Der Jüngste und älteste Verein in Eichenzell feierten das Jubiläum gemeinsam. - Fotos: Rene Kunze

EICHENZELL Ältester Verein feiert Jubiläum

Handwerker- und Kulturverein 1894 Eichenzell begeht 130-Jähriges mit Gästen

02.09.24 - Der Handwerker- und Kulturverein 1894 Eichenzell e.V. feiert am Sonntag mit einem großen Grillnachmittag als ältester Verein der Gemeinde Eichenzell sein 130-jähriges Vereinsjubläum. Das Jubiläum wird gemeinsam mit den Eichezeller Deifels gefeiert, die mit dem HKV gut kooperieren und seit über einem Jahr gemeinsam das traditionelle Handwerkerhaus nutzen.

Vereinsvorsitzender Michael Hohmann

Die Eichenzeller Deifels feierten mit dem Handwerker-Verein zusammen.

Zum Jubiläumsgrillnachmittag waren Mitglieder, Freunde und die Bürgerschaft ins Handwerkerhaus eingeladen. Für das leibliche Wohl war bestens gesorgt und für die Kinder wird eine Hüpfburg angeboten.

"Einmalig und schon mit einer großen Leistung ergriffen ein paar junge Männer im Jahre 1894 nach ihrer aktiven Militärzeit die Initiative, einen Verein zu gründen. Zur damaligen Zeit fast noch ein ungekanntes und nicht einfaches Unterfangen. Geläutert durch die Zusammenkunft mit anderen jungen Männern aus Stadt und Land, fassten sie den Entschluss, in Eichenzell eine Gesellschaft zu gründen, die sie Verein nannten", heißt es in der Vereinschronik Ehrenmitglied Leopold Eismann.

Nach langem wählen und mehrmaligen Zusammentreffen wurde beschlossen, diesem Verein auf handwerklicher Basis einen Namen zu geben. So traten sie im Jahre 1894 als Handwerkerverein in die Öffentlichkeit der Gemeinde Eichenzell. Sie sahen es als ihre Pflicht an, dem entstandenen Handwerkerverein einen Inhalt zu geben. So wurden die Geselligkeit und der Frohsinn, sowie das goldene Handwerk das Symbol des Vereins. Um den Sinn für Heiterkeit und Humor zu verwirklichen, wurde eigens eine Theaterlaiengruppe gegründet. Hierfür wurde von den Mitgliedern unter Mühe und Not eine Bühne gebaut. Die Theatergruppe sorgte in Eichenzell für Unterhaltung und war beliebt bei Jung und Alt. Sie bewährte sich noch jahrelang, bis zur Beendigung des Ersten Weltkrieges.

Statuten asgearbeitet

Weiter heißt es in der Chronik:"Dieser entstandene Auftakt musste nun ja auch in irgendeiner Form festgehalten werden. Man nahm die Stadt Fulda zu Hilfe, wo man die Statuten für den neuen Verein ausarbeiten konnte. Das eigentliche Handwerk bestand damals nur aus gelernter Handarbeit, die des näheren Austausches untereinander bedurfte, welchen Handwerksberuf man auch gewählt hatte. Die Gründungsmitglieder Josef Kohl, Friedrich Möller, Josef Müller, Leo Schneider, Ferdinand Abel, Franz Latsch, Karl Bohl, Wilhelm Bernhard und Hermann Ebert fanden für ihre Vereinsaktivitäten reichlich Anklang. Viele Männer und Jungmänner traten dem Verein bei. Bei jeder Zusammenkunft tauschten sie den Wahlspruch "Gott segne das ehrbare Handwerk", der heute noch Gültigkeit hat. Die Gegenantwort lautete "Gott segne es". Im Jahre 1898 wurde unter schwierigstem Kostenaufwand eine Vereinsfahne, mit dem heiligen Josef als Schutzpatron des goldenen Handwerks, angeschafft.

Durch die Wirren des Ersten beziehungsweise Zweiten Weltkrieges, in diese viele junge Männer, auch Mitglieder des Handwerkervereins, eingezogen wurden, kam das Vereinsleben fast zum Erliegen. So ist es auch nicht verwunderlich, dass die ersten Vereinsstatuten erst im Jahre 1922 in Kraft traten. Die Statuten hatten bis zum Jahre 1986 Gültigkeit und wurden danach durch eine neue Vereinssatzung ersetzt. Im Jahr 1990 wurde wieder eine Satzungsänderung vorgenommen und der Handwerkerverein wurde ins Vereinsregister eingetragen. Seit Mitte 1994 nennt sich der Verein Handwerker- und Kulturverein 1894 Eichenzell. Danach nahm das Vereinsleben seinen geregelten Verlauf. Es wurden Vereinssommerfeste veranstaltet, Vereinsausflüge wurden jedes Jahr durchgeführt, Preisskate und Handwerkerstammtische wurden angeboten und jedes Jahr fand eine Hauptversammlung statt. Vorstände kamen und gingen, und der Traum der Mitglieder des Handwerkervereins von einem eigenen Handwerkerhaus schien ein Traum zu bleiben.

Handwerkerhaus gebaut

Der im Januar 1985 neu gewählte Vorsitzende Leopold Eismann stellte noch im gleichen Jahr bei der Gemeinde Eichenzell den Antrag zum Bau eines Handwerkerhauses. Im Beisein des damaligen Bürgermeisters Helmut Gladbach erfolgte der erste Spatenstich am 27. November 1993 und die feierliche Einweihung des heutigen Handwerkerhauses erfolgte im Jahr 1995. Unvergessen bis heute ist für die Handwerkerfreunde die große Feier zum 100-jährigen Vereinsjubiläum, welches damals noch ganze sechs Tage lang gefeiert wurde. Im Jahr 1998 feierte der Verein das 100-jährige Jubiläum der Vereinsfahne. Im gemütlichen Handwerkerhaus werden weiterhin regelmäßige Monatstreffen, Grillabende und Vereinsfeste durchgeführt.

Der heutige Vereinsvorsitzende Michael Hohmann übt das Amt mit großem Engagement seit über zehn Jahren aus. Wer mehr über die Geschichte des HKV kennenlernen möchte, der ist gerne zu einer der regelmäßigen Veranstaltungen ins Handwerkerhaus eingeladen. Die langjährigen und verdienstvollen Mitglieder "plaudern" gerne aus der Geschichte und sie erinnern sich mit Freude an die Vereinsaktivitäten der letzten 130 Jahre. Ein Besuch im Handwerkerhaus ist immer wieder ein kleines Erlebnis. (pm) +++


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