Schaafs Kopfball reicht nicht zum Sieg - SGB gibt Führung aus der Hand
08.09.24 - Die SG Barockstadt Fulda-Lehnerz hat sich bei der Premiere des neuen Cheftrainers Daniyel Cimen einen Punkt gesichert. Im Heimspiel der Regionalliga Südwest sprang gegen den FSV Frankfurt ein 1:1 (0:0) heraus. Nach dem Kopfballtor des Kapitäns Patrick Schaaf anfangs der zweiten Hälfte sah es zunächst nach einem dreifachen Punktgewinn aus - doch Cas Peters' Treffer bescherte dem Gästeteam den leistungsgerechten Ausgleich. Die SGB steigerte sich im zweiten Abschnitt zu einer an sich soliden Mannschaftsleistung. Bis der FSV mehr investierte und belohnt wurde.
Neu-Trainer Cimen hat in seiner Startelf zwei Änderungen vorgenommen: Der wiedergenesene Eric Ganime, der schon am vergangenen Sonntag auf dem Bieberer Berg in Offenbach einen Kurzeinsatz hatte, rückt erwartungsgemäß in die Startelf. Auch Tim Korzuschek kehrt wieder zurück. Brian Campman und Kenau Kraft bleiben in der Anfangsbesetzung. FSV-Coach Tim Görner bringt Tim Latteier ins Spiel; Elias Breir sitzt zunächst auf der Bank.
Spannung macht sich breit. Erhöhte Spannung. Die SGB-Fans sind guten Mutes, eine gelungene Premiere des neuen SGB-Coaches Daniyel Cimen zu erleben. Mit leichter Verspätung geht's los, die SGB heute in Schwarz. Kein Wunder, dass der Beginn bei den heißen Temperaturen verhalten daherkommt. Der FSV wirkt etwas mutigere´und ballsicherer. Vor allem Tim Latteier fällt positiv auf. Zwischen den Linien initiiert er einiges und bringt Ideen und Impulse ins Spiel der Gäste.
Köhls Abschlüsse zu unentschlossen
Die SGB tritt durchaus engagiert auf und ist darum bemüht, sich zu finden und Stabilität in ihr Vorgehen zu bekommen. Der Gastgeber muss aufpassen, dass Räume und Abstände beim Spiel gegen den Ball nicht zu groß werden. 20 Minuten sind jetzt vorüber - zu einer echten Torchance hat es auf beiden Seiten noch nicht gereicht; sieht man von einem frühen FSV-Kopfball nach einer Ecke ab.Da war etwas mehr drin für die SGB: Flanke Korzuschek an den zweiten Pfosten - Köhls nicht so wirklich entschlossener Linksschuss wird geblockt (22.). Nach der Trinkpause entdeckt Linksverteidiger Sebastian Schmitt seine offensiven Qualitäten - im Spiel seiner Mannschaft mit Ball bleibt viel Luft nach oben.
SGB wird mutiger - Lohn ist die 1:0-Führung Die SGB aber wird aktiver und mutiger: Pomnitz' Anspiel verlängert Fischer - Gästekeeper Bremer rettet (32.) - die bisher beste Gelegenheit des Teams aus Fulda. Das schaut gut aus nach knapp 40 Minuten: Korzuschek treibt die Kugel, legt raus zu Pomnitz - dessen weiter Eingabe Köhl aber nicht entschlossen entgegengeht.
Fazit des ersten Durchgangs: Beide Teams sind sehr defensivstark - legen großen Wert darauf, sind sehr fokussiert und begehen in dieser Hinsicht kaum Fehler. Anfangs besaß der FSV Vorteile im Spiel zwischen den Linien, wirkte sicherer im Aufbau. Die SGB aber verteidigte gut, aufmerksam und war stets bei sich. Stimmte das Spiel gegen den Ball, wurde sie auch mit Ball nach der Trinkpause aktiver und mutiger. Pomnitz, der sich oft fallen lässt, setzt ebenso Impulse mit Korzuschek, mit dem er sich auffallend gut versteht auf dem Spielfeld. Bei der besten Chance scheiterte Fischer an Gästekeeper Bremer. Offensiv und mit Ball darf sich die SGB aber noch steigern im zweiten Abschnitt. Mut ist gefragt. Geduld auch.
Dass beide Teams bisher kaum Tempo und Tiefe in ihr Spiel bekamen, liegt hauptsächlich am gut organisierten Spiel gegen den Ball. Kaum gesagt, verwöhnt uns die SGB. Mit einem altbekannten Muster. Leon Pomnitz tritt einen Eckball von der linken Seite - und Kapitän Patrick Schaaf köpft ein zur Führung. Die Zwillinge haben's gemacht. Die Johannisau jubelt. Wenige Minuten nach Wiederbeginn. Auch Osthessen|News freut sich.
Der FSV will und muss reagieren - und Trainer Görner tut es nach gut einer Stunde: Sannomiya und von Schrötter kommen ins Spiel. Fakt ist: Der FSV muss mehr tun. Aktiver zwischen den Linien. So könnte es gehen: Celik zieht beherzt ab, Zapi wehrt ab (72.).
Riesen-Glück zunächst für die SGB, die nach von Schrötters Eingabe mit Mann und Maus aufopferungsvoll verteidigt. Sekunden später fällt der Ausgleich aber doch: Cas Peters trifft. Zwölf Minuten noch regulär. Spätestens jetzt ist es ein Fußballspiel geworden. Frankfurt investierte mehr in den letzten Minuten - die SGB wurde, wie schon in Offenbach, zu verhalten. Ihr fehlte Entlastung.
Der Gastgeber muss sich wieder berappeln. Der Gast bekommt Tiefe in sein Spiel, vor allem der eingewechselte von Schrötter sorgt für Leben auf der rechten Seite.
Dickes Ding für die SGB kurz vor Schluss: Onuigwe und Dittmann starten einen Konter, den Onuigwe mit starkem Linksschuss abschließt, FSV-Keeper Bremer wehrt ab - und Beal hätte die Kugel am langen Pfosten fast über die Linie bugsiert. Das war Pech. Einfach Pech, SGB.
Fazit des Spiels: Fast wäre die SGB für ihren Mut belohnt worden. Doch Schaafs Führungstor reichte nicht. Erneut gab der Gastgeber das Spiel aus der Hand; das muss sie künftig verbessern und über probate Mittel nachdenken. Sie steigerte sich (fast) zu einer soliden Mannschaftsleistung. Doch auch der FSV investierte mehr - und das, als es entscheidend wurde. Der Punktgewinn für das Ream vom Bornheimer Hang ist fraglos verdient. (wk)
SG Barockstadt: Zapico - Ganime, Frey, Schmitt, Kraft, Campman, Köhl (73. Dittmann), Schaaf, Pomnitz, Korzuschek (85. Beal), Fischer (85. Onuigwe)
FSV Frankfurt: Bremer - Celik, Eichhorn, Weißmann, Del Vecchio, Peters, Gottwalt, Fisher (63. von Schrötter), Hildmann (63. Sannomiya), Latteier, Hermes (87. Pandza)
Schiedsrichter: Philipp Hofheinz
Tore: 1:0 Patrick Schaaf (49.), 1:1 Cas Peters (78.)
Zuschauer: 1.732 +++