Kein Sightseeing im Breisgau oder der Kultstätte Dreisamstadion
03.10.24 - Sechsmal haben die Kicker der SG Barockstadt Fulda-Lehnerz bereits unentschieden gespielt in zehn Duellen der bisherigen Saison der Regionalliga Südwest - und ein Remis wäre sicher auch am Freitagabend ein toller Erfolg für das höchstklassig spielende Team aus Osthessen. Denn sie sind zu Gast an einer Kultstätte deutschen Fußballs: im Dreisamstadion in Freiburg. Hier treten sie bei der Zweitvertretung des Bundesligisten SC Freiburg an, Anstoß ist um 19 Uhr.
Das Team aus Fulda, das durch den 1:0-Sieg am vergangenen Samstag beim Bahlinger SC stärkte, ist selbstredend Außenseiter in diesem Vergleich. Die SGB reist als Elfter der Tabelle zum Fünften in den Breisgau - die U23 des Bundesligisten indessen hält Kontakt zur Spitze. Drei Punkte liegt sie hinter Tabellenführer Kickers Offenbach.
Es mutet - zumindest auf den ersten Blick - seltsam an, dass die SCF-Zweite in ihren fünf Heimspielen erst zwei Duelle gewonnen hat (gegen Freiberg und Bahlingen). Im Gegensatz dazu ist sie das auswärtsstärkste Team der Liga, das allerdings bei seinem letzten Spiel mit einem verdammt blauen Auge davonkam. 0:0 endete das bei Aufsteiger Gießen, dem Ex-Verein des neuen SGB-Trainers Daniyel Cimen. Gießen ließ einige Chancen liegen. Diese Tatsache ordnet Cimen so ein: "Nicht nur, wenn man sich die Statistik ansieht, war's glücklich für Freiburg. Doch die Freiburger Mannschaft will gegen uns eine Reaktion zeigen."
Die habe Freiburgs Trainer Benedetto Muzzicato nach dem Spiel im Gießener Waldstadion auch angekündigt. Dass es im heimischen Dreisamstadion durchaus gut klappen kann, zeigt der jüngste klare Heimsieg mit dem 4:0 im Derby gegen den Bahlinger SC. Die Tore hierzu erzielten Marco Wörner, Yann Sturm, Leon Catak und Davino Knappe. "Freiburg ähnelt allen U-Mannschaften: alle Spieler super ausgebildet und offensivstark." Das Team besitze "unglaublich große Offensivwucht", und habe nich zuletzt mit Yann Sturm den Top-Torjäger der Liga in seinen Reihen.
SGB ohne Schaaf - Grippewelle als Begleiter
Der SGB indessen fehlt Kapitän und Integrationsfigur Patrick Schaaf, der am vergangenen Samstag in Bahlingen seine fünfte Gelbe Karte dieser Saison sah. Wer für ihn ins Team rückt, ist noch nicht klar. Brian Campman oder Kevin Hillmann stehen optional bereit. Letztgenannter und Innenverteidiger Aron Frey meldeten sich zurück von grippalen Symptomen, die sie Anfang der Woche begleiteten. Dafür meldeten sich aus demselben Grund oder ähnlichen Motiven aktuell Basti Schmitt und Marius Köhl ab.
Dass Gießen den Favoriten aus Freiburg am Rand einer Niederlage hatte, das zeige nach Cimens Worten, "dass in jedem Spiel alles möglich sei". Selbstbewusst fügt er hinzu: "Wir wollen da was Zählbares mitnehmen. Wichtig ist, dass wir an den Dingen festhalten, die uns zuletzt stark gemacht haben. Es wird wieder eine Herausforderung, deren Offensive in den Griff zu kriegen. Wir wollen aber auch unsere Chance nach vorn suchen."
Dass sogar Trainer passende Abschlussworte finden, zeigt er überdies. Cimen berührt Fußball-Gefühle, wenn er sagt: "Flutlicht. Abendspiel. Tolles Flair." Das findet auch Osthessen|News, das der gefestigt erscheinenden SG Barockstadt einen mutigen und erfolgreichen Auftritt im Dreisamstadion wünscht. Denn schließlich soll der Ausflug in den Schwarzwald nicht zum Sightseeing im Breisgau werden.
Übrigens: Am Dienstag kommender Woche bestreitet die SG Barockstadt Fulda-Lehnerz ein interessantes Testspiel. Sie tritt beim Zweitligisten Darmstadt 98 an. Anstoß ist um 18.30 Uhr. (wk) +++