Amtsbockbier zum grandiosen Finale: Gaalbernfest begeistert bei Traumwetter
27.08.24 - Zur Eröffnung am Freitag wurde in der Haunestadt ein Fass Wein angestochen. Drei Tage später zum Finale des traditionsreichen Gaalbernfestes gab es frisches Amtsbockbier aus einem Holzfass, das Bürgermeister Benjamin Tschesnok (CDU) am Montagabend vor dem Rathaus und unmittelbar neben dem Amtsbock anstach.
Zwischen Wein und Bier lagen ereignisreiche Tage: Bei Traumwetter pilgerten die Hünfelder und ihre Gäste in den Stiftsbezirk und ließen sich bei verschiedenen Getränken und Leckereien aus der Pfanne, dem Ofen oder Grill verwöhnen. Am Freitagabend feierten die Gäste bei Schlager- und Stimmungsmusik.
Am Montag gab es standesgemäße Blasmusik - wie sich das für einen zünftigen Abschluss gehört. "Gaalbern" ist übrigens ein Ausdruck in Rhöner Mundart und bedeutet "gelbe Birne". Dies geht auf das Jahr 1765 zurück, als Fürstbischof Heinrich von Bibra auf seiner ersten Rundreise nach seiner Thronbesteigung Hünfeld besuchte. Zu diesem Anlass hatten die Ehrenbürger eine Ehrenpforte errichtet. Die Hünfelder überreichten dem Fürsten ein Körbchen voll schöner Äpfel und Birnen mit den Worten: "Es schenken Birnen, es schenken Äpfel, die keine anderen Geschenke haben" - so steht es auf der Internetseite der Zuse-Stadt Hünfeld.
Hünfeld und sein Amtsbock
Und was es mit dem Amtsbock auf sich? Hier schreiben die Hünfelder: "Er wird von Kindern gerne als Kletterfigur und Reittier genutzt: Die Rede ist vom Hünfelder Amtsbock auf dem Rathausplatz. Die Geschichte der bronzenen Skulptur hat ihre Wurzeln im Jahr 1961. Zu dieser Zeit besaßen Hünfeld und Sargenzell einen gemeinsamen Ziegenbock, der regelmäßig für Nachwuchs sorgen musste. Untergebracht war das Tier bei dem Sargenzeller Bauern Karl Petter, der es fütterte und pflegte. Aus Ärger darüber, dass sowohl Geld für Futter als auch Pflege ausblieben, brachte der Landwirt den Geißbock ins Rathaus, wo er ihn mit den Worten hier habt ihr euren Ziegenbock stehen ließ, sich umdrehte und heim nach Sargenzell ging."
Daran erinnert das Amtsbockbier - die Hochstift-Brauerei spendierte erneut das Bierfass. Bevor der Bürgermeister den Hammer schwingen durfte, bedankte er sich bei all den Helfern und Sponsoren des Festes. Die Stadträtin Martina Sauerbier erfreute die zahlreichen Gäste mit der Erzählung der Amtsbockgeschichte in Rhöner Platt. Der Männergesangverein Hünfeld gab ein Ständchen und die Dammersbacher Blaskapelle spielte auf. Nach den ersten Schoppen am Hünfelder Amtsbock ging es mit dem Fässchen auf einem Bollerwagen rüber zum Stiftsbezirk. Dort sorgte zunächst die Dammersbacher Blaskapelle und später die Lichtbergkrainer für einen fulminanten Abschluss des Gaalbernfestes 2024. (hhb) +++