Einweihung der Defibrillatoren - "Überlebenschancen von Betroffenen erhöhen"
26.09.24 - 2023 hat der DRK Ortsverein Lauterbach (Vogelsbergkreis) das AED-Projekt in Wartenberg gestartet, um Defibrillatoren für alle zugänglich zu machen sowie eine schnelle Verfügbarkeit im Notfall zu ermöglichen. Ein AED (Automatisierter Externer Defibrillator) darf von Laien benutzt werden und beseitigt lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen. Wann eine Schockabgabe vonnöten ist, analysiert das Gerät dabei automatisch.
Ursprung des Projektes war eine Notfallsituation im Nachbarort. Ein junger Mann brach im Fußballtraining zusammen und wurde durch seine Kammeraden wiederbelebt. Unter den Ersthelfern waren auch Wartenberger Bürger, die in der Zeit bis Eintreffen des Rettungsdienstes mit den anderen Mitspielern zusammen vorbildliche Hilfe durch Reanimation leisteten.
Ziel ist es, Überlebenschancen von Betroffenen zu erhöhen
Nach Angaben der deutschen Herzstiftung sterben in Deutschland Jahr für Jahr ca. 65.000 Menschen am plötzlichen Herztod. Dabei handelt es sich um kein einheitliches Krankheitsbild. Zahlreiche Herzleiden können sich dahinter verbergen. Sie führen meist zum Kammerflimmern. Die Initiatoren des Projekts, Benjamin Greb und Marcel Greb, haben sich zum Ziel gesetzt in jedem Ortsteil von Wartenberg (Angersbach und Landenhausen) jeweils zwei AED öffentlich verfügbar vorzuhalten. Oberstes Ziel der beiden ist es, die Überlebenschancen von Betroffenen zu erhöhen. Dafür wurden bekannte Örtlichkeiten in den Ortschaften ausgewählt, welche in maximal drei Minuten mit dem Auto erreichbar sind.Standorte Angersbach:
Gemeindebauhof, Im Ziegelgarten 9, ggü. Feuerwehr
Kindergarten Angersbach, In den Fetzwiesen 24
Firma G&N, Stangenweg 34
Standorte Landenhausen:
Feuerwehrgerätehaus, Mittelstraße 10
Dreschhalle Schnepfenhain / Ecke Steinweg
Im Rahmen einer Spendenaktion im vergangenen Jahr wurden in kurzer Zeit beachtliche Fortschritte gemacht und die benötigten Mittel für die Ausstattung jedes Ortsteils mit zwei Defibrillatoren erreicht. "Es war unglaublich, wie schnell die notwendige Summe erreicht wurde. Dass wir es schaffen, davon waren wir überzeugt. Aber von dem Tempo waren wir überrascht", so Benjamin Greb. Die Geräte hängen seit dem Ende des ersten Quartals dieses Jahres an den Standorten und die ersten Schulungen haben stattgefunden. Über 150 Bürger wurden bereits in die Notwendigkeit und Funktion der Geräte eingewiesen. Weitere Einweisungen sollen noch folgen, um eine möglichst breite Kenntnis in der Öffentlichkeit zu verbreiten.
"Wir wollen Danke sagen"
"Danke für die breite Unterstützung von Vereinen, Unternehmen und den zahlreichen Privatspenden" so Marcel Greb. Ein besonderer Dank geht an die Firma terra, Landschaftsgestaltung, Inh. Oliver Baus aus Landenhausen, selbst ehemaliger Mitarbeiter im Rettungsdienst. Dieser spendete ein komplettes Gerät samt Aufhängung. In die Wege geleitet hat dies der Ortsvorsteher von Landenhausen, Martin Hoffmann, welcher das Engagement des DRK Ortsvereins sehr begrüßte und sich direkt um Spenden bemühte. Weiterhin hängt ein fünftes Gerät für die Öffentlichkeit verfügbar in Angersbach, auf dem Gelände der Firma G&N. Das Unternehmen unterstützt dieses Projekt, indem ein baugleiches Gerät auf dem Betriebsgelände für jedermann verfügbar ist. Der Standort des Gerätes ist auf den Hinweisschildern in der Gemeinde vermerkt. Dank gilt ebenfalls den beiden Feuerwehren der Gemeinde, welche neben der Einweisung der Feuerwehrleute häufig die Räumlichkeiten für die Schulungen zur Verfügung stellen.
Es folgte eine Präsentation der Standorte der Defibrillatoren. Anschließend stellten Annika Leinberger und Rebecca Wahl vom DRK Ortsverein Lauterbach den Ablauf einer Hilfeleistung im Notfall vor und demonstrierten die Funktionsweise der Geräte. Ganz wichtig: Ein AED ersetzt nicht die Herzdruckmassage! Diese darf keineswegs durch das Herbeiholen eines AED verzögert werden.
"Haben ist besser als brauchen"
Thomas Falk, der erste Vorsitzende des DRK Ortsvereins Lauterbach, schloss sich den Dankesworten an. Sein Dank galt der Gemeinde Wartenberg, für die Kooperation und die Hilfe bei der Umsetzung. So hat der Bürgermeister Dr. Dahlmann die Zusicherung erteilt, die Folgekosten in Form von neuen Akkus nach ca. 5 Jahren sowie die Kosten der Beschilderung zu übernehmen. Herausragend bezeichnete er die Arbeit des Gemeindebauhofs, welcher die Installation der Geräte und die Beschilderung übernahm.
Der Bürgermeister der Gemeinde Wartenberg, Dr. Olaf Dahlmann lobte das Engagement der DRKler, welche hartnäckig und stets mit viel Engagement das Projekt verfolgten. Von Anfang an sei er von der Realisierung des Vorhabens überzeugt gewesen. "Haben ist besser als brauchen" mit diesen Worten schloss er seinen Beitrag ab und wünschte sich, dass zwar viele Menschen Kenntnis über Funktion und Vorhandensein der Geräte bekommen, aber dennoch niemand diese brauchen werde.
Der DRK Ortsverein Lauterbach bietet zwei weitere Einweisungsveranstaltungen für die Öffentlichkeit an. Es wird die Funktionsweise der Geräte vorgestellt und die Teilnehmer haben die Möglichkeit ein freiwilliges Reanimationstraining zu üben. Die Teilnahme ist kostenfrei und ohne Anmeldung möglich. (js/pm)+++