Infostand von "Students for Palestine Fulda" auf dem Campus der Hochschule - Fotos: Marius Auth

FULDA Zur Erstsemesterbegrüßung

Ersti-Stress und Völkermord: "Students for Palestine" mit Kuchen und Kufiya

14.10.24 - Zur Erstsemesterbegrüßung am Montag an der Hochschule Fulda strömen hunderte junge Menschen in die Mensa, Ersti-Tüten helfen bei der Orientierung. Gleich nebenan: die "Students for Palestine", die mit Kuchen und Kufiya am Infostand ihren ganz eigenen Orientierungskurs bieten.

Der Stand gegenüber der Hochschulbibliothek

Zur Erstsemesterbegrüßung informiert "Students for Palestine Fulda" mit eigenem ...

Schon auf dem Weg zum Campus wird auf die Anliegen hingewiesen

Keine Namen, keine Fotos. Nachdem das geklärt ist, erläutert die Sprecherin der Gruppe, wie "Students for Palestine" an der Hochschule Fulda entstanden ist: Vor einem Jahr habe man sich gegründet, um gegen die israelischen Partnerhochschulen zu protestieren. Etliche Studierende, aber auch Bürger hätten sich solidarisiert, Demos und Infostände in der Innenstadt hätten vor allem auf das Leid der Zivilbevölkerung in Gaza aufmerksam gemacht. Zur Erstiwoche steht die Gruppe am Montag und Dienstag gegenüber der Hochschulbibliothek, zum Gazastreifen ist der Libanon hinzugekommen:

"Genocide by Jumo"

"Wir sehen dasselbe Schema und befürchten, dass der Libanon das zweite Gaza wird. Bundeskanzler Scholz hat gesagt, dass er weiter Waffen liefern will - und Deutschland beteiligt sich. Das betrifft uns alle, wenn wir das finanzieren", so die Sprecherin. Schon auf dem Weg zum Campus wird mit Sprühereien auf die Anliegen der Gruppe hingewiesen: Neben "#Free Palestine" findet sich der Schriftzug "Genocide by Jumo". Für den sei man nicht verantwortlich, allerdings stehe man hinter der Botschaft: Nachdem an einer israelischen Rakete Drucksensoren der JUMO-Unternehmensgruppe mit Hauptsitz in Fulda entdeckt worden waren, versicherte JUMO, dass kein Produkt für militärische Zwecke entwickelt oder vertrieben werde. "JUMO sagt, dass den israelischen Handelspartnern vertraut wird - aber man hat Verantwortung zu tragen für das, was man tut", so die "Students for Palestine Fulda"-Sprecherin.

In Gaza gebe es keine einzige Hochschule mehr, als Studierende habe man das Privileg, in Deutschland studieren zu können: "Wir wollen die Stimme der Menschen sein, die nicht gehört werden." Im Gespräch fällt der sperrige Begriff "IGH-plausibler Genozid": Der Internationale Gerichtshof habe erklärt, dass der von Südafrika erhobene Völkermord-Vorwurf gegen Israel plausibel sei. Die Position findet sich nicht nur am Infostand bei der Hochschulbibliothek, sondern wird inzwischen selbst von Massenmedien weitergetragen. So sehr, dass sich Joan E. Donoghue, die ehemalige Präsidentin des Internationalen Gerichtshofs, jüngst bemüßigt fühlte, sich dazu zu äußern: Nicht der Völkermordvorwurf sei vom Gericht als plausibel angesehen worden, sondern das Recht der Palästinenser, vor einem Genozid geschützt zu werden - und dass Südafrika das Recht habe, den Vorwurf vor Gericht zu vertreten.

Am Infostand wird derweil laute Musik gespielt, Kuchen in Form einer palästinensischen Flagge soll die vorbeilaufenden Erstsemester genauso ansprechen wie Kinderschuhe und ein Pappschild mit der Aufschrift: "It all started in 1948." (mau) +++


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