19 Jahre alt ist", sagte Walldorf-Trainer Artur Lemm. In der Folge spielte Hady Kallo beim Treffer zum 2:0 sein Tempovorteil gegenüber seinen Gegenspielern aus (33.), beim 0:3 ließ sich Steinbach nach schlampigem Ballverlust von Dumitru Neacsu auskontern, Kian Rebner schloss ab (40.).
Indiskutable zwölf Minuten zwischen Gegentor eins und drei veranlassten die Gastgeber zu einer Reaktion. Die ging mit dem Gegentreffer zum 0:4, als Kento Takenaka eine Flanke sensationell aus der Luft nahm (48.), aber völlig daneben. Damit ging es für den SVS nur noch um Schadensbegrenzung. Einen Torschuss verzeichnete Steinbach nicht mehr, die Konzentration lag auf einer sicheren Abwehr. "Ich musste viermal wegen der Sonne wechseln. Was soll ich da noch machen? Dann reicht uns die Qualität nicht mehr", ärgerte sich SVS-Trainer Petr Paliatka.
Walldorfs makellose Bilanz
Walldorf, das mit fünf Siegen aus fünf Spielen eine weiter makellose Bilanz aufweisen kann, hatte dagegen weiterhin Lust auf Offensivfußball. Benedikt von Hagen (73.) und der eingewechselte Leo Djialeu (74.) verpassten den fünften Treffer, das Lemm-Team schaltete aber bei hohen Temperaturen im Laufe der zweiten Halbzeit ein paar Gänge zurück. Das 5:0 erzielten die Rot-Weissen dennoch – auf ähnlich kuriose Weise wie den ersten: Bagus wollte einen langen Ball aufnehmen, auf dem stumpfen Rasen sprang der aber nicht weiter und Tim Grünewald bedankte sich (77.). (tg/Tino Weingarten)
SV Steinbach: Bagus; F. Wiegand, Hildebrand, M. Wiegand, Neacsu (46. Röth) – Kehl (45.+1 Hartung, 66. Weitz), Paliatka jr. – Koch (70. Herbig), Reith, Wittke (50. Scholz) – Brähler
Rot-Weiß Walldorf: Wieszolek; Redl, Kishi, Fröls – Takenaka, Sulejmani (62. Djialeu) – Rebner, Vött (56. Jaadar), Grünewald –Kallo (66. Cortijo-Lange), von Hagen (76. Baram).
Schiedsrichter: Vincent Schandry
Toee: 0:1 Aid Sulejmani (28.), 0:2 Hady Kallo (33.), 0:3 Kian Rebner (40.), 0:4 Kento Takenaka (48.), 0:5 Tim Grünewald (77.).
Zuschauer: 150 +++