"Stichtag 3.0" in der Haunestadt: Weltrekordversuch der "Nähdels"
31.08.24 - Es ist wieder "Stichtag". Bereits zum dritten Mal findet das Näh- und DIY-Event in Hünfeld statt. Vom 30. August bis zum 1. September steckt Hünfeld mitten im "kreativen Nähfieber" und zieht mehr als 700 Nähbegeisterte aus Deutschland, aber auch aus Österreich, der Schweiz und Italien an.
Die Idee zum Näh- und DIY-Event stammt von den sogenannten "Nähdels" Sandra Kanther und Tanja Hahner. Die beiden beschreiben ihr Event als "Fest der Kreativität und Gemeinschaft". Das ist allerdings seit Monaten restlos ausgebucht. Dasselbe gilt auch für alle Hotels und Unterkünfte in der Umgebung. Falls aber dennoch jemand neugierig ist und sich inspirieren lassen möchte, gibt es noch Möglichkeiten, das Event zu besuchen. Sowohl am Samstag (31. August) als auch am Sonntag (1. September) von 16 bis 18 Uhr ist im Alten Lokschuppen Einlass für alle Interessenten. Eintritt kostet hierfür fünf Euro.
Die Mädels hinter den "Nähdels" Sandra Kanther aus Bad Hersfeld und Tanja Hahner aus Nüsttal trafen 2021 das erste Mal aufeinander. Bereits kurze Zeit später entstand ihr gemeinsames Projekt: die "Nähdels". Zu der Entstehung der Veranstaltung "Stichtag" sagen sie: "Auf die Idee hat uns unsere Community gebracht. Wir wollten es größer als ein einfaches Treffen und da hat sich der Lokschuppen angeboten." Doch nicht nur für die Nähdels war dies ein wichtiger Schritt, auch für die Community war ein Treffen prägend. "So viele Nähbuddys haben sich hier schon getroffen", so Sandra Kanther.
Die beiden kümmern sich aber nicht nur um das Näh- und DIY-Event, sondern besitzen unter anderem auch einen YouTube-Kanal. Auf ihren sozialen Kanälen sind sie rund um das Thema Nähen und DIY aktiv. Tanja Hahner besitzt zusätzlich einen eigenen Podcast und ist DIY-Expertin beim Hessischen Rundfunk. Somit war auch der hr beim "Stichtag" vor Ort und drehte eine Dokumentation darüber. Es lässt sich also sagen, dass aus dem kreativen Hobby der beiden ihre Leidenschaft und ihre Berufe wurden.
Hünfeld im "kreativen Nähfieber" Während des gesamten Wochenendes zeigen Aussteller im Alten Lokschuppen ihre neusten Produkte. Doch auch an verschiedensten Plätzen Hünfelds gibt es Workshops mit Profis, neue Nähmaschinen, Plotter und auch neue Techniken können getestet werden. In vielen Geschäften gibt es sogar Rabattaktionen und auch die Tourist-Info bietet für alle Gäste des Events und für deren Begleiter Wanderungen und Führungen an.
Doch laut den "Nähdels" steht nicht nur die Kreativität im Vordergrund, sondern auch die Gemeinschaft. So können sich Nähbegeisterte am Tag oder bei den abendlichen Partys austauschen und Kontakte knüpfen. Zusätzlich sind wohl auch Blogger aus ganz Deutschland vertreten. Voller Vorfreude sind aber nicht nur die Nähliebhaber, sondern auch der Bürgermeister Benjamin Tschesnok (CDU): "Ich freue mich sehr, dass das Event wieder in Hünfeld stattfindet und ich bin gespannt, welche Überraschungen die 'Nähdels' vorbereitet haben."
Die Stimmung am Hünfelder Rathaus ist einzigartig, so sagt Sandra Kanther: "Wir freuen uns genauso wie unsere Community, einander zu sehen. Die Stimmung ist wie die letzten beiden Jahre unglaublich. Alle Nähliebhaber fühlen sich hier wohl. Es geht nämlich auch um die Gemeinschaft, die man erlebt und natürlich das Nähen, das uns alle verbindet."
Weltrekordversuch der "Nähdels"
Wie der Bürgermeister bereits vorweggenommen hat, warten auch bestimmte Überraschungen. Die erste fand bereits am Freitag vorm Hünfelder Rathaus statt. Die "Nähdels" versuchten sich an einem Weltrekord: Es soll die längste Slingbag-Kette der Welt gebildet werden. Dieser Versuch startete ab 13 Uhr und neben notarieller Begleitung und vielen gespannten Bürgern war auch OSTHESSEN|NEWS vor Ort.Da es den Weltrekord vorher nicht gab, wird der "Stichtag 3.0" auch der Ursprung eines ganz neuen Rekords. Aber warum genau wollen die beiden überhaupt einen Weltrekord und dann auch noch die längste Slingbag-Kette der Welt? Das beantworten die "Nähdels" am besten selbst: "Wir wollten gerne etwas Neues. Wir wollten, dass sich die Leute noch mehr verbunden fühlen. Die Bags haben wir gewählt, weil das unser Schnittmuster ist. Dadurch hat sich die Idee entwickelt, einen Weltrekordversuch zu starten." Ein weiteres Highlight sind die Taschen selbst. So eine Teilnehmerin: "Jede Tasche, die hier hängt, wurde selbst genäht."
Bei diesem Versuch wurden aber auch noch andere Kriterien ausgewertet. So ging es neben der Länge der Kette auch um die Teilnehmerzahl und die Menge der Bags. Für den Versuch waren 127 Menschen mit 294 Bags vertreten. Doch nun das wichtigste: Welchen Weltrekord haben die beiden nun aufgestellt? Die längste Slingbag-Kette ist jetzt 493,7 Meter lang. Zu dem Ergebnis sagt Kanther: "Der Versuch eines Weltrekords ist uns gelungen. Es gab zwar vorher auch keinen anderen, aber ich denke, wir haben gut vorgelegt."
Dieser Tag scheint für die "Nähdels" und ihre Community also ein voller Erfolg zu sein. Mit einem neuen Weltrekord und der kommenden Urkunde in der Tasche, sind alle Nähliebhaber bereit, sich ihrer Näh-Begeisterung und dem anschließend gemeinsamen Spaßhaben zu widmen. Und wer weiß, vielleicht brechen die "Nähdels" im nächsten Jahr ihren eigenen Weltrekord. (Mia Schmitt) +++