130. Geburtstag mit Freunden und internationalen Geschäftspartnern
26.09.24 - Ein tolles internationales Fest, an dem alle teilnahmen: Das Schlüchterner Traditionsunternehmen Immergut feierte seinen 130. Geburtstag. Geschäftspartner und Freunde aus aller Welt ließen sich das nicht entgehen und kamen zur Party vorbei.
Ganz zum Schluss gab es noch ein Selfie mit breitem Grinsen und stolzen Gesichtern: Schlüchterns Bürgermeister Matthias Möller knipste es, Steinaus Rathauschef Christian Zimmermann wurde energisch dazu gerufen – und mittendrin natürlich der ehemalige Chef Harald Ziegler sowie die drei Hauptdarsteller des Abends: Geschäftsführer Harald Pohl, Dirk Denhard (Prokurist) und Oliver Adametz (Head of Technical Operations).
Keine Frage: Es war eine Feier, die sich das Unternehmen redlich verdient hatte. Schließlich sah es in der 130-jährigen Geschichte nicht immer danach aus, als könnte die Molkerei aus Schlüchtern einmal zu den ganz großen Playern in Deutschland und der Welt gehören. Deshalb eröffnete Harald Pohl auch mit den Worten: "Ich wende mich erst einmal an unser Team. Ich bin stolz auf euch, stolz auf uns, stolz auf Immergut." Ganz nonchalant führte Zauberkünstler und Moderator Madou Mann davor und danach durch den Tag. Die Wortbeiträge wechselten sich mit unterhaltsamen Zaubertricks ab, das fliegende Buffet kam vom Landgasthof Druschel.
Hintergrund von Immergut
Schlüchterns Bürgermeister Matthias Möller betonte in seinem Grußwort: "Wir sind ja nicht nur auf Fördergelder angewiesen, sondern auch auf die Gewerbesteuer unserer Unternehmen. Nur mit diesen Mitteln können wir die Stadt Schlüchtern voranbringen. Und da leistet Immergut einen ganz enormen Beitrag. Ich bin glücklich, dass wir ein solch innovatives Unternehmen in unserer Stadt haben." Apropos Immergut: Dass dieser Name es überhaupt in die Bergwinkelstadt schaffte, ist einigen Zufällen und Irrwegen zu verdanken. Harald Ziegler, der die Geschäfte von Immergut in dritter Generation geleitet hatte, blickte während den Feierlichkeiten auf die Jahre 1930 bis 1990 zurück: "Die Marke Immergut gab es damals sowohl im Westen als auch im Osten. Mein Vater Herbert kaufte die West-Rechte einst von einem befreundeten Geschäftsmann ab. Allerdings dauerte es bis ins Jahr 2003, ehe beide Immergut-Marken schließlich in Schlüchtern miteinander verschmolzen." Herbert Ziegler habe außerdem zu den ersten gehört, die sterilisierte Milch anboten, "damals noch unter der Marke Bergwinkel", erläuterte Harald Ziegler. Diese Marke verschwand übrigens nach und nach, weil sich "Immergut" immer stärker durchsetzte.Das große Interesse an neuen Technologien, das das Unternehmen bis heute auszeichnet, betonte auch Stephan Karl von Tetra Pak: "Die allererste Maschine im keimfreien Milchbereich haben wir Ende der 60er hier in Schlüchtern aufgestellt. Immergut war schon immer ein Vorreiter." Ohnehin waren viele enge Partner und Freunde eigens angereist: aus den Niederlanden, Italien, England und sogar aus China. Alle betonten in ihren Reden die Innovationskraft und die Expertise, die in Schlüchtern vorherrsche, hoben vor allem jedoch das wertschätzende und freundschaftliche Miteinander hervor. Der Brite Ed Salt von "Delamere Dairy" unterstrich: "Wir sind seit 18 Jahren Partner. Danke dafür, dass Immergut seit dem ersten Tag ein wichtiger Teil meines Unternehmens ist." Und Jan Harm Spijkervet von der niederländischen Holland-Foodz-Gruppe betonte: "Unsere Kooperation ist wie eine gute Ehe, in der man gemeinsam durch gute wie durch schlechte Zeiten geht."
Ein steiniger Weg
Der Weg hin zu einem global agierenden Unternehmen war dabei nicht immer ausgemachte Sache. Das verdeutlichte Prokurist Dirk Denhard mit einer ganz besonderen Anekdote: "Anfang der 2000er war kein Geld mehr da, und die Rohstoffe hätten noch für genau eine Woche gereicht." Der Insolvenzverwalter habe gesagt: "Fertig produzieren, was noch da ist, und dann den Laden dichtmachen", so Denhard. "Doch es kam anders. Wir fanden im Safe des Unternehmens zwei Aktien, die einst 5000 Mark gekostet hatten und zu dem Zeitpunkt eine halbe Million Euro wert waren."Knapp, aber gerade noch rechtzeitig zog Immergut damit den Kopf aus der Schlinge. Seitdem ging es steil bergauf. Im Jahr 2007 war mit der Bauer-Gruppe ein neuer Eigentümer gefunden, der dem Unternehmen bis heute die Treue hält. Markus Bauer, gemeinsam mit Bruder Florian Inhaber der Bauer-Gruppe, betonte auf der Feier: "Diese Kreativität, die ihr an den Tag legt, eure vielen Projekte und Produktentwicklungen – behaltet euch das bei, das ist eure Superkraft, das ist euer Immergut!" Viele der Ideen fänden von Schlüchtern aus den Weg in die restlichen Unternehmen der Bauer-Gruppe, unterstrich anschließend auch Bauer-CEO Heiko Modell: "Wir passen gut zusammen."