Katharina Schwamberger, Ausbildungsleiterin in der Snackbox, inmitten ihrer Schützlinge vor der Snackbox. - Foto (1): Snackbox, Grümel gGmbH

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Regionalität und Saisonalität mitgeben: Ausbildung als Türöffner in der Snackbox

25.09.24 - Nussig-warmer Kaffeeduft weht durch die offene Tür, ein Hauch von Apfel lockt an die Theke im sanft beleuchteten Café. Zwischen belegten Brötchen und blitzenden Gläschen mit verschiedenen Aufstrichen liegen verlockend mit Puderzucker bestäubte süße Teilchen. Die Kasse wird von der üppig gefüllten Schale duftender, noch warmer Apfelmuffins fast verdeckt. Die Snackbox in der Steubenallee 6 im Fuldaer Münsterfeld bietet von Frühstück und Snacks bis hin zu einer wöchentlich wechselnden Mittagstischkarte und Catering für kleinere Veranstaltungen regionale Köstlichkeiten an. Abseits der stark frequentierten Innenstadt gelegen, ist die Snackbox eigentlich ein Geheimtipp.

Die Snackbox ist im Grümel Zentrum im Münsterfeld zwischen dem Second-Hand-Laden ...Fotos: Melanie B. Weber

Denn die Zutaten für die Gerichte kommen aus regionalen Betrieben, man arbeitet mit saisonal verfügbaren Lebensmitteln. Die Speisenangebote sind entsprechend gewählt. Was die Snackbox aber zu einem wirklich besonderen Ort macht: Es handelt sich hier um die Küche der Ausbildungsabteilung Hauswirtschaft der Grümel gGmbH. Alle Angebote werden von Auszubildenden zubereitet. Die dreijährige Ausbildung, die von der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda gefördert wird, endet mit der IHK-Prüfung (Fachpraktiker/Fachpraktikerin Hauswirtschaft oder Hauswirtschafter/Hauswirtschafterin). Den Förder- und Stützunterricht leisten die Lehrkräfte und Ausbilderinnen von Grümel im eigenen Haus. Deshalb hat die Snackbox auch nur an vier Tagen wöchentlich geöffnet: Der Freitag ist für Unterricht reserviert.

Die Aufsteller von FOLL REGIONAL fallen sofort ins Auge: Die Snackbox verortet sich ...

Brücken ins Arbeitsleben bauen

"Wir geben den jungen Menschen hier etwas ganz Wichtiges mit auf ihren Weg: das Bewusstsein, ...

"Der Arbeitsmarkt braucht junge Leute, die Spaß haben, die gerne arbeiten. Grümel ist ein Türöffner und engagiert sich seit vielen Jahren als Bildungspartner in der Ausbildung benachteiligter junger Menschen und baut erfolgreich "Brücken in das Arbeitsleben". Wir sorgen dafür, dass Bildungswege gestaltet werden", erklärt Katharina Schwamberger über die besondere Arbeit, die hier geleistet wird.

"Grümel startete 1986 als Grüner Mülleimer für Arbeit und Leben e.V.. Am Anfang hat sich der Verein um die Probleme der Jugendarbeitslosigkeit gekümmert und Projekte im grünen Bereich durchgeführt. Die Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda vermittelt uns heute junge Menschen mit Förderbedarf, und unser Ziel ist es, aus ihnen selbstbewusste und gut ausgebildete Fachkräfte zu machen. Dabei ist uns nachhaltiges Wirtschaften und Ressourcenschutz besonders wichtig, welches an den Gründungsgedanken von Grümel anknüpft. Mit der Snackbox können wir mitten in der Gesellschaft Werte schaffen, Synergien bilden." Zu diesen Mehrwerten zählt bei Grümel ganz selbstverständlich, dass mit dem gearbeitet wird, was regional verfügbar ist. Die Teilnahme am Förderprogramm FOLL REGIONAL war die logische Konsequenz aus den ohnehin verfolgten Prinzipien bei Grümel.

Handgebrühter Kaffee von gepa, frisch gebackene Apfelmuffins: Mehr braucht es eigentlich ...


Besonderheit: Klein, aber fein – Produkt- und Speisenangebot in der Snackbox

Die Snackbox bezieht vorzugsweise hochwertige Produkte bei ausgewählten Lieferanten. Bei der Speisenproduktion wird auf Klimafreundlichkeit geachtet sowie auf die Kundenwünsche eingegangen. Zu den Gästen gehören die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und Auszubildenden von Grümel, Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen umliegender Unternehmen, sowie Kunden und Kundinnen des Möbel- und Elektrorecyclingmarktes und alle, die sich von diesem Angebot angesprochen fühlen.

