FULDA Der Stadtpfarrer bei O|N

Impuls von Stefan Buß: "Er hat mich gesandt..."

21.09.24 - "Ich bin Stadtpfarrer Stefan Buß aus Fulda!"Im Lukasevangelium wird einmal berichtet, dass Jesus in die Synagoge, dem Gottesdienstraum der Juden, in seine Heimatstadt Nazareth kommt. Es wird berichtet, dass er ein Wort aus dem Propheten Jesaja las. Es ist ein Wort der Hoffnung, der Befreiung und der Liebe Gottes zu den Menschen. Es lautet: "Der Geist des Herrn ruht auf mir; denn er hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine frohe Botschaft bringe; damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde und den Blinden das Augenlicht; damit ich die Zerschlagenen in Freiheit setze und ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe."

Der Stadtpfarrer Stefan Buß. Archivfoto: O|N/ Hendrik Urbin

"Er hat mich gesandt, um den Armen eine gute Nachricht zu bringen!"

Dieses Wort aus Jesaja 61,1-2 ist ein messianisches Wort. Es spricht von der Sendung des Gesalbten, des Messias, der kommen soll, um das Volk zu erlösen. Und Jesus selbst bezieht dieses Wort auf sich. Er ist der, auf dem der Geist des Herrn ruht. Er ist der Gesalbte, der Christus, der gekommen ist, um das Reich Gottes zu verkünden und die Werke der Barmherzigkeit zu tun. "Der Geist des Herrn ruht auf mir." Der Geist Gottes ist die Kraftquelle Jesu. Er handelt nicht aus eigener Macht oder eigenem Willen, sondern im Gehorsam gegenüber dem Vater und in der Kraft des Heiligen Geistes. Dieser Geist ist ein Geist der Liebe, des Friedens und der Gerechtigkeit. Er ist der Geist, der Leben schafft und neu macht. Dieser Geist wird auch den Menschen geschenkt und befähigt sie, Jesus nachzufolgen und seine Werke zu tun. Jesus sagt weiter: "Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine frohe Botschaft bringe." Wer sind die Armen? Es sind nicht nur diejenigen, die materiell arm sind, sondern auch die, die geistlich arm sind, die sich nach Liebe, Frieden und Gerechtigkeit sehnen. Die frohe Botschaft, das Evangelium, richtet sich an alle, die in Not sind, die belastet und bedrückt sind. Es ist die Botschaft, dass Gott den Menschen liebt, dass er ihn nicht vergessen hat und dass er einen Weg zur Erlösung geschaffen hat. Die frohe Botschaft Jesu ist universell, sie kennt keine Grenzen und gilt jedem Menschen. "Er hat mich gesandt, damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde und den Blinden das Augenlicht."

Jesus kam, um den Menschen aus der Gefangenschaft der Sünde zu befreien, aus den Fesseln der Angst und des Todes. Er öffnet jedem, der sich ihm öffnet die Augen, damit wir die Wahrheit erkennen, damit wir sehen, wer Gott wirklich ist und wie er den Menschen liebt. Er kam, um "die Zerschlagenen in Freiheit zu setzen." Jesus ist gekommen, um den Menschen von all dem zu befreien, was ihn niederdrückt und zerbricht – von Schuld, von Bitterkeit, von Hoffnungslosigkeit. In ihm finden Menschen Heilung und Erneuerung. Schließlich heißt es: "um ein Gnadenjahr des Herrn auszurufen." Das Gnadenjahr war im alten Israel ein Jubeljahr, ein Jahr der Befreiung, in dem Schulden erlassen und Sklaven freigelassen wurden. Jesus verkündet ein ewiges Gnadenjahr. Er bringt die Gnade Gottes, die alle Schuld vergibt und neues Leben schenkt. Diese Gnade ist frei, ein Geschenk, das der Mensch im Glauben annehmen darf. Diese Worte Jesu sind eine Einladung, sie sind eine Verheißung und ein Auftrag. Sie laden ein, die frohe

Botschaft, die Jesus verkündet, zu hören. Sie fordert Christen auf, selbst Boten dieser Botschaft zu sein. Mögen viele Menschen vom Geist Gottes erfüllt sein, damit sie den Armen, den Gefangenen, den Blinden und den Zerschlagenen in unserer Welt die Liebe und das Heil Gottes bringen können. (Stefan Buß) +++


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