Mund auf. Stäbchen rein. Spender sein. Das einstige Motto der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) ist noch immer eingängig. - Symbolbild: O|N Archiv/ Carina Jirsch

REGION O|N-Arzt klärt auf

Knochenmarkspende: Was steckt dahinter?

29.09.24 - Mund auf. Stäbchen rein. Spender sein. Das einstige Motto der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) ist noch immer eingängig. Umso wichtiger ist es, immer wieder auf die Knochenmarkspende aufmerksam zu machen. Der Grund: Weltweit erkranken jede Minute zwei Menschen an Blutkrebs und sind auf eine Spende angewiesen. Beim Blutkrebs handelt es sich um eine bösartige Neubildung des blutbildenden Systems.

O|N-Arzt Adrian Böhm Foto: O|N Archiv

Dabei werden zu viele und defekte Blutzellen gebildet, die das Knochenmark verdrängen und zerstören. Dadurch wird die eigentliche Blutbildung, die im Knochenmark stattfindet, unterbunden. Die größten Probleme für den Körper entstehen durch die gestörten Aufgaben des Blutes: Die roten Blutkörperchen, die für den Sauerstofftransport verantwortlich sind, fehlen, was durch die resultierende Anämie oft zu Luftnot und Kraftlosigkeit führt. Durch den Mangel an Blutplättchen ist die Blutgerinnung gestört. Zudem verursachen die fehlerhaften weißen Blutkörperchen eine extreme Schwächung des Immunsystems und eine hohe Infektanfälligkeit.

Wer spenden will, kann sich bei der DKMS online registrieren. Sobald man sich angemeldet hat, wird ein Registrierungsset von der Organisation zugeschickt. Mit einem einfachen Abstrich von der Innenseite der Wange kann man eine Probe nehmen und diese zur Analyse und Typisierung an die DKMS zurückschicken. Dieser Vorgang ist komplett kostenlos, jedoch kann man auf freiwilliger Basis die Unkosten durch eine Spende erstatten. Den Link zur Registrierung finden Sie hier: https://www.dkms.de/registrieren.

Ablauf nach Übereinstimmung

Kommt es zu einem Treffer und man kann als Spender einem anderen Menschen das Leben retten, wird die Entnahme von der DKMS vorbereitet. Zunächst wird eine weitere Blutprobe analysiert, um sicherzugehen, dass man als Spender infrage kommt. In den meisten Fällen kann durch eine periphere Spende, eine sogenannte Apherese, gespendet werden. Das ist in 80-90 Prozent der Fälle der Fall. Zur Vorbereitung muss der Spender ein Medikament einnehmen, das die Ausschüttung von Stammzellen in das Blut anregt. Bei der eigentlichen Spende werden die Stammzellen aus dem Blut gefiltert und das Blut dem Körper wieder zurückgeführt. Dieser Prozess ähnelt einer Blutspende, dauert allerdings 4-6 Stunden.

Symbolbild: O|N Archiv/ Christopher Göbel

Symbolbilder: O|N Archiv/ Carina Jirsch

In wenigen Fällen ist eine Knochenmarkentnahme aus dem Beckenknochen notwendig. Diese Entnahme findet unter Vollnarkose statt und ist meistens mit einem eintägigen Krankenhausaufenthalt verbunden.
Die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) wurde 1991 von Peter Harf gegründet, um seiner an Blutkrebs erkrankten Frau zu helfen. Die gemeinnützige Organisation hat sich die Registrierung und Vermittlung von Stammzellspendern zur Aufgabe gemacht.

Spender und Empfänger weltweit vernetzen

Ziel ist es, Spender und Empfänger weltweit zu vernetzen und so das Überleben von an Blutkrebs erkrankten Menschen zu ermöglichen. Dafür werden immer wieder Registrierungsaktionen veranstaltet. Aktuell sind bei der DKMS in Deutschland 7,6 Millionen Spender registriert. Zudem unterstützt die DKMS die Forschung zur besseren Behandlung von Blutkrebs. Also, worauf noch warten? Machen Sie den einen Klick und werden Sie gegebenenfalls zum Lebensretter. (ab) +++


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