Wiedervernässung: Sperrung des Bohlenpfades vom 1. bis 13. September
02.09.24 - Im Juli 2023 wurden im Leegmoor, dem abgetorften Teil des Roten Moores in der hessischen Rhön, Maßnahmen zur Wiedervernässung umgesetzt. In ausgewählten Bereichen wurden Metallspundwände eingebaut, die Wasser in der Fläche zurückhalten sollen. In den nächsten zwei Wochen müssen noch Nacharbeiten durchgeführt werden, weshalb der Bohlenpfad für Besucherinnen und Besucher vom 1. bis zum 13. September gesperrt wird. Der Aussichtsturm ist weiterhin über die "Alte Reichsstraße" erreichbar. Die Umleitung der Wege wird entsprechend beschildert.
Im Roten Moor begannen die ersten Versuche des Torfabbaus und somit der Trockenlegung schon im Jahr 1809. Der systematische Abbau erfolgte dann ab 1886. Nach fast 100 Jahren intensiven Torfabbaus blieben von 32 Hektar nur noch 11 Hektar gewachsener Moorkörper übrig. Nachdem das Rote Moor als Naturschutzgebiet ausgewiesen war, wurde in den 1980er Jahren ein Forschungs- und Entwicklungsprojekt (F&E) zur Renaturierung des Moores
umgesetzt. Neben Abdichtungen am Resthochmoorkörper wurden auch im Leegmoor, dem abgetorften Bereich eines Moores, erstmals Maßnahmen zur Wasserrückhaltung durchgeführt.
Die angelegten Torf- bzw. Abraumwälle sollten das Oberflächenwasser zurückhalten. Im Laufe der Jahre bildeten sich so wieder schmale Schwingrasenflächen in kleinen Bereichen am Fuß der Torfstichkante. Aufgrund des wechselfeuchten Zustands entwickelten sich in der Fläche jedoch Weiden- und Birkenbestände. Diese wurden in unregelmäßigen Abständen entfernt. In den letzten Jahren entstanden im Leegmoor zunehmend Rinnen, durch die die Niederschläge rasch abfließen konnten.
Die teilweise positiven Entwicklungen drohten durch diese Abflüsse Schaden zu nehmen. Die dortigen Ökosysteme sind ausschließlich auf Niederschlagswasser angewiesen. Hinzu kommen bereits jetzt die Auswirkungen des Klimawandels. Die Verteilung und Menge der Niederschläge wird sich stark verändern, weshalb die Speicherung des Niederschlags im Moor von großer Bedeutung wird. Daher wurden im letzten Jahr verschiedene Maßnahmen zur Wasserrückhaltung durchgeführt. Neben Maßnahmen auf dem Hochmoorkörper wurden im Leegmoor Metallspundwände eingebaut, um die Ökosystemprozesse zu stabilisieren. Die Maßnahmen erfolgen im Rahmen der Umsetzung des Klimaplans Hessen 2030 im Auftrag der Oberen Naturschutzbehörde beim RP Kassel.