Polizeieinsatz in der Alsfelder Straße in Romrod! Aber wieso wurden mehrere Menschen mit Benzin übergossen? - Fotos: Luisa Heinz/Henrik Schmitt

ROMROD Neue Details zum Acht-Stunden-SEK-Einsatz

Wieso wurden mehrere Menschen mit Benzin übergossen?

13.09.24 - Ein 34-Jähriger hat in der Nacht zu Donnerstag mit der hessischen Polizei Katz-und-Maus gespielt. Stundenlang hielt er zwei Männern in einer Garage in der Kleinstadt Romrod (Vogelsbergkreis) fest. Währenddessen nahmen die Rettungskräfte starken Benzingeruch wahr. Am frühen Morgen trat das SEK die Türen ein und nahm eine Person fest.

Doch was spielte sich in den acht Stunden zuvor ab? Wieso waren zwei der drei Männer mit Benzin übergossen? Die Staatsanwaltschaft Gießen gibt am Mittag neue Details zur Geiselnahme bekannt.

Das SEK war in der Nacht im Einsatz.

Nachdem die Rettungskräfte seit 20:40 Uhr in der Alsfelder Straße in Alarmbereitschaft waren, konnte die Bedrohungslage am frühen Morgen entschärft werden. Dabei stießen die Beamten in der Garage auf drei Männer - zwei von ihnen augenscheinlich von Kraftstoff durchnässt. "Die beiden Personen - ein 32-Jähriger aus Alsfeld (afghanischer Staatsangehöriger) und ein 35-Jähriger aus Romrod (italienischer Staatsangehöriger) wurden zur ärztlichen Begutachtung den Rettungskräften überstellt und kamen anschließend zur weiteren Abklärung in ein nahegelegenes Krankenhaus. Die beiden Geschädigten sind nach derzeitigen Erkenntnissen glücklicherweise nur leicht verletzt", erläutert die Staatsanwaltschaft.

Waffe sichergestellt

Der 34-jährige Beschuldigte sei bereits polizeilich wegen Eigentums- und Betäubungsmitteldelikten in Erscheinung getretene und besitze keine Staatsbürgerschaft (staatenlos). Er wurde widerstandslos und unverletzt festgenommen. Bei der Durchsuchung der Garage, in welcher der Beschuldigte zuletzt gewohnt hatte, konnte eine Schreckschusswaffe aufgefunden und sichergestellt werden.

Oberstaatsanwalt Thomas Hauburger aus Gießen.

Er drohte, die Garage in Brand zu setzen

Die Kriminalpolizei Alsfeld und die Staatsanwaltschaft Gießen haben die Ermittlungen wegen des Verdachts der Geiselnahme, der Bedrohung und eines Verstoßes gegen das Waffengesetz aufgenommen. Nach aktuellem Ermittlungsstand war es vor der Tat zwischen den drei persönlich miteinander bekannten Personen zu einer Auseinandersetzung gekommen. In der Folge soll der 34-Jährige die Geschädigten vor Ort gegen ihren Willen festgehalten, gefesselt und unter Verwendung einer Schreckschusswaffe gedroht haben, die Garage in Brand zu setzen.

Haftrichter vorgeführt

Der Beschuldigte wurde am Mittwochnachmittag auf Antrag der Staatsanwaltschaft Gießen einem Ermittlungsrichter beim Amtsgericht Alsfeld vorgeführt. Dieser erließ einen Untersuchungshaftbefehl wegen des dringenden Verdachts der Geiselnahme. Der Mann wurde im Anschluss in eine hessische Justizvollzugsanstalt gebracht. Der 34-Jährige machte bislang keine Angaben zur Sache.

Die genauen Umstände und Hintergründe der Tat sind Bestandteil der andauernden Ermittlungen. Die Staatsanwaltschaft wolle jetzt auch einen psychiatrischen Sachverständigen beauftragen. (Nina Seikel) +++


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