Sauberer Lohn für saubere Arbeit. - Symbolbild: Pixabay

LANDKREIS FULDA Künftig drei Euro mehr

"Ein Knochen-Job": Gebäudereiniger-Gewerkschaft fordert höheren Stundenlohn

04.09.24 - Sauberer Lohn für saubere Arbeit: Wer im Landkreis Fulda Büros, Schulen, Arztpraxen oder Altenheime sauber hält, der soll dafür schon bald deutlich mehr Geld im Portemonnaie haben. Denn die Stundenlöhne in der Gebäudereinigung sollen um drei Euro steigen. Das fordert die Gebäudereiniger-Gewerkschaft IG BAU Hessen-Mitte.

Der Mindestlohn der Reinigungsbranche würde dann auf 16,50 Euro pro Stunde nach oben gehen. "Das ist der Lohn, den die meisten Reinigungskräfte im Kreis Fulda verdienen. Und das muss das neue Lohn-Limit für die harte Arbeit sein, die die Beschäftigten in der Gebäudereinigung leisten", sagt Peter Manns.

"Der Job ist körperlich anstrengend"

Der Vorsitzende der IG BAU Hessen-Mitte rechnet vor: "Am Monatsende käme eine Gebäudereinigerin dann auf knapp 2.790 Euro brutto, wenn sie Vollzeit arbeiten kann. Die meisten haben allerdings nur einen Teilzeitjob. Sie sind an den Tagesrandzeiten – frühmorgens und spätabends – im Einsatz. Also dann, wenn die allermeisten Berufstätigen im Kreis Fulda noch schlafen oder schon ihre Freizeit genießen." Die Arbeit in der Reinigungsbranche sei "ein Knochenjob". Und der gehe an die Substanz: "Der Job ist körperlich anstrengend. Und er fordert vielen vieles ab: Es macht nicht immer Spaß, Schultoiletten im Kreis Fulda sauberzumachen", sagt Peter Manns. Dazu komme ein enormer Zeitdruck. Und oft seien Reinigungskräfte auch mit belastenden Situationen konfrontiert – beim Saubermachen von Kranken- oder Pflegezimmern zum Beispiel.

Künftig drei Euro mehr Stundenlohn

"Es wird daher höchste Zeit, in der Gebäudereinigung anständige Löhne zu zahlen. Die Zeiten, in denen sich eine Gebäudereinigerin brav ans Ende der Lohnkette stellt, sind vorbei", macht Manns von der IG BAU Hessen-Mitte klar. Immerhin hätten die meisten der rund 1.950 Beschäftigten der Gebäudereinigung im Landkreis Fulda – darunter viele Minijobber – "keinen einzigen Cent an Inflationsausgleichsprämie" bekommen. Schon deshalb sei jetzt ein "ordentlicher Nachholbedarf beim Lohn" für die Reinigungskräfte notwendig. Für einen gelernten Glas- und Fassadenreiniger bedeute dies, dass er künftig ebenfalls drei Euro mehr und damit 19,70 Euro pro Stunde verdienen müsse, so die Gewerkschaft.

Aber auch der Nachwuchs im Gebäudereiniger-Handwerk soll profitieren: Für Azubis im ersten Ausbildungsjahr fordert die IG BAU ein Plus von 150 Euro pro Monat. Die Vergütung würde dann schon zum Ausbildungsstart bei 1.050 Euro liegen. Im dritten Ausbildungsjahr sollen, so die Forderung der IG BAU, Azubis mit 1.500 Euro pro Monat nach Hause gehen. Das wären 300 Euro mehr als heute. Die Verhandlungen der IG BAU mit dem Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks gehen in der kommenden Woche (Hinweis f.d. Red.: Mittwoch, 11. September) in die zweite Runde. (pm)+++


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