Da gibt es beispielsweise den hochwertigen Honig von Petermann und Bonzel. Die Bienen dürfen in der Propstei Johannesberg fliegen, also quasi in Sichtweite von der Snackbox. Eis wird vom Biohof Vogel bezogen und die Backwaren für die leckeren belegten Brote aus der Bäckerei Wempen frisch eingekauft. Das Gemüse beziehen wir saisonal von Stadtgemüse Fulda. Über unseren Partnerbetrieb Wehner Groma können wir viele regionale Produkte beziehen, so zum Beispiel Rhöner Wurst- und Fleischwaren. Fleischgerichte werden maximal einmal wöchentlich angeboten. Die warme Karte ist pflanzenbasiert gestaltet und liest sich erstaunlich abwechslungsreich.

Das Förderprogramm wird mit 18 Produktkategorien voll ausgeschöpft. Nicht regionale Produkte wie unseren Kaffee, Tee, Kakao und Süßwaren beziehen wir bewusst fair und in Bioqualität von der Firma Gepa. Bei der Kaffeezubereitung wenden wir das Handbrühverfahren an, um die bestmöglichen Aromen zu entfalten.

Die Brotaufstriche für den vormittäglichen Snack sind ansehnlich und hygienisch ...

Brot und Brötchen von Wempen …

… werden zusammen mit den kleinen Gläschen zu einer leckeren Mahlzeit! ...


Zukunftsperspektive? "Sehr gut!"

Obwohl die Snackbox im Münsterfeld abseits städtischen Geschehens liegt, funktioniert das kleine Bistro sehr gut. Die Snackbox liegt in der Mitte zwischen Second-Hand-Kaufhaus und Elektrohandel von Grümel und bietet so einen Rückzugsort während des Einkaufserlebnisses.

Auf der einen Seite der Snackbox befindet sich der Second-Hand-Laden von Grümel, auf der anderen Seite der Elektrohandel von Grümel: "Wir sind ein netter Ort, wenn frau mal zu Grümel möchte. Die Geschäfte ergänzen sich hier, das war so der Plan. Wir wollen Synergien haben." Neben der Laufkundschaft, die auf dem Weg vom einen Grümel-Geschäft ins Nächste einfach auf einen Kaffee "hängenbleibt", kommt Stammkundschaft, die ganz gezielt in der Snackbox essen oder einen Kaffee trinken will. Die Mitarbeitenden aus den umliegenden Betrieben nutzen gerne den Mittagstisch, hin und wieder wird ein Abend-Catering für die Events bestellt. Das Konzept funktioniert einfach.

Grümel meint die Sache mit den Synergien ernst: Die kleinen braunen Schälchen an ...

Gefragt, wie es weitergehen sollte für FOLL REGIONAL, ist Katharina Schwamberger grundsätzlich zuversichtlich, die weitere Entwicklung bleibt abzuwarten: "Es ist einfach gut, dass es das gibt! Sobald so ein Konzept ins Laufen kommt, werden die Produzenten die höhere Nachfrage bemerken und es mehr regional produzierte und veredelte Produkte angeboten. Das wird Kreise ziehen, auch unabhängig von dem Förderprogramm!" Wie schon immer im Berufsbild der Hauswirtschaft verankert, ist es ihr wichtig, den Auszubildenden das nachhaltige Wirtschaften mit regional oder lokal verfügbaren Produkten mit auf den Weg zu geben. Die jungen Menschen haben, wenn sie auf den Arbeitsmarkt stoßen, ein ausgeprägtes Bewusstsein für Regionalität, Saisonalität und Nachhaltigkeit.

Kontakt:
Snackbox
Steubenallee 6
36041 Fulda
geöffnet montags bis donnerstags von 8:30 Uhr bis 15:00 Uhr
https://www.gruemel.de/Dienstleistungen/2161-2457-Snackbox

FOLL REGIONAL? Voll genial!

Teilnehmende Gastronomien profitieren von Marketing und Netzwerk des Förderprogramms ...

Wie kann man die landwirtschaftlichen Betriebe in der Region fördern, der Gastronomie unter die Arme greifen, beide zusammenbringen und das auch noch den Gästen vermitteln? Genau diese Aufgabe ist die Stadt Fulda mit dem Förderprogramm FOLL REGIONAL angegangen. Gastronomien erhalten in dem auf drei Jahre angelegten Förderprogramm Zuschüsse, wenn sie nachweisen können, dass sie ihre Lebensmittel zu einem fest definierten Anteil von regionalen Erzeugern beziehen. Das Förderprogramm verbindet Netzwerken mit Marketing-Kampagnen und finanzieller Förderung.

Weitere Informationen unter https://www.follregional.de/. +++


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