Rund 500 Gläubige feiern Messe mit Zelebrant Cornelius Roth auf der Milseburg
01.09.24 - Bei herrlichem Spätsommerwetter hatten am Sonntagvormittag gut 500 Besucher die Milseburg erklommen, um gemeinsam mit Zelebrant Professor Dr. Cornelius Roth das alljährlich am ersten September-Sonntag stattfindende Schutzengelfest zu feiern.
In seiner Predigt, die zeitweise von einem den schönsten Berg der Rhön umkreisenden Propellerflugzeug begleitet wurde, ging Roth unter anderem auch auf die "größte Veränderung der Kirche seit 200 Jahren" ein: "Damals folgte der Wandel von einer vor allem dem Adel vorbehaltenen Feudalkirche hin zu einer Volkskirche. Heute wandelt sich diese Volkskirche vielleicht in eine Kirche der kleinen Zellen, Gemeinschaften wie in der Urkiche. Auch die Gemeinschaft hier auf der Milseburg ist eine kleine Zelle, eine Oase im Laufe des Jahres, zu der die Menschen immer wieder gerne kommen."
Engel zeigen, so Roth, neue Wege auf und bringen manchmal massive Veränderungen - auch in kuriosen Verkleidungen wie der im 4. Buch Mose beschriebene Esel Bileams, der den Engel des Herrn auf dem Weg stehen sieht: "Engel sind überraschende Einfälle in unserem Leben, die etwas zum Positiven verändern können. Wir müssen nur daran glauben." Der Glaube an Schutzengel sei gerade in der heutigen Zeit sehr wichtig, betonte Roth: "Es ist der Glaube an Gottes Führung und Begleitung auch in Zeiten der Veränderung; der Glaube und das Vertrauen daran, dass sich manchmal Dinge zum Guten verändern können, ohne dass wir wissen, wie das geschieht."
"Wo Engel sind, ist Gastfreundschaft" Der Bau der Milseburghütte durfte in der Predigt natürlich auch nicht unerwähnt bleiben. "Ich glaube zwar nicht daran, dass Engel die Bestandteile der Hütte nach oben bringen können. Allerdings ist dort, wo Engel sind, auch Gastfreundschaft. Ich hoffe mal, dass wir im kommenden Jahr nach dem Gottesdienst zusammen in der Hütte feiern können", warf Professor Roth bereits einen Blick auf das Schutzengelfest im kommenden Jahr.
Wie wichtig die alljährliche Anwesenheit der Bergwacht ist, bewies ein Vorfall während des Gottesdienstes, als ein Besucher einen Schwächeanfall erlitt. Sofort waren der Mediziner Dr. Andreas Huppmann und Milseburg-Doktor Klaus Huder zur Stelle, um den Patienten zu umsorgen und wieder auf die Beine zu bringen. Huppmann, Mitglied des Verwaltungsrates der das Schutzengelfest organisierenden Kirchengemeinde Kleinsassen, bedankte sich am Ende des Gottesdienstes bei allen Beteiligten, die zum Gelingen des Festes beigetragen hatten und verlieh zudem seiner Freude Ausdruck, "dass die künftige Großpfarrei, zu der auch Kleinsassen gehören wird, passend zum heutigen Schutzengelfest ´Zu den heiligen Schutzengeln` heißen wird." Für die musikalische Umrahmung des Gottesdienstes sorgte der Musikverein Kleinsassen unter der Leitung von Marco Grösch. (pm) +++