Hannah Schnegelberger als erste Pfarrerin ordiniert
19.09.24 - Die Pfarrei Queck hat jetzt einen bedeutenden und festlichen Tag erlebt: Die Ordination von Hannah Schnegelberger als Pfarrerin. Als erste Frau in der Geschichte der Pfarrei übernimmt sie nun den Dienst in den Gemeinden Queck, Rimbach, Ober-Wegfurth, Sandlofs, Unter-Schwarz und Unter-Wegfurth.
Der sonnige Tag begann mit einem festlichen Gottesdienst in der vollbesetzten Kirche von Queck, musikalisch begleitet vom Gesang des Singkreises Queck unter der Leitung von Ellen Moogk, dem Posaunenchor Queck unter der Leitung von Jonas Emmerich, sowie Organist Mario Stucki. Pröpstin für Oberhessen, Dr. Anke Spory, hob in ihrer Rede die Bedeutung der Ordination hervor: "Die Ordination ist eine lebenslange Beauftragung, die unabhängig von Ort und Zeit besteht. Sie, liebe Frau Schnegelberger, übernehmen die Verkündigung des Evangeliums und sind beauftragt, das Abendmahl und die Taufe zu feiern. Diese Berufung ist persönlich und tief verwurzelt in Ihrer Verantwortung als Seelsorgerin." Dr. Spory verwies auf biblische Berufungsgeschichten, die zeigen, dass Gott oft diejenigen beruft, die sich selbst noch nicht bereit fühlen. "Gott beruft Menschen mit ihren Fähigkeiten und Grenzen – er beruft nicht die Perfekten, sondern die, die sich verändern und entwickeln", so die Pröpstin.
Pfarrerin Schnegelberger: "Der Himmel hat einen Plan für mich"
In ihrer Predigt teilte Hannah Schnegelberger persönliche Eindrücke ihrer eigenen Berufungsgeschichte. Sie berichtete von Momenten, in denen sie spürte, "dass Gott einen Plan für sie hatte", obwohl sie, wie sie sagte, "anfangs nicht an eine Laufbahn in der Theologie dachte". "Don’t you worry, child – heaven’s got a plan for you", zitierte sie das Lied der Band "Swedish House Mafia", das sie in früheren Jahren begleitete und ihr Vertrauen in Gottes Führung stärkte. Sie verwies auf die biblische Geschichte von Jakob und seiner Begegnung mit Gott und betonte, "dass sich der Himmel oft genau dann öffnet, wenn man es am wenigsten erwartet". "Es sind diese Momente, in denen man spürt, dass sich alles fügt – Momente, die dankbar machen und die Gewissheit geben, dass der Himmel einen Plan für uns hat", so Schnegelberger. Ihre authentische und bewegende Predigt fand großen Anklang und unterstrich, warum sie die richtige Wahl für das Schlitzerland ist.
Grußworte und Geschenke zum Neubeginn Neben den offiziellen Reden gab es zahlreiche Grußworte und Ansprachen, die Schnegelberger auf ihrem neuen Weg bestärkten. Dekanin des Evangelischen Dekanats Vogelsberg, Dr. Dorette Seibert, betonte in ihrer Ansprache: "Frau Schnegelberger hat sich zum Glück entschieden, ihren Probedienst hier im Schlitzerland zu absolvieren. Seit drei Monaten arbeitet sie bereits mit den Kirchengemeinden zusammen und bringt neue Impulse ein. Wir freuen uns sehr, sie hier willkommen zu heißen." Sie bedankte sich auch dafür, dass nach dem Ruhestand von Pfarrer Pierre Bouvain vor zwei Jahren die Gemeinden von engagierten Kirchenvorstandsmitgliedern und Pfarrer Toralf Kretschmer aus Grebenau unterstützt wurden.
Pierre Bouvain, Pfarrer im Ruhestand und der Vorgänger von Hannah Schnegelberger, gratulierte ebenfalls herzlich. In seinem Grußwort blickte er auf seine eigene Zeit als Pfarrer in der Pfarrei Queck zurück. Nun freue sich die Gemeinde sehr, mit Pfarrerin Schnegelberger zum ersten Mal eine Frau in der Pfarrei Queck zu haben, sagte er. Denn Schnegelbergers Ordination ist die erste einer Frau in der Pfarrei Queck – ein historischer Moment, der ihr nicht mehr genommen werden kann. Auch wenn seit der Reformation 1554 nur wenige Ordinationen in Queck stattgefunden haben, ist diese ein bedeutendes Ereignis. Bouvain erinnerte daran, dass frühere Pfarrer oft viele Jahrzehnte in der Pfarrei gewirkt hatten und hoffte, "dass auch Hannah Schnegelberger an diese Tradition anknüpfen wird".
Der Bürgermeister der Burgenstadt Schlitz, Heiko Siemon (CDU), hieß sie ebenfalls sehr herzlich willkommen und überreichte ihr symbolisch eine Box mit Informationen über das Schlitzerland und einen Kanu-Gutschein für eine Tour auf der Fulda durch das Schlitzerland, da Schnegelberger sich bereits seit ihrer Studienzeit leidenschaftlich gerne sportlich auf dem Wasser bewegt. "Wir haben sehnsüchtig auf diesen Tag gewartet – und Sie passen hervorragend zu uns", sagte Siemon.
Ein Neuanfang für die Pfarrei Queck Mit der Ordination von Hannah Schnegelberger beginnt in der Pfarrei Queck eine neue Ära. Die Kirchengemeinde freut sich auf die Zusammenarbeit mit ihrer neuen Pfarrerin, die voller Tatendrang und frischer Ideen ist. "Ich bin nicht der Typ für Großstädte – die Natur und die Menschen im Vogelsberg sind genau das Richtige für mich", sagte Schnegelberger. Die Feierlichkeiten klangen im festlich geschmückten Pfarrgarten aus, wo sich alle Beteiligten bei einem reichhaltigen Buffet über den gelungenen Tag und die Freude über die neue Pfarrerin austauschten. Die Pfarrei Queck blickt nun hoffnungsvoll in die Zukunft und freut sich auf viele gemeinsame Jahre der Zusammenarbeit mit Pfarrerin Hannah Schnegelberger. (pm/cdg) +++