Noch guter Dinge: Michael Brand am Flughafen Hurghada - kurz bevor der deutsche Abgeordnete von ägyptischen Offiziellen zum zweiten Mal festgesetzt wurde - Foto: privat

REGION/BERLIN Bundespräsident Steinmeier interveniert

Michael Brand von ägyptischem Geheimdienst festgesetzt und verhört

09.09.24 - Der Fuldaer CDU-Bundestagsabgeordnete Michael Brand ist im August auf dem Weg in die Sommerferien in Hurghada am Roten Meer mit seiner Familie von ägyptischen Sicherheitskräften festgehalten, verhört und beschimpft worden. Das erklärte er am Sonntag auf O|N-Anfrage. Hintergrund dürften Brands kritische Äußerungen zu Menschenrechtsverletzungen in Ägypten sein. Deshalb trifft sich Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am kommenden Mittwoch mit dem ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah El-Sisi.

Offensichtlich führt der ägyptische Geheimdienst eine "Schwarze Liste" mit Personen, die sich öffentlich gegen Menschenrechtsverletzungen positioniert haben. Brand schätzt die Schikane gegen sich und seine Familie als Racheakt für seinen Einsatz für Meinungsfreiheit und gegen Folterungen in Ägypten ein. Der Menschenrechtsexperte der CDU-Bundestagsfraktion hatte sich bereits mehrfach kritisch zu den politischen Zuständen in der ägyptischen Militärdiktatur und zur dortigen Verfolgung von Christen geäußert.

Töchter standen zwei Stunden bei 42 Grad allein in der Sonne

MdB Michael Brand (CDU) bei der Bundespolizei Hünfeld. Foto: Christian Reinhardt

Der 50-Jährige, seine Frau und seine Töchter waren den Schikanen sowohl bei der Einreise als auch erneut bei der Ausreise ausgesetzt, obwohl da bereits die Deutsche Botschaft über den Vorgang informiert und involviert war. Bei der Passkontrolle am Flughafen war Brand von Sicherheitskräften festgehalten, allein verhört und gedemütigt worden. Auch seine Frau wurde vom Rest der Familie getrennt. "Meine drei Töchter mussten bei der Gluthitze in der prallen Sonne vor dem Flughafengebäude zwei Stunden lang stehen und wussten nicht, was mit ihren Eltern passiert", berichtete Brand empört.

Bundespräsident wird zu Gesprächen mit dem ägyptischen Staatschef El-Sisi fliegen ...

Deshalb hatte er nach diesem Vorfall bei der Einreise bereits die Deutsche Botschaft eingeschaltet, um sicherzugehen, dass die Familie ohne Schwierigkeiten wieder ausreisen konnte. Doch sie wurden wiederum am Flughafen festgehalten und schikaniert. "Aber auch das wird mich nicht daran hindern, auch weiterhin die Wahrheit über die dortigen Zustände zu sagen", betont der Politiker.

Die Existenz solcher "Schwarzen Listen" beweise, dass totalitäre Staaten versuchten, Kritiker, die sich in demokratisch regierten Ländern offen äußerten, auf diese Weise mundtot zu machen. Wenn Bundespräsident Steinmeier das Thema bei seinem anstehenden Besuch in Ägypten zur Sprache bringt, wird er kaum auf Zustimmung stoßen. (ci)+++


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